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5.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Philharmonie Altenburg-Gera mit Erstaufführung "Im Walde" +++ Brandenburger Kulturjahr der Romantik eingeläutet +++ Musical- Streik in Hamburg beendet +++ Vor Händel-Festspielen in Halle Hälfte der Tickets verkauft +++ Klagenfurt: Kein Ende im "Dirigentenkrieg" +++ Internationales Bodensee-Festival eröffnet +++ München: Der lange Weg in neue Opernwelten +++ Russischer Stardirigent Jewgeni Swetlanow gestorben +++

Philharmonie Altenburg-Gera mit Erstaufführung "Im Walde"
Gera (ddp). In die Natur entführt das Philharmonische Orchester des Theaters Altenburg-Gera seine Besucher zum nächsten Konzert. Als Erstaufführung wird am Mittwoch "Im Walde" des Litauers Mikolajus Konstantinas Ciurlionis (1875-1911) erklingen. Diese Tondichtung sei eine "wahre Rarität", teilte das Theater mit. Ciurlionis, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Musiker wie als Maler zu den "wegweisenden Künstler" zählte, verwebe sanfte Bewegungen, schöne Melodien und dezente Farben zu einem feinen musikalischen Aquarell.

Brandenburger Kulturjahr der Romantik eingeläutet
Chorin (ddp). Brandenburg wandelt als Kulturland in diesem Jahr auf den Spuren der Romantik. Mit zahlreichen Ausstellungen, Theateraufführungen, Konzerten und Festen wollen die Veranstalter dieses Thema mit Leben füllen. Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) verband bei der Eröffnungsfeier am Samstag vor Hunderten Gästen in der Klosterruine Chorin die Zeit der Romantik mit solchen Namen wie Arnim oder Fouqué. In den ehemaligen Musenhöfen dieser Künstler in Brandenburg fänden im Kulturjahr nun Veranstaltungen statt, sagte der Regierungschef.

Musical- Streik in Hamburg beendet
Hamburg (ddp). Hamburgs Musical-Gäste können aufatmen: Der Streik von Mitarbeitern des Musicals "König der Löwen" ist beendet. Die Geschäftsführung der Hafentheater Produktionsgesellschaft und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben sich auf Verhandlungen geeinigt, wie ver.di-Sprecherin Anita Jonack am Samstag sagte. Die Gespräche sollen kurzfristig wieder aufgenommen werden.

Vor Händel-Festspielen in Halle Hälfte der Tickets verkauft
Halle (ddp). Die Händel-Festspiele in Halle etablieren sich zunehmend als Anziehungspunkt für Freunde barocker Musik. Vier Wochen vor dem Festivalstart sind nach Angaben der Festspieldirektion bereits mehr als 50 Prozent der 29.000 Tickets verkauft. Weitere 20 Prozent der Eintrittskarten für die 37 Veranstaltungen an 17 Aufführungsorten seien reserviert, teilten die Organisatoren am Freitag in Halle mit. Die Festspiele vom 7. bis 16. Juni in der Geburtsstadt von Georg Friedrich Händel stehen unter dem Motto "The King shall rejoice" und rücken dessen Musik für das englische Königshaus in den Mittelpunkt. Es werden Auftragswerke des Komponisten Georg Friedrich Händel für das englische Königshaus dargeboten. So sollen das "Te Deum" für den Frieden von Dettingen und die Krönungs-Anthems für Georg II erklingen. Traditionell hält die Internationale Händel-Gesellschaft zu den Festspielen ihre wissenschaftliche Konferenz in Halle ab.

Klagenfurt: Kein Ende im "Dirigentenkrieg"
orf - Der am Dienstag suspendierte Chefdirigent des Klagenfurter Stadttheaters, Michael Güttler wies am Sonntag sämtliche Vorwürfe zurück. Er habe dem Theater am Freitag noch eine gütliche Einigung angeboten, Intendant Dietmar Pflegerl habe tags darauf jedoch seine Anschuldigungen wiederholt. Güttler hat nun seine Anwälte eingeschaltet.
"Ich habe das kriminelle Potential handelnder Personen in dieser Causa unterschätzt", sagte Güttler im telefonischen Interview mit der APA. Daher werde er zum derzeitigen Zeitpunkt keine Erklärungen abgeben, was die Vorwürfe seiner Abwesenheit bei einer Vorstellung betreffe. Auf die Frage, ob er nun einen Urlaubsschein vorweisen könne, sagte er: "Kein Kommentar."
Pflegerl hatte mehrfach betont, Güttler sei ohne Urlaubsschein weg gewesen, seitens des Theaters liegt ein Probenplan vor, auf dem der Chefdirigent für diese Vorstellung eingeteilt war.
All diese Fragen würden im kommenden Gerichtsverfahren geklärt werden, stellte Güttler fest. Der 36-Jährige erklärte, er habe bis zum Sonntag kein Schreiben der Theaterleitung erhalten, in dem Gründe für die "skandalöse und völlig unberechtigte" Suspendierung genannt würden. Er sei vom Intendanten auch nicht zur Causa befragt worden. Güttler erklärte zudem, er selbst habe am Tag nach der Operettenaufführung, bei der er nicht anwesend gewesen war, die Theaterleitung um ein "Verfahren zur Aufklärung der Sache" ersucht.
Er habe von 21. bis 23. April Urlaub gehabt, dies könne er auch beweisen. Theaterintendant Pflegerl dazu: "Güttler hat sich bei mir schriftlich für sein Fernbleiben entschuldigt. Man entschuldigt sich üblicherweise nicht, wenn man im Recht ist."
Dass auf dem Dienstplan des Theaters am 23. April drei Personen als in Urlaub befindlich eingetragen waren, er selbst jedoch nicht, wollte Güttler in Hinblick auf das bevorstehende Verfahren nicht kommentieren. Er sei anfangs in seinen Erklärungen wohl "zu naiv" gewesen. Klage wurde von ihm bis jetzt noch nicht eingereicht, wann es dazu kommen werde, könne er noch nicht sagen.

Internationales Bodensee-Festival eröffnet
Mit einem Festakt in einem historischen Spiegelzelt am Bodenseeufer ist am Freitagabend in Friedrichshafen das 14. Internationale Bodensee-Festival eröffnet worden. Das Motto lautet "Klassik - Sehnsucht nach dem Schönen".
In Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) sind bis zum 26. Mai in den Anrainerstaaten 150 Kultur-Veranstaltungen geplant. Musik aller Epochen und Stilrichtungen, Theateraufführungen, Tanz und Film, Autorenlesungen, Ausstellungen und Tagungen stehen auf dem Programm.
Der "Tanzpalast" aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts am Friedrichshafener Gondele-Hafen dürfte zur besonderen Attraktion des diesjährigen Kulturfestivals werden.
In dem 250 Gäste fassenden Original-Zelt aus Belgien mit dem nostalgischen Ambiente sollen bis zum 13. Mai Künstler wie der Pianist Vince Weber oder das Salon-Orchester Weimar aufspielen. Geplant sind auch Theater-Aufführungen, eine Literaturnacht und ein Chanson-Abend mit Anne Bennent.

München: Der lange Weg in neue Opernwelten
orf - Mit der interaktiven Oper "Heptameron" des Salzburger Komponisten Gerhard E. Winkler hat die 8. Münchner Biennale am Samstag erneut die Abkehr vom traditionellen Musiktheater formuliert. Das computergenerierte, technisch aufwendige Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe entstand, zeichnet sich durch einen offenen Handlungsverlauf aus. Die auch musikalisch fragmentarisierte Aufführung wurde vom Publikum mit konzentriertem Applaus für alle Beteiligten und einigen Buh-Rufen für die Musik aufgenommen.
Winkler hat bei seiner Konzeption, "Beziehungssysteme als interaktive Modelle" darzustellen, auf sieben Erzählungen der mittelalterlichen Autorin Margarete von Navarra zurückgegriffen. Die Novellen wurden jedoch lediglich auf ihre personelle Grundkonstellation beschränkt, die dadurch Raum lässt für ein äußerst freies Spiel der Sänger, Schauspieler und Tänzer, das sich bei jeder Aufführung verändern soll.
Bereits am Freitagabend wurde mit Manfred Stahnkes Oper "Orpheus Kristall" eine weitere Etappe auf der Erkundungsfahrt in virtuelle Opernwelten erreicht. Vor dem Hintergrund des antiken Orpheus- Stoffes wurden Musiker aus verschiedenen Erdteilen per Internet in die Aufführung integriert. Parallel zur Inszenierung gibt es einen Internet-Auftritt, bei dem der Besucher aufgefordert wird, sich seine eigene virtuelle Opernwelt zu schaffen.

Russischer Stardirigent Jewgeni Swetlanow gestorben
orf - Der russische Pianist und Stardirigent Jewgeni Swetlanow ist tot. Der frühere Chefdirigent des Bolschoi-Theaters starb in der Nacht zum Samstag im Alter von 73 Jahren, wie die russische Nachrichtenagentur Ria-Nowosti meldete. Swetlanow galt als einer der bedeutendsten Orchesterleiter der Sowjetunion. Der bekannte Musiker komponierte zudem zahlreiche eigene Symphonien. Berühmt wurde Swetlanow vor allem wegen seiner Interpretation der Werke von Peter Tschaikowsky, Nikolai Rimski-Korsakow und Sergej Rachmaninow, die er in den 60er Jahren mit dem sowjetischen Staatsorchester aufnahm.
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