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5.6.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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München: documenta-Kuratorin - Zeitgenössische Kunst braucht viel Hingabe +++ Zürich: Nazi-Raubkunst entdeckt +++ Suhl: Thüringer Künstler präsentieren sich erstmals auf Messe +++ Mainz: Große Immendorff-Ausstellung in der Rheingoldhalle


München: documenta-Kuratorin - Zeitgenössische Kunst braucht viel Hingabe
München (ddp). Die Kuratorin der documenta 12, Ruth Noack, erwartet von den Besuchern der Kasseler Weltkunstschau kein Verständnis des Gezeigten. «Das Publikum wird das alles natürlich nicht wahrnehmen. Damit müssen wir leben», sagte Noack der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstagausgabe). Zeitgenössische Kunst brauche «jahrelange Hingabe. Man kann sie nicht so einfach unterm Arm mitnehmen». Selbst Experten werde es an Interpretationswissen fehlen. «Doch nur wenn jemand etwas nicht weiß, heißt das noch lange nicht, dass er nicht schauen und sich involvieren soll», betonte die Lebensgefährtin des künstlerischen Leiters der documenta, Roger M. Buergel.
Fertig sei die documenta nicht bei der Eröffnung, sondern erst wenn der letzte Besucher gegangen sei. Ästhetische Erfahrung bestehe nicht nur aus Kunstwerken, sondern aus dem, was zwischen Kunstwerk und Publikum passiere.
Die documenta gilt als wichtigste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Sie wird am 16. Juni eröffnet und läuft bis 23. September.

Zürich: Nazi-Raubkunst entdeckt
Die Züricher Staatsanwaltschaft hat in einem Bankschießfach mehrere von den Nazis geraubte Kunstwerke entdeckt. Er sei mit Hilfe der Liechtensteiner Behörden, die wegen Geldwäsche ermittelt hätten, auf den Safe gestoßen, bestätigte Ermittler Ivo Hoppler entsprechende Medienberichte. Demnach hatte NS-Kunsträuber Bruno Lohse die Kunstwerke in dem Schließfach aufbewahrt, darunter Bilder von Claude Monet, Auguste Renoir und Camille Pissarro. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen deutschen Kunsthändler, der ein Vertrauter Lohses war.

Suhl: Thüringer Künstler präsentieren sich erstmals auf Messe
Suhl (ddp-lth). Thüringens erste Kulturmesse geht am Freitag (8. Juni) im Suhler Congress Centrum über die Bühne. Zur Premiere von «forum K - die Kulturmesse im Thüringer Wald» präsentieren sich zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr mehr als 50 Einzelkünstler, Bands und Kapellen, Vereine sowie Künstler- und Konzertagenturen mit ihren Angeboten der Öffentlichkeit, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten.
Die Aussteller kommen aus ganz Thüringen und geben an nformationsständen sowie bei rund 30 Live-Auftritten einen Einblick in ihr Repertoire. Das Spektrum reicht von Schlager- und Rockmusik über Klassik, Tanz und Folklore bis hin zu Kabarett, Comedy und Entertainment. Aber auch Literaten, Liedermacher, Trommler, Alphornbläser, Bauchredner, Puppenspieler und Zauberer stellen ihre Künste vor.
Für Messebesucher, die Kulturveranstaltungen etwa zu Stadt- und Dorffesten, Vereinsfeiern, Firmenjubiläen oder privaten Anlässen planen, bietet sich in Suhl die Gelegenheit zur persönlichen Kontaktaufnahme mit den Künstlern und Agenturen. Drei Workshops zum Thema Veranstaltungs- und Eventorganisation runden das Messegeschehen ab.

Mainz: Große Immendorff-Ausstellung in der Rheingoldhalle
Mainz (ddp). Nur wenige Wochen nach dem Tod des Malers Jörg Immendorff wird sein grafisches Werk in einer großen Ausstellung in Mainz zu sehen sein. Vom 7. Juli bis 26. August stellt das Congress Zentrum Mainz über 460 Grafiken des Künstlers im Foyer der Rheingoldhalle aus, wie der Geschäftsführer des Congress Zentrums, August Moderer, am Montag sagte.
Immendorff war am Pfingstmontag im Alter von 61 Jahren an der Nervenkrankheit ALS verstorben. Die Ausstellung zum Thema «Immendorff - das Grafische Werk 1968-2007» sei jedoch schon seit einem Dreivierteljahr geplant gewesen, betonte der Kurator und langjährige Vertraute Immendorffs, Verleger Dirk Geuer. «Man kann diese Ausstellung daher als wirkliches Vermächtnis von Jörg Immendorff ansehen, da er sie bis kurz vor seinem Tod mitgeplant und mitgestaltet hat», sagte Geuer.
Auf rund 1200 Quadratmetern werden auch Linoldrucke, Radierungen, Lithografien und Fotografien des provokativen Künstlers zu sehen sein. Dabei werden alle Schaffensepochen vertreten sein, wie Geuer sagte. Auch werden die späteren Werke Immendorffs ausgestellt, in denen er sich unter anderem mit den Folgen seiner Krankheit für seine «Malerhand» auseinander setzt.
Der Mainzer Kulturdezernent Peter Krawietz bezeichnete die Ausstellung als «aktuelle, posthume Würdigung» des Künstlers.
http://www.ccmainz.de/immendorff