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Filmstiftung NRW sichert Filmbüro «größtmögliche Eigenständigkeit» zu +++ Berlinale widmet Retrospektive 2003 Filmregisseur Murnau +++ Riesen-Resonanz auf Weimarer «backup»-Festival


Filmstiftung NRW sichert Filmbüro «größtmögliche Eigenständigkeit» zu
Locarno/Düsseldorf (ddp-nrw). Der Chef der Filmstiftung NRW, Michael Schmid-Ospach, sichert dem Filmbüro NW auch unter seiner Leitung «größtmögliche Eigenständigkeit» zu. «Keiner hat vor, die bewährten Strukturen zu zerstören», sagte Schmid-Ospach der Nachrichtenagentur ddp an seinem Urlaubsort in Locarno. Er werde diese «schwierige Notlösung» mittragen, kommentierte er den Beschluss der nordrhein-westfälischen Landesregierung, das Filmbüro im kommenden Jahr in die Filmstiftung zu integrieren. Das Land hatte vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage eine Zusammenlegung beider Institutionen angekündigt. Dadurch soll Geld gespart sowie der Verwaltungs- und Organisationsaufwand verringert werden.
Viele junge Filmemacher hätten bereits ihre ersten Gehversuche ins Medium mit Hilfe des Filmbüros gemacht, sagte Schmid-Ospach. «Daran soll sich nichts ändern», fügte er hinzu. Die Förderung des Nachwuchs sei ohnehin auch für die Filmstiftung ein «wichtiges Thema» mit vielen Erfolgen. Ihre Unterstützung sei «jeden Kompromiss wert». Schmid-Ospach betonte: «Wir bemühen uns darum, die Aufgaben des Filmbüros zu erhalten.» Und da die Filmstiftung die Kollegen des Filmbüros übernehmen werde, müsse sich auch niemand um das nötige Know-How sorgen.
Er habe «großes Verständnis» für die Proteste gegen die Zusammenlegung. Auf der anderen Seite versuche die Landesregierung aber, bei der Umstrukturierung «so fair wie möglich vorzugehen», betonte der Leiter der größten Filmfördereinrichtung Deutschlands. Bei aller Glorifizierung sei zudem die Erhaltung der Aufgaben wichtiger als die Organisationsform, betonte er.
(Internet: www.filmstiftung.de und www.filmbuero.de)


Berlinale widmet Retrospektive 2003 Filmregisseur Murnau
Berlin (ddp-bln). Die Retrospektive der Berliner Filmfestspiele wird im kommenden Jahr einem der großen deutschen Regisseure der Stummfilmzeit, Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931), gewidmet. Gezeigt werden die zwölf erhaltenen Murnau-Filme in neuen, zum Teil restaurierten Kopien, wie die Berlinale am Freitag in Berlin mitteilte. Zu Murnaus wichtigsten Filmen gehören «Nosferatu», «Der letzte Mann» und «Faust». Die 53. Internationalen Filmfestspiele Berlin finden vom 5. bis 16. Februar 2003 statt.
Murnau war 1926 in die USA emigriert, wo er unter anderem die Filme «Sunrise» und «City Girl» drehte. Sein letzter Film war die Südseeromanze «Tabu». Murnau starb nach einem Verkehrsunfall im März 1931.
Die Leitung der Retrospektive hat Hans Helmut Prinzler, Direktor des Filmmuseums Berlin. Der bisherige Leiter der Retrospektive, Wolfgang Jacobsen, sei auf eigenen Wunsch mit neuen Aufgaben im Filmmuseum Berlin - Deutsche Kinemathek betraut worden. Zur Retrospektive werden eine Publikation und ein Rahmenprogramm vorbereitet.

Riesen-Resonanz auf Weimarer «backup»-Festival
Weimar (ddp-lth). Das Weimarer Festival «backup» für neue Medien im Film stößt weltweit auf wachsende Resonanz. Für die drei ausgeschriebenen Kategorien seien über 1000 Arbeiten eingereicht worden, erklärte Juliane Fuchs von der Festivalleitung am Freitag. Das sei eine fast doppelt so hohe Beteiligung wie im vergangenen Jahr. Das Festival findet in diesem Jahr vom 7. bis 10. November statt.
Die Sichtung mache deutlich, dass die Videoarbeiten besser geworden seien. «Langsam zeichnet sich ein Profil ab für die Verwendung der neuen Medien im Film. Die Angst, dass durch die billigen digitalen Produktionsmethoden die Quantität die Qualität übersteigt, ist unberechtigt», konstatierte Fuchs. Vielmehr werde so die Lust am Experimentieren erst ermöglicht.
Aus über 30 Ländern kämen die Film- und Videoproduktionen, die sich um den mit 4500 Euro dotierten «backup.award» bewerben, sagte Fuchs. Neben Großbritannien, Kanada, Nigeria und USA seien in diesem Jahr osteuropäische Staaten besonders stark vertreten. Hinzu kämen viele Beiträge aus Südamerika. Grund dafür sei eine neu geschaffene Reihe, die dem Einsatz neuer Medien im Film in Lateinamerika gewidmet ist.
Erstmals in diesem Jahr wurde «backup.lounge|lab» für die Zusammenarbeit verschiedener Kunstrichtungen ausgeschrieben. Unter den fast 70 Bewerbern aus 15 Nationen aller Kontinente ist auch Sophie Calle, eine der bekanntesten Gegenwartskünstlerinnen Frankreichs. Die Macher der besten Beiträge werden zu Workshops nach Weimar eingeladen. Musikvideos gewidmet ist der mit insgesamt 1800 Euro dotierte «backup.clipaward», um den mehr als 150 Bewerber wetteifern.
Festivals wie das «backup» böten diesen Arbeiten eine wichtige Plattform, weil die Möglichkeiten der Ausstrahlung experimenteller Videoclips im Fernsehen «rapide gesunken» seien, sagte Fuchs. Das «backup» wurde als Festival für neue Medien in Film- und Videoproduktionen 1999 an der Weimarer Bauhaus-Universität ins Leben gerufen und hat sich nach Angaben des Veranstalters inzwischen zu Treffpunkt und Plattform für nationale und internationale Film- und Medienschaffende entwickelt.
(www.backup-festival.de)