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6.10.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Halle: "Cantor"-Inszenierung auf Oktober 2006 verschoben +++ Weimar: Klaviersoireen in der Altenburg mit pianistischen Spätwerken +++ Chemnitz: «Begegnungen» mit musikalischer Weltpremiere +++ Dresden: Uraufführung im 3. Sinfoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle

Halle: "Cantor"-Inszenierung auf Oktober 2006 verschoben
Das Opernhaus Halle will die aus finanziellen Gründen abgesagte Inszenierung der Oper "Cantor - Die Vermessung des Unendlichen" am 27. Oktober 2006 auf die Bühne bringen. Das teilte das Haus am Mittwoch mit. "Wir halten trotz der Schwierigkeiten an unserem Projekt fest", sagte Intendant Klaus Froboese.
Die von Ingomar Grünauer komponierte Oper, die sich mit dem Schicksal des halleschen Mathematikers Georg Cantor beschäftigt, sollte ursprünglich am 21. Oktober dieses Jahres als Beitrag zur 1200-Jahr-Feier Halles Premiere feiern. Ende September hatte die Stadt jedoch die zusätzlichen Gelder für die Premiere nicht bewilligt. Daraufhin sagte das Opernhaus alle weiteren Proben ab und sprach von einem "Akt der Barbarei".
Für den 21. Oktober ist nun die Aufführung von Beethovens neunter Sinfonie unter der Leitung von Generalmusikdirektor Klaus Weise vorgesehen.

Weimar: Klaviersoireen in der Altenburg mit pianistischen Spätwerken
In ihrem mittlerweile sechsten Jahr wird bei den Soireen in der Weimarer Altenburg wieder die Tür zum Salon von Franz Liszt geöffnet: In seiner originalgetreu rekonstruierten Wirkungsstätte erweckt die sorgfältig geplante Veranstaltungsreihe der Hochschule für Musik FRANZ LISZT den Geist vergangener Zeiten zu neuem Leben. Im Mittelpunkt steht in dieser Saison das pianistische Spätwerk berühmter Komponisten.
Den Beginn der einmal monatlich bis Juni 2006 stattfindenden Soireen macht am Sonntag, 9. Oktober 2005, um 17.00 Uhr die Pianistin Catherine Cordeladze mit u. a. den „Sechs Bagatellen“ von Ludwig von Beethoven und Impromptus von Franz Schubert. Die gebürtige Georgierin und mehrfache Preisträgerin machte 2004 ihr Konzertexamen in Weimar bei Prof. Rolf-Dieter Arens und steht am Beginn einer großen Karriere auf internationalen Podien.
Späte Klavierwerke von Franz Liszt spielt der in St. Petersburg geborene Lev Vinocour am 27. November 2005, bevor Konrad Elsner sich am 15. Januar 2006 in Kompositionen von Schumann, Ravel und Skrjabin vertieft. Neben einer internationalen Konzerttätigkeit ist Elsner seit 1992 Professor für Klavier an der Musikhochschule Lübeck. Die Reihe wird am 26. Februar 2006 mit einer Soiree des tschechischen Pianisten Jitka Cechová fortgesetzt, der sich dem selten gespielten Spätwerk von Bedrich Smetana widmet. Nach einer Pause folgt am 23. April 2006 ein Klavierabend mit dem Finnen Henri Sigfridsson mit u. a. Beethovens letzter Sonate op. 111.
Ein großer Star im internationalen Musikbetrieb ist mittlerweile der 1972 in Wien geborene Pianist Till Fellner, der am 21. Mai 2006 die drei letzten Sonaten von Schubert präsentieren wird. Den Abschluss der Soireen gestaltet der Weimarer Pianist Christian Wilm Müller am 25. Juni 2006 mit den letzten Klavierstücken von Johannes Brahms.
150 Jahre ist es her, da gehörte die Musik zum Alltag, zum zentralen Geschehen in der Weimarer Altenburg (Jenaer Str. 3). Franz Liszt lebte hier mit seiner Lebensgefährtin Carolyne von Sayn-Wittgenstein. Liszt, der zuvor als Klaviervirtuose durch ganz Europa gereist war, empfing hier die Großen des damaligen Kulturlebens in den eigenen vier Wänden. Der Musiksalon der Altenburg wurde so zu einem Zentrum europäischer Musikgeschichte. Seit nunmehr fünf Jahren wird maßgeblich durch das Franz-Liszt-Zentrum der Weimarer Hochschule für Musik die Erinnerung dieses besonderen Ortes wieder erweckt und belebt.
http://www.hfm-weimar.de

Chemnitz: «Begegnungen» mit musikalischer Weltpremiere
Chemnitz (ddp-lsc). Mit einer Weltpremiere auf dem Gebiet der experimentellen Musik beginnt am Samstag das Festival «Begegnungen» in Chemnitz. Der gebürtige Chemnitzer und international erfolgreiche Künstler Carsten Nicolai und der «Oscar»-prämierte japanische Komponist Ryuichi Sakamoto («Der letzte Kaiser») führen im Opernhaus elektronische Musik zum Hören und Fühlen auf, wie Festivalleiterin Ulrike Kölgen mitteilte. Das Wechselspiel von akustischem Klavier und digitaler Verwertung ergebe ein völlig neues Hörerlebnis. Das Programm «insen» gehe anschließend auf Tour nach London, Paris und Rom.
Auf dem Programm der 19. «Begegnungen» stehen 25 Veranstaltungen an 15 Tagen. Unter dem Motto «Wechselspiele» führt das Kulturfestival laut Kölgen voneinander Abweichendes in einer Art zusammen, wie man es erst einmal nicht erwarte. Dazu gehörten die Kombination von verschiedenen Künsten ebenso wie die Gegenüberstellung von einheimischen und an anderen Ecken Deutschlands und der Welt agierenden Künstlern.
So setzt das Helmnot-Theater aus Lichtenstein bereits am Samstagnachmittag im «Gläsernen Kaufhof» das Thema «Traum» in Bildern aus Choreografie, Text, Sound und Musik um. Das Chemnitzer Ballett tanzt im Werkzeugmaschineninstitut und das Berliner «Theater unterm Dach» präsentiert an drei Abenden klassische Mädchengestalten der deutschen Literatur in der Sprache der Gegenwart. Erst ihre dritte Aufführung in Deutschland erleben am 21. Oktober die «Traumprotokolle» von Hanna Schygulla, in denen die Schauspielerin ihre Erinnerungen an Rainer Werner Fassbinder reflektiere. Internationale Gäste seien unter anderem die Pariser Band «Bratsch» und der amerikanische Jazzmusiker Bill Evans mit der Soulgrass Band.
http://www.chemnitz.de/begegnungen

Dresden: Uraufführung im 3. Sinfoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle
Im 3. Sinfoniekonzert schreibt die Sächsische Staatskapelle ihre Uraufführungstradition fort: Unter Leitung des ungarischen Dirigentenstars Iván Fischer spielt das Orchester die Uraufführung des Violinkonzertes Spring in Dresden der chinesisch-amerikanischen Komponistin Chen Yi. Solistin ist die Geigerin Mira Wang. Chen Yi, die in ihren Werken die Ausdrucksformen der westlichen Musik mit, wie sie selber sagt, „chinesischem Sprachklang" verbindet, komponierte das Werk als eine Referenz an den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Es entstand im Auftrag der Friends of Dresden Music Foundation und wird seine amerikanische Erstaufführung durch die New Yorker Philharmoniker erleben.
Iván Fischer, Gründer und Leiter des renommierten Budapest Fevtival Orchestra, dirigiert außerdem zwei weitere Werke, die eng mit Dresden und der Staatskapelle verbunden sind: Das Programm wird durch die Marosszéker Tänze von Zoltán Kodály eingeleitet, die 1930 von der Staatskapelle unter Fritz Busch uraufgeführt wurden. Ein Kuriosum der Musikgeschichte: Weder Kapelle noch Dirigent wussten damals, dass es sich um die Uraufführung handelt; man nahm an, dass Toscanini das Werk bereits ein paar Tage zuvor in New York aus der Taufe gehoben habe - die New Yorker Aufführung fand aber erst zwei Wochen nach der Dresdner statt. Den Abschluss des Konzertes bildet die zweite Sinfonie von Sergej Rachmaninow.
Die Aufführungen des 3. Sinfoniekonzertes finden am 9. Oktober (11 Uhr) sowie am 10. und 11. Oktober (jeweils 20 Uhr) statt. Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn im Kellerrestaurant. MDR Figaro überträgt das Konzert am 11. Oktober live im Rundfunk.
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