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Baden-Baden: Kunstmäzen Marx zeigt Teile seiner Sammlung +++ Torgau: Erste Gesamtschau der «Leipziger Schule» +++ Berlin: Berlinische Galerie würdigt Hannah Höch mit Werkschau +++ München: Pinakothek der Moderne zeigt »Max Beckmann - Exil in Amsterdam«
Baden-Baden: Kunstmäzen Marx zeigt Teile seiner Sammlung
Baden-Baden/Berlin (ddp-bln). Erstmals seit zehn Jahren stellt der Kunstmäzen Erich Marx zahlreiche bedeutende Werke aus seiner Sammlung außerhalb von Berlin aus. Vom 25. Mai bis 7. Oktober sind mehr als 85 Arbeiten im Museum Frieder Burda in Baden-Baden zu sehen, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Im Mittelpunkt der Schau mit dem Titel «Die Sammlung Erich Marx in Baden-Baden» steht Andy Warhol. Zudem werden Werke von Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Cy Twombly und Anselm Kiefer gezeigt.
Die Ausstellung ergab sich den Angaben zufolge, weil wegen eines Umbaus in Berlin ein großer Teil der Sammlung Marx vorübergehend ausgelagert werden muss. Für Baden-Baden stellte der Sammler nun 45 meist großformatige Gemälde sowie 40 Warhol-Zeichnungen zur Verfügung. Von Warhol werden unter anderem berühmte Drucke wie die Campbell\'s Suppendosen und das Fotoporträt von Mao Tse Tung zu sehen sein.
Der Sammler Marx hatte jüngst für Aufregung gesorgt, als er androhte, seine Sammlung aus dem «Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart» in Berlin zurückzuziehen. Die Sammlung ist seit 1996 als Dauerleihgabe in dem Museum zu sehen.
Torgau: Erste Gesamtschau der «Leipziger Schule»
Torgau (ddp). Die erste Gesamtschau der neuen und alten «Leipziger Schule» in Deutschland wird ab Donnerstag in Torgau gezeigt. Bis 31. Oktober zeigt die Kulturstiftung Leipzig auf Schloss Hartenfels 70 Werke von 29 Künstlern, angefangen bei Wolfgang Mattheuer über Arno Rink bis Neo Rauch. «Diese Künstler der Leipziger Schule zeigten und zeigen einen immer neuen Blick auf die Welt», umschrieb Leihgeber Karlheinz Essl am Mittwoch in Torgau die Motivation für diese Ausstellung, die 2006 erstmals in seinem Privatmuseum in Klosterneuburg bei Wien gezeigt worden war. Neben Essl ist das Museum der Bildenden Künste Leipzig Hauptleihgeber der Schau unter dem Titel «Made in Leipzig».
Ursprünglich habe er vorgehabt, nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989/90 in der ehemaligen DDR die Kunst des Sozialistischen Realismus zu sammeln, sagte Leihgeber Essl. Nach seiner ersten Begegnung mit jungen Leipziger Künstlern Anfang der 1990er Jahre habe er seinen Plan jedoch verworfen. «Ich hatte plötzlich das Gefühl: Hier ist etwas im Werden und im Entstehen.»
Die Sammlung umfasst heute rund 6000 Werke der internationalen Gegenwartskunst, seit 1999 betreibt Essl sein eigenes Museum vor den Toren Wiens.
http://www.madeinleipzig.de
Berlin: Berlinische Galerie würdigt Hannah Höch mit Werkschau
Berlin (ddp-bln). Mit einer Ausstellung zum Leben und Wirken von Hannah Höch (1889-1978) würdigt die Berlinische Galerie das Schaffen der Künstlerin der Klassischen Moderne. Ab Freitag geben rund 160 Werke einen breiten Überblick über die Arbeit Höchs, wie ein Sprecher der Galerie im Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur mitteilte.
Das Oeuvre Höchs umfasse Werke aus der Dada-Zeit, zeige Einflüsse der Pop-Art und beinhalte lyrische Abstraktionen sowie Formen- und Formatexperimente aus der Nachkriegszeit. Die Gegenüberstellung von Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensphasen innerhalb der Ausstellung erlaube neue Einblicke ins Gesamtwerk der deutschen Künstlerin, sagte der Sprecher weiter. Mit Briefen, Notizen und Fotografien aus dem Nachlass vermittelt die Schau auch Einblicke in das private Leben Höchs. Die in Gotha geborene Künstlerin verbrachte den überwiegenden Teil ihres Lebens in Berlin.
Der Hauptteil der Ausstellung ist aus den Beständen der Galerie sowie dem persönliche Archiv Hannah Höchs zusammengestellt. Sie wird ergänzt von Leihgaben staatlicher und privater Sammler.
Die Ausstellung ist bis zum 2. Juli täglich außer dienstags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet inklusive Audioguide 8 Euro, ermäßigt 5 Euro. Jeden ersten Montag im Monat kostet der Eintritt nur 4 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
München: Pinakothek der Moderne zeigt »Max Beckmann - Exil in Amsterdam«
München (ddp-bay). Die Münchner Pinakothek der Moderne zeigt ab 13. September die Ausstellung »Max Beckmann - Exil in Amsterdam«. In der mit dem Van Gogh Museum Amsterdam erarbeiteten Schau werden erstmals fast alle Hauptwerke präsentiert, die während Beckmanns Zeit in den Niederlanden zwischen 1937 und 1947 entstanden sind. Ab Freitag sind die Werke zunächst im Van Gogh Museum zu sehen, wie die Pinakothek mitteilte.
Max Beckmann (1884-1950) gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die zehn Jahre währende Exilzeit in den Niederlanden war eine der kreativsten Phasen seines Lebens, in der er rund ein Drittel des Gesamtwerkes schuf, darunter fünf Triptychen, zahlreiche großformatige Figurenkompositionen, aber auch Landschaftsbilder, Porträts und Akte.
Die Pinakothek der Moderne in München beherbergt nach eignen Angaben die weltweit zweitgrößte Gemälde-Sammlung des Künstlers sowie das Max Beckmann Archiv und ist damit die wichtigste Forschungsstätte über den Maler. Anlässlich des 70. Jahrestages von Beckmanns Flucht vor den Nationalsozialisten sei es gelungen, einen großen Teil der unter widrigen und beengten Umständen im Amsterdamer Atelier entstandenen und nach dem Krieg in die ganze Welt verstreuten Meisterwerke für kurze Zeit zu vereinen.
Die Schau ist vom 6. April bis 19. August in Amsterdam und vom 13. September bis 6. Januar 2008 in München zu sehen.