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Dresden: Finanzielle Schwierigkeiten an der Semperoper +++ Berlin: Festtage der Staatsoper feiern zehnten Geburtstag +++ Schwerin: Vorverkauf für Schlossfestspiele 2006 besser angelaufen +++ Lübeck: Brahms-Institut erhält unbekannten Brahms-Brief
Dresden: Finanzielle Schwierigkeiten an der SemperoperDresden (ddp). Die in finanziellen Schwierigkeiten steckende Dresdner Semperoper will mit einer geringeren Zahl von Premieren ihre Haushaltsprobleme in den Griff bekommen. So habe sein Haus für die Spielzeit 2006/2007 nur vier Premieren geplant und damit eine weniger als bislang üblich, sagte Intendant Gerd Uecker am Dienstag in Dresden. «Wir haben bewusst auf eine Produktion verzichtet», betonte er.
Ziel sei es, auf diese Weise einen Beitrag zur Konsolidierung des unausgeglichenen Haushalts seines Hauses zu leisten. Dieser Schritt sei aber «langfristig keine gute Lösung», da er Angebot und Repertoire schwäche, betonte Uecker.
Operndirektor Hans-Joachim Frey hob hervor, trotz des Sparzwangs biete der neue Spielplan 42 verschiedene Titel. Damit sei er der vermutlich größte in der Geschichte des Hauses.
Opernpremieren der kommenden Spielzeit sind unter anderem «Hänsel und Gretel» von Engelbert Humperdinck in der Inszenierung von Katharina Thalbach am 9. Dezember. Ferner stehen Giuseppe Verdis «Otello» (14.10.), «Peter Grimes» von Benjamin Britten unter der Regie von Sebastian Baumgarten (9.2.) und «Fausts Verdammnis» von Hector Berlioz (15.4.) auf dem Programm.
Das Semperopernballett unter seinem neuen Leiter Aaron Watkin bringt in der kommenden Spielzeit insgesamt zwei Premieren auf die Bühne. Darunter ist das Programm «Wiedergeburt und Auferstehung» am 12. November mit drei Stücken, darunter einer Uraufführung von «Das Verschwundene» des neuen Dresdner Hauschoreographen David Dawson sowie «Enemy in the Figure» von US-Starchoreograph William Forsythe. Ferner bringt die Tanztruppe Peter Tschaikowskys «Dornröschen» auf die Bühne der Semperoper (30.6.).
Außerdem nimmt die Sächsische Staatsoper wieder Richard Wagners «Ring des Nibelungen» in der Inszenierung von Willy Decker in den Spielplan auf. Die musikalische Leitung der vier Opern «Das Rheingold», «Die Walküre», «Siegfried» und «Götterdämmerung» hat Fabio Luisi.
http://www.semperoper.de
Berlin: Festtage der Staatsoper feiern zehnten Geburtstag
Berlin (ddp-bln). Die Festtage an der Berliner Staatsoper Unter den Linden feiern in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag. Gegründet wurden sie von Dirigent und Pianist Daniel Barenboim, dem musikalischen Leiter des Opernhauses. In diesem Jahr stehen die Richard-Wagner-Opern «Tristan und Isolde» in der Neuinszenierung von Stefan Bachmann und «Parsifal» in der Regie von Filmproduzent Bernd Eichinger vom 8. bis 14. April auf dem Programm. Bachmann gilt als einer der wichtigsten jungen deutschen Regisseure. Für das Bühnenbild von «Tristan und Isolde» konnten die Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron gewonnen werden, die unter anderem die Allianz-Arena in München gebaut haben. Eichingers Parsifal hatte bei den Festtagen 2005 Premiere.
Das Konzertprogramm der Festtage steht mit Werken von Gustav Mahler, Arnold Schönberg und Felix Mendelssohn Bartholdy im Kontrast zu den Wagner-Opern. Die Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim als Dirigent und Pianist gestalten die Konzerte vom 11. bis 15. April in der Philharmonie.
Schwerin: Vorverkauf für Schlossfestspiele 2006 besser angelaufen
Schwerin (ddp-nrd). Der Kartenvorverkauf für die Schlossfestspiele des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin ist besser angelaufen als in der Saison zuvor. Wie das Theater am Dienstag mitteilte, wurden für die Freiluftinszenierung von «La Traviata» bereits fast 30 000 Karten abgesetzt. Das seien etwa 3000 mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr.
Der Kartenverkauf hatte Ende September begonnen. Für die Verdi-Oper «La Traviata» stehen bis Anfang August rund 54 000 Tickets zur Verfügung. Von den geplanten 27 Vorstellungen sind drei bereits ausverkauft, für fünf gibt es den Theaterangaben zufolge nur noch Restkarten.
Gesungen wird in italienischer Sprache. Regie führt Peter Lotschak. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Matthias Foremny. Premiere hat «La Traviata» am 23. Juni auf dem Alten Garten der Landeshauptstadt.
Die Kartenpreise bewegen sich zwischen 39 und 69 Euro. Bestellt werden kann per Telefon (0385/5300 123) und per E-Mail sowie über das Internet. 2005 waren zur Freiluftaufführung der Verdi-Oper «Rigoletto» 45 000 Besucher gekommen.
Lübeck: Brahms-Institut erhält unbekannten Brahms-Brief
Das Lübecker Brahms-Institut erhält einen unbekannten Brief des Komponisten Johannes Brahms (1833- 1897). Das Schreiben stammt aus dem Jahr 1875 und ist an den damals 21-jährigen Philosophen Paul Natorp gerichtet, der Brahms um seine Meinung zu eigenen Kompositionen gebeten hatte. Die Enkelin Natorps wird den Brief am 5. April an den Leiter des Brahms-Instituts übergeben. Dort erstellt ein Forscherteam zurzeit eine Datenbank mit 10.000 Briefen von und an Brahms.
Quelle: 3sat kulturzeit