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5.7.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Sammlung Marzona für Berlin gesichert +++ Amberg zeigt Goyas Radierungen +++ Arbeiten von Rauschenbach im Greizer Satiricum


Sammlung Marzona für Berlin gesichert
Berlin (ddp). Der Erwerb der hochkarätigen Sammlung Egidio Marzona für Berlin ist abgeschlossen. Die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin hatte sich seit zwei Jahren darum bemüht. Den wertvollen Neuzugang werden Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, und Peter-Klaus Schuster, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, in Anwesenheit von Kulturstattsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) am 10. Juli in Berlin der Presse vorstellen.
Wie die Staatlichen Museen am Dienstag weiter mitteilten, umfasst die von Egidio Marzona aufgebaute Sammlung rund 1000 Werke, die kunsthistorisch den Strömungen Concept-Art, Minimal-Art, Land-Art und Arte Povera zuzuordnen sind. Zur Sammlung gehören zum Teil großformatige Arbeiten von bedeutenden Künstlern, wie Bruce Nauman, Lawrence Weiner, Richard Serra, Donald Judd, Ronald Bladen, Jannis Kounellis, Dan Graham, Mario Merz und Richard Long. Sie umfasst neben diesen großen Namen auch Künstler, die weniger bekannt sind und deren Werk auf diese Weise «wiederentdeckt» wurde.
Gleichzeitig mit dem Aufbau einer in sich stringenten Werkfolge sei es dem Sammler gelungen, ein bedeutendes Archiv aufzubauen, das nahezu vollständig alle Drucksachen - wie Kataloge, Editionen, Einladungskarten, Plakate - zu den Sammlungsschwerpunkten umfasst. Für den Hamburger Bahnhof - Museum für Geggenwart, die Nationalgalerie, das Kupferstichkabinett und die Kunstbibliothek in Berlin sei die Sammlung ein «äußerst wertvoller Zuwachs».

Amberg zeigt Goyas Radierungen
Amberg (ddp-bay). Die großen Radierzyklen Francisco de Goyas sind ab 13. Juli im Amberger Congress Centrum zu sehen. Unter den 380 Originalgrafiken des Spaniers wird auch eine der wenigen noch komplett erhaltenen Folgen der ersten Ausgabe der «Los Caprichos» aus dem Jahr 1799 präsentiert. Die erste grafische Folge Goyas besteht aus 80 Sittenbildern, in denen der spätere Hofmaler auf seine gnadenlos ironische Weise die Laster des Adels und des Klerus sowie die Missstände der Gesellschaft kritisiert. Diesen Werken werden kolorierte Grafiken Salvador Dalis gegenüber gestellt, die dieser Goya widmete. Als eine Art Chronik des Stierkampfs zeichnete Goya nach den Napoleonischen Kriegen die Folge der «Tauromaquia».
Nach den Ausstellungen von Werken Picassos und Dalis in den Vorjahren bildet die Schau den Schlusspunkt einer Trilogie spanischer Künstler in Amberg. In einem Begleitprogramm werden mehrere Vorträge (etwa: «Goya - Opfer einer Bleivergiftung?»), eine «Spanische Nacht» (3. August) sowie ein Tourenspiel für Radfahrer («Bike & Goya») angeboten. Die Ausstellung ist bis 15. September täglich von 11.00 bis 19.00 Uhr, donnerstags und freitags bis 20.00 Uhr geöffnet.

Arbeiten von Rauschenbach im Greizer Satiricum
Greiz (ddp-lth). Cartoons und Gemälde von Erich Rauschenbach präsentiert die Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz ab Samstag im Gartensaal des Sommerpalais. Der 58-jährige Berliner Künstler gehöre zu den ganz Großen seines Genres, erklärte Kustodin Pia Büttner. Seit Jahrzehnten unermüdlich zeichnend, sei sein Werk auf eine fast unüberschaubare Zahl von satirischen Blättern und Cartoons angewachsen. Diese finden sich inzwischen auch in mehr als 50 eigenen Büchern. Außerdem illustrierte der Künstler Kinder- und Schulbücher.
Die Greizer Schau vereint rund 70 der bekanntesten Cartoons und gibt so einen Einblick in die satirische Welt Erich Rauschenbachs. «Beziehungskisten» in all ihren Facetten und Variationen gehören dazu, in denen Frau wie Mann gleichermaßen ihr Fett abbekommen. Doch es sei eher der liebevolle, spöttische Blick, mit dem Rauschenbach seine Umwelt betrachtet und die bekannten Eigenheiten, Eitelkeiten und Schwächen in aller Farbigkeit aufs Korn nehme, betonte Büttner.
Über Cartoons und Zeichnungen hinaus begann Rauschenbach auch zu malen. In seinen Acrylbildern hielt er «Alle meine Mädels» ganz intim fest. Einige davon sind real, andere fast und wieder andere reines Wunschdenken oder Illusion ihres Schöpfers. Kleine Verse ergänzen die Gemälde und heben die «Mädels» so aus ihrer Anonymität heraus. 20 dieser Bilder werden neben den Cartoons im Greizer Sommerpalais zu bewundern sein.
Die Exposition im Gartensaal des Greizer Sommerpalais wird bis 29. September gezeigt und kann dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr in Augenschein genommen werden.
(www.greiz.de)