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Buchmesse Frankfurt liebäugelt mit München +++ Schönste Bücher aus aller Welt werden bei Leipziger Buchmesse gekürt +++ Hamburger Lesetage vom 10. bis 16. April 2003 präsentiert von HEW +++ «Die zurückweichende Welt» auf Magdeburger Theaterbühne
Buchmesse Frankfurt liebäugelt mit München
München (ddp-bay). Die Verantwortlichen der Buchmesse Frankfurt am Main sehen München bei einer möglichen Standortverlagerung in der Favoritenrolle. München sei unter den potenziellen Interessenten «sicher die interessanteste Alternative», sagte Buchmesse-Sprecher Holger Ehling am Dienstag. Zwar genieße der Standort Frankfurt nach wie vor Priorität. Die Buchmesse werde aber nun eine Reihe von Interessenten systematisch ansprechen. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) will noch im März in Verhandlungen mit der Buchmesse treten.
Zugleich machte Ehling deutlich, dass sich bereits zahlreiche Interessenten gemeldet haben. Er betonte: «Sie dürfen davon ausgehen, dass jede einzelne Messe, die von der Kapazität her groß genug ist, sich mit leuchtenden Augen bei uns gemeldet hat.» München sei unter den großen Messestandorten Deutschlands sicher einer der attraktivsten.
Die Buchmesse hatte am Montag offiziell mit der Suche nach einem neuen Standort begonnen, nachdem Verhandlungen über bessere Konditionen mit der Messegesellschaft Frankfurt und Hoteliers der Mainmetropole ohne konkretes Ergebnis geblieben waren. In der bayerischen Landeshauptstadt würde die Buchmesse mit offenen Armen empfangen. Münchner Messegesellschaft und Rathaus hatten bereits reges Interesse an der Ausrichtung der weltgrößten Bücherschau bekundet.
Ude bekräftigte am Dienstag das Interesse der bayerischen Landeshauptstadt: «Wir stehen Gewehr bei Fuß.» Die Münchner Kulturreferentin Lydia Hartl sieht die Stadt an der Isar als die «kulturell bessere Alternative». Der Münchner Gastronom und Chef des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, Ludwig Hagn, appellierte: «Wir sollten alles tun, um die Buchmesse nach München zu ziehen.» München verfüge über ein günstigeres Hotelangebot als die Bankenmetropole Frankfurt am Main. (Quellen: Ehling in der «Süddeutschen Zeitung»; Ude, Hartl und Hagn im «Münchner Merkur»
Robert Zsolnay
Schönste Bücher aus aller Welt werden bei Leipziger Buchmesse gekürt
Frankfurt/Main (ddp). Die «schönsten Bücher aus aller Welt» werden am 21. März bei der Leipziger Buchmesse gekürt. Die höchste Auszeichnung, die «Goldene Letter», erhält die niederländische Gestalterin Nynke M. Meijer für «Jan Palach», teilte die Stiftung Buchkunst in Frankfurt am Main mit. Zudem werden Medaillen und der Buchpreis der Deutschen Unesco-Kommission verliehen.
Zu sehen sind die «schönsten Bücher aus aller Welt» bei der Messe in einer Ausstellung vom 20. bis 23. März. In diesem Jahr beteiligten sich an dem Wettbewerb Institutionen aus 33 Ländern mit 633 Büchern. Die ausgestellten Werke sind bereits in ihren Ursprungsländern als «Schönste» durch Wettbewerbe oder Fachgremien ausgewählt oder ausgezeichnet worden. In Leipzig wurden sie nochmals in einem Auswahlverfahren von einer Fachjury geprüft.
Hamburger Lesetage vom 10. bis 16. April 2003 präsentiert von HEW
Hamburg (ots) - "Die Autoren kommen!" Vom 10. bis 16. April 2003präsentiert die Hamburgische Electricitäts-Werke AG (HEW) zum fünften Mal die Hamburger Lesetage, das größte Literatur-Festival in Deutschlands Norden. Sieben Tage lang stellen sich rund 140 prominente Autoren an knapp 60 ungewöhnlichen Hamburger Leseorten dem Publikum. Erstmals steht das Festival unter der Schirmherrschaft von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust.
Beim Programm werden mit sechs Reihen plus Kinderprogramm deutliche thematische Schwerpunkte gesetzt. In der Reihe "Familie" fragen u. a. Tanja Dückers und Antonio Skarmeta nach dem Woher und dem Wohin der eigenen Existenz. Die neue Generation deutschsprachiger Autoren wie Zsuzsa Bank und Judith Hermann präsentiert sich in der "Junge Autoren"-Leselounge im Thalia Nachtasyl. Dass Bewegung sich lohnt zeigen in der Rubrik "Sport" z. B. John von Düffel und Dieter Kürten. Die Rolle der Arbeit beleuchten nicht nur Burkhard Spinnen und Ernst-Wilhelm Händler, sondern auch Patricia Riekel und Britta Steilmann. Im Krimi-Club laden Schreibtischtäter wie Petra Hammesfahr, Akif Pirinicci, Burkhard Driest und Doris Gercke zur Spurensuche. Mit 35 Veranstaltungen rundet das Kinderprogramm die Hamburger Lesetage ab.
Publizisten, Kriegsreporter, Moderatoren und Schauspieler kommen in den "Specials" zu Wort, dabei Hellmuth Karasek, Jay Ullal, Reinhold Beckmann und Barbara Nüsse.
Unterstützt werden die Hamburger Lesetage von der Kulturbehörde und der Kulturstiftung. Medienpartner sind das Hamburger Abendblatt und NDR 90,3.
Das Programm für das Erwachsenen-Festival stellte Barbara Heine (ehemals Literaturhaus Hamburg) zusammen, das Kinderprogramm organisierte der Verein Hamburger Lesenacht e. V.
«Die zurückweichende Welt» auf Magdeburger Theaterbühne
Magdeburg (ddp-lsa). Der drohende Irak-Krieg beschäftigt auch die Magdeburger Theaterwelt. Die Freien Kammerspiele der Landeshauptstadt führen aus aktuellem Anlass heute im Anschluss an das normale Programm das Einpersonenstück «Die zurückweichende Welt» der US-Amerikanerin Naomi Wallace erstmalig auf Deutsch auf. Das sich um die Erlebnisse eines jungen Irakers während des Golfkriegs von 1991 rankende Stück wird erst am kommenden Dienstag erstmals in der englischsprachigen Originalfassung im Londoner Latchmere Theatre gezeigt.
Die Dramatikerin und Autorin Naomi Wallace erhielt für ihr dramatisches Werk 1999 den Genius Grant der amerikanischen MacArthur Foundation. Sie ist Mitinitiatorin der Friedenserklärung amerikanischer Künstler und Wissenschaftler «Not in our Names» («Nicht in unserem Namen»).