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Rudolstadt: Theater startet in dritte eigenständige Saison +++ Potsdam: Kulturministerium vergibt Literaturstipendien +++ Ditzingen: Reclam Verlag veröffentlicht «Neuen Schauspielführer»+++ Berlin: Walsers neuer Roman heißt «Angstblüte» - Steffi Graf Impulsgeberin
Rudolstadt: Theater startet in dritte eigenständige Saison
Rudolstadt (ddp-lth). Das Theater Rudolstadt startet am zweiten Septemberwochenende in seine dritte eigenständige Spielzeit. Georg Büchners «Woyzeck» habe am Freitag als eines der stärksten Stücke deutscher Dramatik Premiere, sagte Sprecherin Silke Zschäckel. Wolf Bunge habe die Bühne als renommierten Regisseur gewonnen. Dabei reihe sich dieser Klassiker ein in die Diskussion um Mini-Job und Ich-AG und die Frage, wann wer aus dem sozialen Netz falle.
Heitere Theaterkost gibt es am Samstag mit «Wovon träumst du wenn du träumst» von Stephanie Mohr und Till Löffler. Diese Produktion soll die Nachfolge der «Sekretärinnen» antreten, die in zwei Spielzeiten für ein volles Haus in Rudolstadt sorgten. Mit diesem musikalischen Abend werde ein bitterböser Blick hinter die Kulissen des deutschen Fernseh-Showgeschäftes, insbesondere von Casting-Shows geworfen. Vor dieser Premiere laden Schauspieler, Musiker, Techniker, Kostüm- und Maskenbildner zu einem Theaterfest.
Das Theater Rudolstadt wartet in der Spielzeit mit 16 neuen Inszenierungen und 9 Übernahmen sowie 24 Konzerten in fast 60 Vorstellungen auf. Die Bühne mit 140 Mitarbeitern war nach mehrjähriger, aber gescheiterter Fusion mit dem Theater Eisenach 2003 wieder eigene Wege gegangen.
In der vergangenen Spielzeit zählte das Haus ein Drittel mehr Besucher als in der ersten eigenständigen Saison. Die 79 000 Zuschauer sorgten nach Angaben des Theaters für eine durchschnittliche Auslastung der Spielstätte von 84 Prozent.
http://www.theater-rudolstadt.com
Potsdam: Kulturministerium vergibt Literaturstipendien
Potsdam (ddp-lbg). Schriftsteller und Literaturübersetzer können sich beim brandenburgischen Kulturministerium um ein Stipendium bewerben. Voraussetzung für die Vergabe des Geldes ist, dass die Antragsteller ihren ständigen Wohnsitz oder ihren Lebensmittelpunkt in Brandenburg haben, sagte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) am Freitag in Potsdam.
Das Literaturstipendium ermöglicht den Stipendiaten, ihre Entwürfe zur realisieren oder begonnene Arbeiten zu beenden. Das Stipendium umfasst eine monatliche Unterstützung von 830 Euro und wird über drei Monate gewährt. Die Stipendiaten sollen so die Möglichkeit bekommen, sich ganz auf ihre literarische Arbeit zu konzentrieren.
Antragsformulare können ab sofort beim Kulturministerium, Referat 35, Dortustraße 36, 14467 Potsdam angefordert werden. Einsendeschluss für Bewerbungen einschließlich Arbeitsproben ist der 16. September 2005.
Ditzingen: Reclam Verlag veröffentlicht «Neuen Schauspielführer»
Ditzingen (ddp). Im Reclam Verlag ist der «Neue Schauspielführer» erschienen. Nach 52 Jahren löst der neue Band das alte seit 1953 in 21 Auflagen publizierte Werk ab. Die Auswahl der verzeichneten Stücke reflektiere die Spielpläne deutschsprachiger Bühnen der letzten anderthalb Jahrzehnte, erklärte der Verlag die Neuerscheinung.
Der neue Band versammelt über 300 weltweit anerkannte Dramatiker wie Seneca, Kalidasa und Wole Soyinka und bespricht über 600 Theaterstücke. Eine Vielzahl international bekannter Gegenwartsautoren des Theaters wie Sibylle Berg, Yasmina Reza oder Ariel Dorfmann wurden neu aufgenommenen.
Berlin: Walsers neuer Roman heißt «Angstblüte» - Steffi Graf Impulsgeberin
Berlin (ddp). Der neue Roman des Schriftstellers Martin Walser wird «Angstblüte» heißen und sich mit dem Thema Abschied beschäftigen. Das kündigte der 78-Jährige in der «Welt am Sonntag» an. Den Impuls für das Werk hätten ihm das Fernsehen und Steffi Graf gegeben. «Für mich war Tennis im Fernsehen mindestens zehn Jahre lang Realität. Ich habe jedes Match von ihr gesehen«, sagte er. Den Roman habe er »schon fast zur Hälfte fertig".
Enttäuscht und verletzt zeigt sich Walser immer noch über die Art, wie sein Roman «Tod eines Kritikers» nach wie vor rezipiert wird. Einer neuen Doktorarbeit, die ihm Antisemitismus vorwirft, widerspricht Walser: «15 Professoren mehrerer Fakultäten, von China bis England, haben festgestellt, dass \'Tod eines Kritikers\' kein antisemitisch tendierendes Buch ist.»