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Hodenmuskeln und mehr - Museum Ludwig zeigt Avantgardstar Matt Barney +++ Haus Fürstenberg präsentiert Pisces Collection als Dauerausstellung +++ Leipziger Museum stellt erstmals zurückgekaufte Klinger-Werke aus
Hodenmuskeln und mehr - Museum Ludwig zeigt Avantgardstar Matt Barney
Köln (ddp). Als erstes deutsches Museum zeigt das Kölner Museum Ludwig eine umfassende Ausstellung mit Werken des Avantgardekünstlers Matthew Barney. Der 37-jährige Amerikaner ist durch die fünfteilige Reihe der "Cremaster Filme" bekannt geworden, die mit bildgewaltigen Motiven eine bizarre Fantasiewelt schaffen. In ihr haben Fabelwesen
eine fiktive Sexualität jenseits der Geschlechter.
Neben Filmen präsentiert die Kölner Schau Matthew Barney mit zahlreichen Skulpturen, Installationen, Fotografien und Zeichnungen auch als bildenden Künstler. Jenseits der Kunstszene war Barney auch als Lebensgefährte der isländischen Pop-Diva Björk bekannt geworden.
Cremaster heißt der Muskel, der die Hoden je nach Außentemperatur hebt oder senkt, um die Keimdrüsen bei konstanter Temperatur zu halten. Für Barney steht dieser Titel für das Konzept, in ein sich entwickelndes System bestimmte Regeln einzuführen. Jeder der fünf Cremaster Filme spielt an einem bestimmten geographischen oder architektonischen Ort, den Barney gezielt als Teil der Handlung und der Charaktere einsetzt. Seine zentralen Themen sind der menschliche Körper, Sagen und Mythen. Die Handlungen seiner Filme spielen sich wie im Traum gleichzeitig ab.
Die Ausstellung wird in Köln vom 6. Juni bis zum 1. September gezeigt. Weitere Stationen sind das Musée dArt Moderne de la Ville de Paris und das New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum.
(Internet: www.museenkoeln.de)
Haus Fürstenberg präsentiert Pisces Collection als Dauerausstellung
Donaueschingen (ddp). Das Haus Fürstenberg in Donaueschingen öffnet sich der neuen Kunst. 150 zeitgenössische Werke der Pisces Collection werden ab Sonntag unter dem Titel "An der Schwelle zum 21. Jahrhundert" in den Räumen der Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen gezeigt. Den Angaben vom Donnerstag zufolge möchte Heinrich Erbprinz zu Fürstenberg mit der Präsentation die "Wiederbelebung des Museumsbetriebes in Donaueschingen" erreichen.
Zur Pisces Collection gehören Plastiken, Gemälde und Fotografien von der Mitte der achtziger Jahre bis zur Gegenwart. Künstler wie Andreas Gursky, Damien Hirst, Jeff Koons, David Salle, Cindy Sherman oder Rosemarie Trockel sind in der Sammlung vertreten.
Die private Kollektion wurde in den vergangenen vier Jahren zusammengetragen. Sie wird in Donaueschingen als Dauerausstellung gezeigt und soll in den kommenden Jahren weiter wachsen.
Zu den Höhepunkten der Pisces Collection gehört die im Jahr 2000 entstandene Arbeit "Something solid beneath the surface of several creatures great and small" von Damien Hirst, der seit 1990 lebende und tote Tiere als künstlerisches Material einsetzt. Der Pisces Trust erwarb die Plastik eigens für die Ausstellung in den Fürstenbergischen Sammlungen. Hirsts Kunstwerk soll die Verbindung zwischen den naturkundlichen Sammlungsbeständen und der zeitgenössischen Kunst verdeutlichen.
Das Museum am Karlsplatz in Donaueschingen wird künftig immer von März bis November geöffnet sein. Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag erscheint ein Katalog zum Preis von 50 Euro.
Leipziger Museum stellt erstmals zurückgekaufte Klinger-Werke aus
Leipzig (ddp-lsc). Im Rahmen der Ausstellung "Max Klinger: Eine Liebe" zeigt das Museum der bildenden Künste Leipzig von Mittwoch an erstmals 22 rückerworbene Werke des Künstlers. Wie das Museum am Dienstag mitteilte, hätten die seltenen Probe- und Zustandsdrucke Ende des vergangenen Jahres bei einer Auktion in London ersteigert werden können. Ursprünglich hatte das Museum die 1939 erworbene Sammlung mit über 150 Klinger-Werken im Jahr 2000 an die Erben der ehemaligen jüdischen Besitzer zurückgegeben.
Auf der Ausstellung zeigt das Museum auch den Zyklus "Eine Liebe" des 1857 in Leipzig geborenen Malers und Grafikers. Durch die Gegenüberstellung unterschiedlicher Fassungen dieser Bilderfolge soll dem Publikum ein Einblick in die Werkstatt Klingers geben werden. Die Ausstellung ist noch bis 4. August in Leipzig zu sehen.