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4.9.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Hamburg: «Buddenbrooks» beliebtestes Buch der Norddeutschen +++ Zinnowitz: «Chapeau Rouge» und «Blechbüchse» beenden Theatersaison +++ Berlin: Grass liest erstmals öffentlich aus seinem neuen Buch +++ Berlin: Rainald Grebe mit neuer Musik für das Volk +++ Berlin: Schlingensief verschiebt Präsentation von Diana-Stück

Hamburg: «Buddenbrooks» beliebtestes Buch der Norddeutschen
Hamburg (ddp-nrd). Thomas Manns\' Roman «Buddenbrooks» ist das beliebteste Buch der Norddeutschen. Mehr als 100 Jahre nach dem Erscheinen belegte die Geschichte einer Lübecker Kaufmannsfamilie mit 11,3 Prozent aller abgegebenen Stimmen Platz 1 auf der Skala der «beliebtesten Bücher des Nordens», wie der NDR am Montag in Hamburg mitteilte. Das NDR «Kulturjournal» hatte zu dieser Wahl aufgerufen und drei Monate lang im NDR Fernsehen Autoren aus Norddeutschland vorgestellt.
Hinter dem 1929 mit dem Nobelpreis gekürten Roman von Mann landete das Werk «Deutschstunde» von Siegfried Lenz auf Platz 2 (7,2 Prozent), gefolgt von Theodor Storms Deich- und Sturm-Klassiker «Schimmelreiter» (6,6 Prozent).

Zinnowitz: «Chapeau Rouge» und «Blechbüchse» beenden Theatersaison
Zinnowitz (ddp-nrd). Die beiden Theaterstätten «Chapeau Rouge» und «Blechbüchse» haben am Wochenende ihre diesjährige Sommerspielsaison in Zinnowitz beendet. Insgesamt 15 000 Gäste kamen zu den Vorstellungen beider Häuser, wie die Theaterleitung der Vorpommerschen Landesbühne am Montag mitteilte.
Höhepunkte der seit Juni laufenden Veranstaltungsreihe in der «Blechbüchse» waren den Angaben zufolge die Lesung von Autor Wladimir Kaminer sowie die Konzerte «Mozart meets Cuba» und der Bands Lift und Keimzeit. Insgesamt kamen zu den Konzerten, Lesungen und Theaterstücken etwa 4000 Gäste.
Rund 80 Vorstellungen gingen in den vergangenen drei Monaten im Theaterzelt «Chapeau Rouge» über die Bühne. Gespielt wurden unter anderem Brechts «Arturo Ui», die spanische Komödie «Don Gil von den grünen Hosen» und Kinderstücke wie «Max und Moritz». Publikumsrenner war laut Veranstalter Shakespeares «Was ihr wollt», das von Schauspielstudenten der Theaterakademie Vorpommern in Szene gesetzt wurde und fast 3000 Zuschauer zählte.

Berlin: Grass liest erstmals öffentlich aus seinem neuen Buch
Berlin (ddp-bln). Literaturnobelpreisträger Grass spricht heute Abend in Berlin erstmals vor Publikum über seine Jugendmemoiren «Beim Häuten der Zwiebel». Der 78-Jährige ist zu Gast auf dem «Blauen Sofa Berlin» im Berliner Ensemble. Der Schriftsteller liest Passagen aus seinem neuen Werk und spricht mit dem Chef der ZDF-Kultursendung «aspekte», Wolfgang Herles, darüber.
Das Buch hatte Aufsehen erregt, weil Grass darin einräumt, als Jugendlicher Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr im Berliner Ensemble am Bertolt-Brecht-Platz 1. Das «Blaue Sofa» wurde 1999 gegründet und ist ein gemeinsames Autorenforum vom Club Bertelsmann, «aspekte» und der Wochenzeitung «Die Zeit».

Berlin: Rainald Grebe mit neuer Musik für das Volk
Berlin (ddp). Nach seinen Hymnen auf Thüringen und Brandenburg meldet sich Kabarettist Rainald Grebe und seine Kapelle der Versöhnung mit einer Satire auf Mecklenburg-Vorpommern auf die Bühne zurück. Am Freitag hat ihre neue Show «Volksmusik» in der Bar Jeder Vernunft in Berlin Premiere.
Vor Journalisten haben Rainald Grebe, Martin Brauer und Marcus Baumgart am Montag schon einmal eine kleine Kostprobe ihrer Show geboten. «Doreen, du bist wie dein Land, wunderschön, aber arm wie eine Tüte Sand», dieser Auszug bietet einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Zuschauer ab Freitag erwartet. «Hymnen für Land und Leute! Ein Gesangsbuch für die Gegenwart», beschreibt Grebe sein norddeutsches Programm.
Bis 24. September werden die drei Künstler jeden Abend auftreten. Karten können unter der Telefonnummer 030/8831582 oder per Email unter reservierungen [at] bar-jeder-vernunft.de (reservierungen[at]bar-jeder-vernunft[dot]de) reserviert werden.

Berlin: Schlingensief verschiebt Präsentation von Diana-Stück
Berlin (ddp). Die Öffentlichkeit muss weiter auf Einzelheiten zu Christoph Schlingensiefs Version des Unfalltodes von Lady Diana warten. Die Pressepräsentation des Theaterstücks «Kaprow City» an der Berliner Volksbühne wurde am Montag wenige Stunden vor ihrem Beginn abgesagt. Als Ursache nannte das Theater «produktionstechnische Gründe».
Eine Sprecherin sagte auf ddp-Anfrage, der Regisseur schneide derzeit an seinem Diana-Film mit Jenny Elvers-Elbertzhagen. Angesichts der nahenden Theaterpremiere am 13. September sei die Zeit zu knapp geworden. Ein Nachholtermin für die Pressekonferenz mit Schlingensief und seiner Diana-Darstellerin stehe noch nicht fest.
Das Enfant terrible des deutschen Theaters verfilmt Medienberichten zufolge die letzten Stunden im Leben der ehemaligen Frau des britischen Thronfolgers Prinz Charles. Lady Di war am 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris an der Seite ihres Partners Dodi Fayed ums Leben gekommen. Gedreht wurde den Angaben zufolge unter anderem in London und im Pariser Hotel Ritz.
Elvers-Elbertzhagen, die zuletzt für Detlef Bucks Drama «Knallhart» viel Kritikerlob erhalten hatte, bezeichnete die Rolle als eine «riesige Herausforderung». Die 33-Jährige ist erstmals in der begehbaren Installation «Kaprow City» als Lady Diana zu sehen.