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Verschollenes Liebermann-Bild wieder aufgetaucht +++ Lange verschollener Rubens bleibt in Russland
Verschollenes Liebermann-Bild wieder aufgetauchtEin seit gut 70 Jahren verschwundenes Gemälde des bedeutenden deutschen Impressionisten Max Liebermann (1847-1935) ist wieder aufgetaucht. Von dem 1914 gemalten "Jäger in den Dünen" war bisher nur ein altes Foto aus dem Archiv der damals namhaften Berliner Galerie Paul Cassirer bekannt, sagte der Düsseldorfer Galerist Hans Paffrath.
Erst vor kurzem sei das Gemälde im britischen Kunsthandel angeboten worden, erklärte der Galerist, der das Gemälde bis zum 9. Oktober zusammen mit anderen Arbeiten zwischen Impressionismus und Klassischer Moderne zeigt.
Das erst vor gut einem Jahrzehnt entstandene Liebermann-Werkverzeichnis führe das Bild noch mit dem Vermerk "verschollen", sagte Paffrath. Offenbar habe sich die Spur des Bildes schon kurz nach dessen Entstehung verloren.
Das mit breitem Spachtelstrich kompakt komponierte Gemälde gehöre zu den wenigen Jagdmotiven, die Liebermann geschaffen hat, erklärte der Galerist. Anlass für das Bild war ein Besuch des Malers 1913 bei einem holländischen Tabakmagnaten, der eine Jagdhundeschule unterhielt.
Hier entstanden nach Galeristen-Angaben 1913 zwei Jagd-Bilder, die beide heute in Museumsbesitz sind. Ein Jahr später schuf Liebermann den lange verschollenen "Jäger in den Dünen", der nun für 69.000 Euro auf einen Käufer wartet.
Quelle: orf.at
Lange verschollener Rubens bleibt in Russland
Ein nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang verschollenes Gemälde von Peter Paul Rubens aus dem Potsdamer Schloss Sanssouci bleibt zunächst in russischem Besitz.
Das Landgericht Potsdam hob gestern einen Beschluss des Potsdamer Amtsgerichts zur Beschlagnahmung des Bildes "Tarquinius und Lucretia" auf. Dem russischen Sammler Wladimir Logwinenko könne nicht nachgewiesen werden, dass er widerrechtlich in den Besitz des Gemäldes gekommen sei, hieß es.
Das auf 1610/1611 datierte Gemälde war bis 1942 in Sanssouci ausgestellt, das der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gehört. Später wurde es nach Rheinsberg bei Berlin ausgelagert. Dort wurde es nach Kriegsende gestohlen und galt bis vergangenes Jahr als verschollen.
Im April 2003 hatte Logwinenko der Preußen-Stiftung das Bild zum Kauf angeboten. Daraufhin erstattete die Stiftung Anzeige, die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Der Sammler gab das Gemälde in Moskau an russische Behörden heraus, nachdem das Potsdamer Amtsgericht per Rechtshilfeersuchen die Beschlagnahmung angeordnet hatte.
Schon im vergangenen August hatten die Moskauer Behörden das Bild nach eingehender Prüfung der Eigentumsverhältnisse an den Sammler zurückgegeben, wie dessen Anwalt Robert Unger in Berlin mitteilte. Logwinenko überlasse das Bild nun dem staatlichen russischen Eremitage-Museum in Sankt Petersburg als Leihgabe.
Zudem prüfe er Schadenersatzforderungen gegen die Potsdamer Staatsanwaltschaft, weil er "wegen des völlig zu Unrecht eingeleiteten Ermittlungsverfahrens" als Krimineller diskreditiert worden sei. Der Staatsanwaltschaft zufolge ist das Ermittlungsverfahren noch anhängig. Die Ermittler hätten die Entscheidung des Landgerichts abwarten wollen, hieß es.
Quelle: orf.at