Body
Der Komischen Oper Berlin laufen die Besucher davon +++ «Rheinsberger Musiktage» - Von Blasmusik bis Ballett +++ Kremerata Baltica kommt nach Neuzelle +++ Orgelmusik bis nach Mitternacht
Wie die Berliner Morgenpost heute berichtet, sank die Auslastung der Komischen Oper weiter und steuert auf die 50-Prozentmarke zu. So fallen beim Kartenverkauf die Erlöse entsprechend geringer aus. Der geschäftsführende Direktor Kai Luft prognostiziert einen Besucherschwund von mehr als 13 Prozent, das entspricht ca. 36 000 weniger verkauften Karten, und damit fehlende Einnahmen von fast 600.000 Euro. Die Auslastung fiele demnach von 56,6 Prozent auf 53 Prozent. Besonders erschreckend ist, dass "knapp die Hälfte aller angebotenen Stücke das bislang gültige Kriterium, nur bei über 50-prozentiger Auslastung im Repertoire verbleiben zu können, nicht erreicht haben", so Luft. Darunter sind alle bis Ende März herausgekommenen Neuinszenierungen, darunter auch Homokis "Verkaufte Braut", die eine nicht zufrieden stellende Auslastung von 47,1 Prozent hat. Nur zwei Ausnahmen gibt es: der praktisch immer ausverkaufte "Don Giovanni" von Peter Konwitschny und Deborah Colkers Ballettabend "Casa".
Noch-Intendant Albert Kost hat "Peter Grimes" mangels Nachfrage nach wenigen Vorstellungen abgesetzt und auch "Der Vogelhändler", der eigentlich das Publikum in die Oper ziehen sollte, wird nur noch bis zum Saisonende gespielt. Auch hier kam bei sieben Vorstellungen - die Premiere ausgenommen - nur eine Auslastung von 40,9 Prozent zustande
Nachfolger von Albert Kost, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, soll nun Andreas Homoki werden. Er trat zu Beginn der laufenden Saison als Chefregisseur der Komischen Oper das Erbe von Harry Kupfer an. Morgen soll der Vertrag die Personalkommission des Senats passieren. Ab Sommer 2004 soll Homoki für fünf Jahre Intendant des Opernhauses werden.
«Rheinsberger Musiktage» - Von Blasmusik bis Ballett
Rheinsberg (ddp-lbg). Rund um das Pfingstfest gibt es wieder «Rheinsberger Musiktage». Auf dem Programm stehen 13 Veranstaltungen von Straßenmusik über ein Orgelkonzert bis hin zu Jazz. Den Auftakt gibt am Freitag (19.30 Uhr) ein Abend mit dem Streicherensemble der Musikschule Ostprignitz-Ruppin in der St. Laurentiuskirche. Ausklang ist am Pfingstmontag um 18.00 Uhr ein Benefizprogramm des Freundeskreises Schlösser und Gärten der Mark im Spiegelsaal des Schlosses mit festlicher Barockmusik für Trompete und Orgel aus Italien, England und Deutschland.
Geplant sind ferner ein Pfingstkonzert des Landespolizeiorchesters Brandenburg unter Jürgen Bludowsky im Heckentheater im Schlosspark, die «Sax-Dudel-Klari-Show» mit Clown Jopi mit Trecker und Wagen auf dem Kirchplatz und ein Chorkonzert im Schlosshof mit Rheinsberger Ensembles: dem Männergesangsverein «Vorwärts», dem Frauenchor und der Blaskapelle.
In die «Rheinsberger Musiktage» ist die vom 31. Mai bis zum 15. Juni währende Pfingstwerkstatt Neue Musik 2002 eingebunden, deren Veranstalter die Bundes- und Landesmusikakademie sind.
Höhepunkt ist an beiden Pfingsttagen die Uraufführung der Komposition «Chronos» von Anton Safronow unter szenischer Mitwirkung der Berliner Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch», gekoppelt mit der Wiederbelebung der Ballettpantomime «Der Geburtstag der Infantin» von Franz Schreker. Dieses 1908 in Wien uraufgeführte Stück, das jetzt von 47 Schülern der Staatlichen Ballettschule Berlin getanzt wird, kommt damit zur deutschen Erstaufführung. Ballettschulchef Gregor Seyffert ist mit einem Film vertreten, der sein brillantes Solo «Clown Gottes/Verloren im Wahnsinn» zeigt.
Kremerata Baltica kommt nach Neuzelle
Neuzelle (ddp-lbg). Die Kremerata Baltica gibt am Samstag in der Stiftskirche Neuzelle ein Konzert. Auf dem Programm stehen Werke von Vidmantas Bartulis, Hugo Wolf, Niccolo Paganini und Gioacchino Rossini, wie die Stiftung Stift Neuzelle mitteilte. Das 1997 von Gidon Kremer gegründete Kammerorchester besteht aus jungen Musikern aus den baltischen Staaten. In diesem Jahr tourt das Ensemble unter anderem durch Japan, die USA und Südamerika.
Karten für das Konzert in Neuzelle zum Preis von 12 bis 16 Euro gibt es bei der Stiftung unter der Telefonnummer 033652/8140.
Orgelmusik bis nach Mitternacht
Görlitz (ddp-lsc). Musikliebhaber können am Pfingstsonntag die 3. Orgelnacht in Görlitz erleben. Das Programm wird bereits am Nachmittag in der St. Jakobus-Kirche eröffnet. Der Domorganist des Hauses, Thomas Seyda, wird zusammen mit dem Posaunisten Björn Bewerich Werke alter Meister spielen, wie die Veranstalter mitteilten. An der Sonnenorgel der Görlitzer Peterskirche musiziert später Rudolf Lutz aus dem schweizerischen St.Gallen, der sich auf Improvisationen spezialisiert hat. Er präsentiert unter anderem eine Orgelfassung von Olivier Messiaens berühmtem Streichquartett «Auf das Ende der Zeit».
Literarisch-musikalisch wird die Orgelnacht am späten Abend in der Dreifaltigkeitskirche fortgesetzt. Sebastian Birr aus Berlin und Jan Mareck aus Weimar haben Tucholsky-Gedichte vertont und daraus ein Programm mit dem Titel «Tag ohne Kampf» gestaltet. Mit einem «Konzert bei verlöschendem Kerzenschein» werden die Zuhörer in der Peterskirche schließlich in die Nacht entlassen.
http://www.goerlitzer-orgelnacht.de