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Erste Berliner Werkschau von Louise Bourgeois +++ Kunsthalle Bielefeld zeigt ungewöhnliche Installation +++ Objekte und Fotografien in Wernigeröder Galerie
Erste Berliner Werkschau von Louise Bourgeois
Berlin (ddp). Zum ersten Mal ist eine Werkschau der amerikanischen Künstlerin Louise Bourgeois in Berlin zu sehen. Sie zeigt über 90 Zeichnungen, 22 Skulpturen sowie eine Sound-Installation der heute 91-Jährigen, wie die Veranstalter am Montag in Berlin mitteilten. Die Ausstellung «Louise Bourgeois - Intime Abstraktionen» in der Akademie der Künste ist vom 4. Juni bis 27. Juli geöffnet und wird von einem Rahmenprogramm mit Filmen und Vorträgen begleitet.
Die Schau spannt einen Bogen von Arbeiten aus den 40er Jahren bis hin zu Zeichnungen der Jahre 2001 bis 2003, von denen einige erstmals in Deutschland präsentiert werden. Zu den Exponaten zählen großformatige Papierarbeiten von 2002 und die ab 1985 entstandene Werkgruppe der komplexen, räumlichen Installationen «Cells» (Zellen).
Bourgeois\' Werk reicht von steifen Holzpfählen über Nester aus Gips bis zu organisch geformten Bronzegebilden, von glatten Skulpturen aus Marmor über winzige Selbstporträts bis zu Installationen von Zimmergröße wie den «Cells». Den internationalen Durchbruch schaffte die 91-Jährige, die zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts zählt, erst in den 80er Jahren.
Bourgeois wurde 1911 in Paris geboren und lebt seit 1938 in den USA. Sie studierte ursprünglich Mathematik, brach das Studium aber nach kurzer Zeit ab, um sich der Bildenden Kunst zu widmen. Die preisgekrönte Bildhauerin und Objektkünstlerin war auf der Documenta sowie verschiedenen internationalen Biennalen vertreten. Ihre Arbeiten befinden sich zum Beispiel im Museum of Modern Art in New York und im Centre Pompidou in Paris.
Kunsthalle Bielefeld zeigt ungewöhnliche Installation
Bielefeld (ddp-nrw). Die ungewöhnliche Installation «Myriorama» (Vieltausendschau) ist ab Mittwoch in der Studiengalerie der Kunsthalle Bielefeld zu sehen. Wie die Veranstalter am Montag mitteilten, will der in Gelsenkirchen geborene Künstler Gereon Inger mit seinem Werk die Geschichte der Wahrnehmung deutlich machen und dabei bewusst eine «anti-museale Inszenierung» bieten. So werden die Objekte der Installation in einem dunklen Raum präsentiert, den sich die Besucher mit Taschenlampen selbst erschließen müssen.
Die Grundform der Installation ist eine unsichtbare Kugel, an deren Rändern sich insgesamt drei Vitrinen befinden, in denen die Exponate gezeigt werden. In den Schaukästen werden unter anderem Wasserkugeln mit Projektionsbildern, nach Fotos bemaltes Laub und ein Staubschattendiorama ausgestellt. Die Besucher können die Stücke mit ihren Taschenlampen ins rechte Licht rücken - durch die Schatten, die Projektionen und die Bewegung der Zuschauer sollen dann unzählige Bilder entstehen.
Geöffnet ist die bis zum 27. Juli dauernde Installation dienstags, donnerstags, freitags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr, mittwochs von 11.00 bis 21.00 Uhr sowie samstags von 10.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet fünf Euro.
http://www.kunsthalle-bielefeld.de
Objekte und Fotografien in Wernigeröder Galerie
Wernigerode (ddp-lsa). Objekte und Fotografien zeigt ab Freitag die Wernigeröder «Galerie im Ersten Stock». Bis zum 6. Juli stellen sich mit «Ewig so lang» Sabine Plamper und Rogier Allebas in den Räumen des Kunst- und Kulturvereins vor, sagte Galerist Richard Küster am Dienstag. Plamper präsentiert Ergebnisse ihres Langzeitprojektes «Minitaturia». Dabei zeigt sie erstmals die Ergebnisse einer Reise nach Russland. Dort sammelte sie Alltagsgegenstände förmlich von der Straße auf. Aus diesen Dingen entstanden Miniaturobjekte, die den Blick für das Detail schärfen. Die Künstlerin, die in Amsterdam lebt, bringt auch Fotografien ihrer aktuellen Serie Märchenfiguren mit nach Wernigerode. Sie haben ihre besondere Wirkung durch die Kolorierung von schwarz-weiß-Bildern erhalten.
Stillleben und Porträts kommen von Rogier Alleblas. Die großformatigen Fotos in Schwarz-Weiß werden von ihm mit Ölfarbe übermalt. So entsteht eine ungewöhnliche Phantasiewelt.