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Hamburg: Aust legt erweiterte Neuauflage von «Baader-Meinhof-Komplex» vor +++ Berlin: Mehr als die Hälfte aller neuen Filme gibt es als Raubkopien


Hamburg: Aust legt erweiterte Neuauflage von «Baader-Meinhof-Komplex» vor
Hamburg (ddp). Drei Wochen vor dem Kinostart von Bernd Eichingers Film «Der Baader-Meinhof-Komplex» legt der Journalist Stefan Aust eine dritte, revidierte Ausgabe seiner Buchvorlage vor. Das erstmals 1985 erschienene Standardwerk zur RAF sei nun erstmals auch durch 150 teils noch nie veröffentlichte Fotos illustriert, sagte der Chef des Verlags Hoffmann und Campe, Günter Berg, am Mittwoch in Hamburg. Nächste Woche erschienen zudem das von Eichingers Ehefrau Katja herausgegebene Buch zum Film sowie zwei Hörbücher.
Aust betonte, er habe das nun um 100 auf knapp 900 Seiten erweiterte Werk nicht einfach nur durch einen Anhang über die Zeit nach dem Selbstmord der führenden RAF-Köpfe im Hochsicherheitstrakt von Stammheim fortgeschrieben. Das Buch sei «von A bis Z nochmals völlig überarbeitet» und durch neue Aspekte ergänzt.
Als Beispiel nannte der ehemalige «Spiegel»-Chefredakteur unter anderem neue Erkenntnisse zu den Abhöraktionen in Stammheim. So hätten Geheimdienste bei der Verwanzung kooperiert. «Bei der Häftlingsüberwachung waren Geheimdienste beteiligt, von denen wir alle nichts wussten», sagte Aust. So gebe es bereits nach dem kollektiven Selbstmord in Stammheim Nachweise über die Existenz eine «Abteilung F» des damaligen Bundesgrenzschutzes (BGS). Diese Spezialabteilung sei jedoch erst 1995 offiziell geworden und somit zuvor praktisch der parlamentarischen Kontrolle entzogen gewesen. «Und es kann sein, dass in absehbarer Zeit noch neue Erkenntnisse hinzukommen», sagte Aust.


Berlin: Mehr als die Hälfte aller neuen Filme gibt es als Raubkopien
Berlin (ddp). Neue Kinofilme sind nach wie vor nicht sicher vor Raubkopierern: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller zwischen Januar und Juni 2008 in Deutschland gestarteten Filme gab es auch illegal im Internet. Das ist das Ergebnis der neuen «Available for Download (AfD)»-Studie, die am Mittwoch in Berlin von der Zukunft Kino Marketing GmbH vorgestellt wurde. Dabei gab es nur einen minimalen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wo die Zahl bei 54 Prozent lag. Den Angaben zufolge entstehen der Filmwirtschaft jedes Jahr allein in Deutschland mehrere hundert Millionen Euro Schaden durch Raubkopien.
Im Schnitt tauchten die Raubkopien im ersten Halbjahr 1,9 Tage nach Kinostart im Netz auf. Dies ist indes eine deutliche Verbesserung gegenüber den Ergebnissen für 2007. Im vergangenen Jahr waren die von Januar bis Dezember 2007 gestarteten Filme bereits 1,3 Tage vor Kinostart illegal online verfügbar.
Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) leitete 2007 mehr als 1900 Verfahren gegen mutmaßliche Raubkopierer ein. Die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Verfahren war mit 2253 so hoch wie nie zuvor - darunter waren 380 Zivilverfahren. So erwischte es jüngst einen Mann aus Düsseldorf, der für das Herunterladen von mindestens 27 Filmtiteln aus Filesharing-Netzen zu einer Gesamtgeldstrafe von 900 Euro verurteilt wurde.