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5.1.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Bonn: Guggenheim-Schau geht am Sonntag zu Ende +++ Dresden: Roth fordert Notfall-Fonds zum Schutz von Kunstwerken +++ Berlin: Schering Stiftung vergibt Förderpreis Bildende Kunst

Bonn: Guggenheim-Schau geht am Sonntag zu Ende
Bonn (ddp-nrw). Über 764 000 Besucher haben bisher die Guggenheim-Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle gesehen. Die weltweit bislang einmalige Schau moderner Kunst geht am Sonntag zu Ende. Alleine am Donnerstag seien rund 20 000 Interessenten in die Ausstellung gekommen, teilte eine Sprecherin der Bundeskunsthalle am Freitag mit. Insgesamt werde mit bis zu 820 000 Besuchern gerechnet. Die genauen Zahlen sollen am Montag veröffentlicht werden.
Seit 21. Juli wurden in der Bundeskunsthalle rund 200 Meisterwerke aus der Sammlung der Guggenheim-Foundation ausgestellt. Die Schau zeigt unter anderem Werke von Édouard Manet, Paul Cézanne, Henri Matisse, Wassily Kandinsky und Marc Chagall. Insgesamt werden etwa zehn Prozent des Guggenheim-Bestands präsentiert. Die Werke von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart stammen aus den Guggenheim-Häusern in New York, Bilbao, Venedig und Berlin.
Am Schlusswochenende wird mit einem erneut starken Besucherandrang gerechnet, deshalb werden die Öffnungszeiten am Samstag von 9.00 bis 22.00 Uhr verlängert. Am Sonntag ist die Bundeskunsthalle bis 19.00 geöffnet

Dresden: Roth fordert Notfall-Fonds zum Schutz von Kunstwerken
Dresden (ddp-lsc). Der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Martin Roth, fordert einen Notfall-Fonds für Kunstwerke, auf die Rückgabeansprüche erhoben werden. Damit könnten Gemälde, Skulpturen und Objekte vor dem Verschwinden aus deutschen Museumsbeständen geschützt werden, sagte Roth der «Süddeutschen Zeitung» (Freitagausgabe). «Bund, Länder und private Stiftungen könnten den Fonds gründen», sagte er dem Blatt. Das Geld solle als Darlehen in Fällen zur Verfügung stehen, in denen schnell gehandelt werden müsse, um ein Objekt im Museumsbestand zu halten.
Hintergrund von Roths Äußerungen sind zahlreiche Restitutionsforderungen in jüngster Zeit von Nachkommen der Eigentümer von Kunstgütern, die während der NS-Zeit und nach 1945 durch die sowjetischen Besatzer in Ostdeutschland enteignet wurden. Roth betonte, die Dresdner Kunstsammlungen etwa seien ein «Stück deutscher Kulturgeschichte» und dürften nicht zerfleddert werden.
Zugleich verlangte er klarere Definitionen, wann Restitutionen erforderlich sind. Derzeit sei nicht klar genug, was als «NS-verfolgungsbedingt entzogen» zu betrachten sei. «Dieser schwammige Begriff öffnet Tür und Tor für jede Form von Partikularinteressen. Da braucht man ein Museum oder eine andere Institution nur lautstark des Antisemitismus zu bezichtigen, schon bekommt man, was man möchte», kritisierte er.
Als Lösung schlug Roth eine europäische Vereinbarung vor. Zudem müsse geprüft werden, «was bereits entschädigt wurde und was nicht». Er befürchte, dass derzeit manches Bild zurückgegeben werde, «das in den 60er und 70er Jahren schon einmal bezahlt worden ist«, sagte Roth, der in der Vergangenheit Präsident des deutschen Museumsbundes war. »Wir Museumsdirektoren werden mit einem Problem allein gelassen, das Politik und Gesellschaft betrifft», monierte er. Letztlich gehe es um die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit.
Erst vor wenigen Wochen waren beim Auktionshaus Christie´s in London Plastiken aus Meissner Porzellan für umgerechnet 4,2 Millionen Euro versteigert worden. Nachkommen des sächsischen Fürstenhauses Wettin hatten die wertvollen Werke zurückgefordert.


Berlin: Schering Stiftung vergibt Förderpreis Bildende Kunst
Berlin (ddp). Die Schering Stiftung vergibt am 18. Januar erneut den mit 10 000 Euro dotierten Förderpreis für Bildende Kunst. 2007 werden Künstler in der Sparte Skulptur ausgezeichnet, wie die Stiftung am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Jury nominierte fünf Künstler: Nairy Baghramian, Thorsten Brinkmann, Jan Bünnig, Michael Sailstorfer und Marco Schuler. Der Preisträger wird erst am Vortag der Verleihung gewählt. Vom 19. Januar bis 9. April zeigt die Berlinische Galerie die neuesten Arbeiten der nominierten Künstler.
Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist offen für verschiedene Richtungen der Bildenden Kunst. 2005 war die 1966 in Kaufbeuren geborene Künstlerin Cornelia Renz ausgezeichnet worden.