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4.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Koenig-Ausstellung zum 80. Geburtstag - Pinakothek zeigt Zeichnungen +++ Munch und Schiele sorgen bei Museen für Besucheransturm +++ Staatliche Kunstsammlungen auf Rekordkurs - Bestes Ergebnis seit 1990 +++ Volker Stelzmann in der Berliner Galerie Poll


Koenig-Ausstellung zum 80. Geburtstag - Pinakothek zeigt Zeichnungen
München (ddp-bay). Die Neue Pinakothek widmet dem Bildhauer und Zeichner Fritz Koenig anlässlich seines 80. Geburtstages eine Ausstellung. Unter dem Titel «Fritz Koenig - Kentauromachie - Zeichnungen» zeigt das Museum ab Donnerstag bis zum 16. Januar jüngere Werke des aus Würzburg stammenden und jetzt bei Landshut lebenden Künstlers. Koenig beschäftigt sich den Angaben der Pinakothek zufolge schon immer mit dem Thema des Pferdes und dem der mythischen Halbwesen, der Kentauren.
Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Darstellungen der Mischwesen - halb Pferd, halb Mensch. Thema der Zeichungen ist laut Pinakothek «deren kreatürliche Existenz im Wechsel von Spiel und Kampf». Bekannt ist Koenig vor allem durch seine Skulpturen. Seine «Kugelkaryatide N.Y.» war zwischen den Türmen des World Trade Centers aufgestellt und überstand mit Beschädigungen die Anschläge des 11. Septembers 2001.

Munch und Schiele sorgen bei Museen für Besucheransturm
Emden/Oldenburg (ddp-nrd). Die größten Museen im Nordwesten Deutschlands steuern mit ihren aktuellen Ausstellungen auf neue Besucherrekordzahlen zu. Die Schau «Edvard Munch - Bilder aus Norwegen» in der Kunsthalle Emden sahen im ersten Monat 26 000 Gäste. Und am ersten Wochenende der Ausstellung «Selbstinszenierung, Eros und Tod» strömten rund 2400 Gäste in das Oldenburger Horst-Janssen-Museum.
«Derzeit haben wir über 900 Besucher täglich - so viele wie noch nie», sagte Kunsthallen-Sprecherin Ilka Erdwiens am Mittwoch in Emden. Bisheriger Rekordhalter ist die Emil Nolde-Ausstellung von 1987 mit 46 000 Gästen. Wenn der Ansturm weiter anhalte, werde die noch bis Mitte Januar laufende Munch-Schau die alte Bestmarke knacken, sagte Erdwiens. Kunsthallen-Chefin Eske Nannen habe als neues Ziel ausgegeben, die Einwohnerzahl von Emden zu übertreffen, die bei 51 000 liegt.
Neben der großen Zahl hochkarätiger Leihgaben, die exklusiv in Emden zu sehen sind, hat Edvard Munch die komplette Kunsthalle fest in seinen Bann gezogen. Am Dienstag wurde ein Saal des Museums mit norwegischen Möbeln ausgestattet und in einem «Munch-Lounge» umfunktioniert, in der sich die Besucher ausruhen können. Am Donnerstag beginnt ein dreitägiges Munch-Symposium mit Dozenten aus ganz Deutschland. Auf dem Programm stehen unter anderem Vorträge wie «Munch und Thomas Mann».
Das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg freut sich unterdessen über derart hohe Besucherzahlen, wie sie seit der Eröffnung vor vier Jahren nicht mehr erreicht wurden. Allein zur Eröffnung der Schau mit Werken von Egon Schiele und Horst Janssen, die erstmals gemeinsam in Deutschland gezeigt werden, strömten mehr als 1000 Gäste in das Haus. Diese Zahlen markierten den Aufstieg in die erste Museumsliga, teilte die Stadt Oldenburg am Mittwoch mit. Die Schau läuft noch bis Ende Februar.
http://www.kunsthalle-emden.de / http://www.horst-janssen-museum.de

Staatliche Kunstsammlungen auf Rekordkurs - Bestes Ergebnis seit 1990
Dresden (ddp-lsc). Mehr als 1,1 Millionen Gäste haben bis zum Ende des dritten Quartals Ausstellungen und Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) besucht. Damit sei es wahrscheinlich, dass in diesem Jahr das Rekordergebnis aus dem Jahr 2001 übertroffen werde, sagte SKD-Generaldirektor Martin Roth am Mittwoch in Dresden.
Das Ergebnis sei bemerkenswert, da das Grüne Gewölbe in diesem Jahr mehr als acht Monate geschlossen gewesen sei. Die Verluste konnten durch mehr als 300 000 Besucher in der Gemäldegalerie Alte Meister ausgeglichen werden. Ebenfalls erfolgreich entwickelten sich die Besucherzahlen in der Rüstkammer und im Mathematisch-Physikalischen Salon, die Zuwächse von bis zu zehn Prozent verzeichnen konnten. Internationales Aufsehen habe neben der Eröffnung des Grünen Gewölbes die Geste Gerhard Richters erregt, der mehr als 40 Werke aus seinem und dem Besitz anonymer Sammler der Galerie Neue Meister als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte.
Vermehrt wurden ausländische Gäste in den Museen begrüßt. Roth führte dies auch auf die Präsenz der SKD im Ausland zurück. Derzeit werbe die Ausstellung «Princely Splendor. The Dresden Court, 1580-1620» im Metropolitan Museum of Art in New York für die Dresdner Kunstschätze. Im kommenden Jahr liege im Marketing der Schwerpunkt auf Japan. Die Ausstellung «Dresden im Spiegel der Welt» solle die Landeshauptstadt im Rahmen des Deutschlandjahres in Japan als Kulturstadt bekannt machen.

Volker Stelzmann in der Berliner Galerie Poll
Berlin (ddp-bln). Unter dem Motto «Konspiration» zeigt die Berliner Galerie Poll vom 19. November bis 15. Januar 2005 eine Ausstellung des Künstlers Volker Stelzmann. Der 1940 in Dresden geborene Künstler gilt als Hauptvertreter der so genannten Leipziger Schule. Auf seinen Bildern sind in den Raum gesetzte, oft schwebende Figuren zu sehen, die beziehungslos und verloren scheinen. Die Blicke sind ins Leere gerichtet, jede Kommunikation untereinander ist ausgeschlossen.
In der «Großen Konspiration» (2004) trifft Stelzmann mit berühmten Meistern der Kunstgeschichte zusammen - seinen geistigen Vätern und Kollegen. Er sitzt an einer Tafel unter anderen mit Grünewald, Michelangelo, Dix, DeChirico, Lorenzo Lotto, El Greco und Rosso Fiorentino. Es existieren mehrere Vorgängervarianten zu diesem Thema.
Trotz seines hohen Ansehens in der DDR kehrte der Maler nach einer Ausstellung in Westberlin nicht an seine Professur in Leipzig zurück. 1988 wurde er an die Westberliner Hochschule der Künste (jetzt UdK) als Professor berufen.