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5.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Zeugnisse der Bildhauerkunst - Sonderschau in Nürnberg +++ Polystal zeigt Werke von Vonderwerth und Kurze +++ Kunstverein Talstrasse zeigt Arbeiten der Sammlung Henning +++ Akademie der Künste freut sich über Schiffer-Tagebücher +++ Symposium zu Henry van de Velde


Zeugnisse der Bildhauerkunst - Sonderschau in Nürnberg
Nürnberg (ddp-bay). Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg macht erstmals seinen Bestand an Gipsabgüssen öffentlich. Von 5. Dezember 2002 bis 30. März 2003 werden rund dreihundert Exponate aus einer der umfangreichsten Abgusssammlungen abendländischer Skulpturen gezeigt. Die Schau präsentiert die Entwicklung der Bildhauerkunst im deutschsprachigen Raum, darunter so berühmte Denkmäler wie den Braunschweiger Löwen oder die ältesten nachweisbaren Abgüsse der Apostel vom Nürnberger Sebaldusgrab.
Darüber hinaus dokumentieren einige Abgüsse, wie der beim Bombardement 1945 untergegangene Prophet der Nürnberger Moritzkapelle, zerstörte oder verschollene Werke. Die Sammlung ist unter dem Titel «Ungeliebtes Inventar» in der Ausstellungshalle eins Dienstag bis Sonntag von 10.00 - 18.00 Uhr, Mittwoch von 10.00 - 21.00 Uhr zugänglich. Der Eintritt für den gesamten Museumsbereich beträgt vier Euro, Mittwoch von 18.00 bis 21.00 Uhr ist der Eintritt frei. Zur Ausstellung erscheint (voraussichtlich im Frühjahr) ein Katalog mit 300 Abbildungen zum Preis von ca. 40.- Euro. (Weitere Auskünfte unter Telefon 0911/1331-238 oder unter www.gnm.de)

Polystal zeigt Werke von Vonderwerth und Kurze
Haldensleben (ddp-lsa). Die Polystal Composites GmbH in Haldensleben präsentiert ab heute eine Karikaturausstellung. Wie das Unternehmen mitteilte, sind in den neu eröffneten Büroräumen 25 Arbeiten der Berliner Cartoonisten Klaus Vonderwerth und Cleo-Petra Kurze zu sehen. Die Originale und Druckgrafiken stammen aus den Jahren 1998 bis 2002. Der 66-jährige Berliner Vonderwerth arbeitet seit 1959 als freischaffender Grafiker und Buchillustrator in der Hauptstadt. Vor allem seine Karikaturen und Illustrationen für den «Eulenspiegel» machten ihn zu einem der bekanntesten Vertreter seines Genres in der DDR. Die 51 Jahre alte Kurze stammt aus Eisleben. Ihre Arbeiten für den «Eulenspiegel» und «Das Magazin» machten sie zu DDR-Zeiten populär.

Kunstverein Talstrasse zeigt Arbeiten der Sammlung Henning
Halle (ddp-lsa). Bereits zum zweiten Mal seit seinem Bestehen widmet der Kunstverein Talstrasse in Halle eine Ausstellung der Sammlung von Eduard Henning. Diese Galerie gehörte in den fünfziger ahren zu den wichtigsten Galerien in der Saalestadt und beeinflusste das Kunstverständnis der Zeit wesentlich mit. Gezeigt wird in der «Sammlung Henning II - Malerei und Grafik». Darunter sind unter anderem Arbeiten von Erich Heckel und Pablo Picasso. Die Eröffnung findet am Donnerstag (20.00 Uhr) in den Räumen am Saaleufer statt.
«Uns liegt vor allem daran, den künstlerisch weiten und offenen Blick von Eduard Henning zu zeigen», sagte Matthias Rataiczyk, Vorsitzender des Kunstvereins, der Nachrichtenagentur ddp. Henning habe nicht nur viele junge Künstler gefördert, sondern es sei ihm dank enger persönlicher Kontakte nach Frankreich, Schweden und in die Schweiz auch gelungen, das Schaffen solcher international bedeutender Maler und Grafiker wie Picasso, Braque, Miro, Chagall und unzähliger anderer Persönlichkeiten der Kunst in Halle vorzustellen. So habe Henning als Erster in Deutschland bereits 1950 die Werke von George Braque in Halle gezeigt. Das Schaffen von Pablo Picasso war mehrfach in der Saalestadt zu verfolgen.
Bereits zwei Jahre nach Kriegsende öffnete die Galerie Henning und stellte Werke von zehn zeitgenössischen Künstlern vor, darunter Arbeiten von den als «entartet» verfemten Pechstein und Schmidt-Rottluff. Innerhalb kürzester Zeit erlangte die Galerie internationale Bedeutung und wurde zum Mittelpunkt der halleschen Kunstszene. Immer größer sei aber auch der Gegensatz zur DDR-Kulturpolitik Politik. Nach insgesamt 160 Ausstellungen erzwangen Ende 1961 die DDR-Oberen die Schließung der Galerie. Die von Eduard Henning begonnene Sammlung anspruchsvoller zeitgenössischer Kunst setzten jedoch seine Frau Christel, Sohn Peter und dessen Frau Marie-Christine fort.
Die Ausstellung ist bis zum 23. Februar 2003 geöffnet.

Akademie der Künste freut sich über Schiffer-Tagebücher
Berlin (ddp-bln). Tagebücher des Berliner Autors Marcellus Schiffer (1892-1932) hat die Akademie der Künste (AdK) geschenkt bekommen und jetzt vollständig archiviert. Mit dem Teilnachlass der Nichte der Diseuse und Schauspielerin Margo Lion werden die Dokumentationen über Schiffer und Lion komplettiert, teilte die Akademie am Mittwoch in Berlin mit. Zu der Schenkung gehören handschriftliche Tagebücher aus den Jahren 1915 bis 1932, in deren Zentrum Schiffers Zeit an Trude Hesterbergs Kabarett «Wilde Bühne» steht. Außerdem freut sich die Akademie über wertvolle Fotos aus den 20er Jahren und etwa 300 teilweise eigenwillige erotische Zeichnungen des Künstlers.
Schiffer gilt als der große «Unvollendete» des lasterhaften Berlins zwischen Kabarett, Revue und Kino. Er arbeitete unter anderem als Chansontexter für Komponisten wie Allan Gray, Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender und Rudolf Nelson. Seine größten Erfolge feierte er mit dem Komponisten Mischa Spoliansky, unter anderem mit den Revuen «Alles Schwindel» und «Rufen Sie Herrn Plim». Seine berühmtesten Chansons dichtete er für seine spätere Frau Margo Lion, beispielsweise «Die Linie der Mode».

Vom Gesamtkunstwerk zum Denkmal: Symposium zu Henry van de Velde
Weimar (ddp). Die Werke Henry van de Veldes (1863-1957) stehen ab Donnerstag (10.00 Uhr) im Mittelpunkt einer wissenschaftlichen Tagung in Weimar. Vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege (TLD) und dem Deutschen Nationalkomitee von ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) veranstaltet, vereint das Kolloquium rund 100 Experten aus 6 Ländern. Sie werden sich bis Samstag mit dem Thema «Vom Gesamtkunstwerk zum Denkmal» am Beispiel van de Veldes auseinandersetzen. Anlass ist das 100. Jubiläum der Ankunft des belgischen Architekten und Gestalters in Weimar, wie TLD-Sprecherin Sibylle Putzke sagte.
Zugleich wollen die Architekten, Denkmalpfleger, Eigentümer und Wissenschaftler die verschiedenen Konzepte im Umgang mit den Bauten van de Veldes im In- und Ausland beleuchten. Der zweite Tag steht im Zeichen jener Bauten, die der Architekt während seiner Weimarer Zeit (1902-1917) schuf. Dazu gehören nicht nur das Hauptgebäude der heutigen Bauhaus-Universität und das Nietzsche-Archiv sowie sein eigenes Haus «Hohe Pappeln» und das «Haus am Horn» in Weimar, sondern auch das Geraer «Haus Schulenburg» sowie die «Villa Esche» und das «Haus Körner» in Chemnitz.
http://www.icomos.org ; http://www.thueringen.de über Link «kulturell»