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5.2.: film und filmfestival aktuell +++ film und filmfestival

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Weiss denkt an Vergabe des Deutschen Filmpreises von Filmakademie +++ Filmregisseur Joao Cesar Monteiro gestorben +++ Neuer Wettbewerb für junge Talente beim Emder Filmfest


Weiss denkt an Vergabe des Deutschen Filmpreises von Filmakademie
Berlin (ddp). Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) geht davon aus, dass bereits im nächsten Jahr der Deutsche Filmpreis von einer «Deutschen Filmakademie» vergeben werden könnte. Die Akademie müsse «aus der Branche heraus» gegründet werden, sagte Weiss der Tageszeitung «Die Welt» (Mittwochausgabe). Man müsse berücksichtigen, «dass überall dort, wo staatliches Geld ausgegeben wird - und das ist beim Deutschen Filmpreis in hohem Maße der Fall - eine Kontrolle der Wege, die dieses Geld nimmt, gewährleistet sein muss.» Die Ministerin fügte hinzu: «Wir können so eine \'Institution\' wie den Filmpreis nicht einfach an die Akademie abgeben, die dann mit staatlichem Geld machen kann, was sie will.»
Weiss sprach sich auch für «Film als Schulfach» aus. Es gehe um eine ästhetische Erziehung. «Kindern muss klar werden, dass die Bilder, die sie sehen, eine konstruierte Realität sind», sagte die Staatsministerin. Sie sollten eine spielerische Distanz zum Medium Film finden wie auch zum Medium Zeitung oder Fernsehen. Film sei nicht Wirklichkeit, um damit umgehen zu können, brauche man Hilfestellung, Anleitung und Anregung. Damit solle man in der Altersstufe zwischen acht und zehn Jahren beginnen.

Filmregisseur Joao Cesar Monteiro gestorben
orf - Der portugiesische Regisseur Joao Cesar Monteiro, einer der eigenwilligsten und umstrittensten Filmschaffenden seines Landes, ist einen Tag nach seinem 64. Geburtstag gestorben. Er erlag am Montagabend in einer Klinik in Lissabon einer schweren Krankheit, wie der Rundfunk am Dienstag berichtete.
Monteiro galt als der große Provokateur des portugiesischen Kinos. Für Wirbel sorgte er mit seinem vorletzten Film "Branca de Neve" (Schneewittchen) aus dem Jahre 2000: Lange Passagen des mit Geldern der staatlichen Filmförderung finanzierten Streifens sind schwarz, zu sehen gibt es auf der Leinwand nichts.
Der in Figueira da Foz an der Atlantikküste geborene Monteiro begann seine Karriere 1965 nach dem Studium an der London School of Film. "Einen so schlechten Schüler wie mich hat es dort sicherlich noch nie gegeben", sagte der aus einer stark katholisch geprägten Familie stammende Künstler.
Nach seiner Rückkehr während der Salazar-Diktatur schloss er sich den Vertretern des Cinema Novo, des Neuen Kinos, an. Später machte er sich auch als Filmkritiker einen Namen und brachte mehrere Bücher heraus.
In seiner Laufbahn drehte er gut ein Dutzend Filme, die jedoch kein größeres Publikum erreichten. Für die Tragikomödie "A Comédia de Deus" (Eine göttliche Komödie), in der er wie so oft Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion war, erhielt Monteiro 1995 bei den Filmfestspielen in Venedig den Spezialpreis der Jury.
Seinen letzten Film, "Vai e vem" (Kommt und geht), stellte er Ende vergangenen Jahres fertig. In die Kinos ist er noch nicht gekommen.

Neuer Wettbewerb für junge Talente beim Emder Filmfest
Emden (ddp). Das Internationale Filmfest Emden-Aurich-Norderney erweitert sein Programm in diesem Jahr um einen Wettbewerb für junge Talente aus Deutschland. Mit dem «Promotion Filmförderpreis» sollen Filmemacher unterstützt werden, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen und sich eine künstlerische Existenz aufbauen wollen, teilte die Festivalleitung am Mittwoch in Emden mit. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird von der Existenzgründungsinitiative «Promotion Weser-Ems» gestiftet. Aktive Talentsuche und -förderung seien typische Aufgaben eines Filmfestivals, sagte Festivaldirektor Rolf Eckard zur Aufnahme des neuen Wettbewerbs in das Programm. Vergeben wird der Preis vom Festivalpublikum.