Hauptrubrik
Banner Full-Size

6.10.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert (2)

Publikationsdatum
Body

Märchenoper für Kinder wird in Halle uraufgeführt +++ Usedomer Musikfestival ohne Grenzen - Konzert in Swinemünde +++ Deutschland-Premiere des Musicals «Aida» in Essen +++ Letzter Vorhang für «Titanic» - Musical verlässt Hamburg +++ Für Ungeduldige - John-Cage-Orgelprojekt in Kurzfassung


Märchenoper für Kinder wird in Halle uraufgeführt
Halle (ddp-lsa). Am Opernhaus Halle laufen die letzten Proben für die Kinderoper «Die drei Rätsel» von Detlef Glanert. Am 12. Oktober ist Premiere. Auf der Bühne und im Orchester sollten Kinder für Kinder und Erwachsene singen und spielen, sagte der Komponist der Nachrichtenagentur ddp. Auf diese Idee sei er bei einem Festival in Italien gekommen, wo ein Kinder und Jugendthema nur von Erwachsenen dargeboten wurde. Bei seiner Auftragsarbeit für das hallesche Opernhaus habe ein Stück entstehen sollen, das Kinder auch spielen können.
Das Libretto für «Die drei Rätsel» stammt von Carlo Pasquini. Darin sind verschiedene Märchenmotive kombiniert. Die Grundlage insgesamt bildet der Turandot-Stoff. Doch hier stellt nicht die Prinzessin die Rätsel, sondern der aufgeweckte Junge Lasso. Am Ende gehen bei einem Unwetter und Erdbeben Schloss und Königreich unter, doch Prinzessin Scharada, Lasso und sein Freund können fliehen und ziehen in die Welt hinaus.
Regie führt Frank Martin Widmaier. Seiner Aussage zufolge stehen im Zentrum nicht einfach Märchenmotive, sondern es geht um das Erwachsenwerden von Kindern und die Konflikte zwischen Erwachsenen und heranwachsender Jugend. Das komplizierte Beziehungsgeflecht sei auf der Bühne nicht einfach darzustellen. Außerdem reagierten Kinder anders als Erwachsene. Sie lernen nicht nur die Texte und Melodien, sondern bringen sich bei jeder Probe neu ein. Jede Aufführung werde daher sicher ein wenig anders sein, aber gerade dies mache das Theater interessant, sagte Widmaier.
Kinder zählen am Opernhaus Halle zu den treuesten Besuchern und auch Mitwirkenden. In jeder Spielzeit wird für sie oder mit ihnen etwas Neues einstudiert. Bei dem jetzigen Projekt jedoch wurde die Zusammenarbeit erweitert. Kinder übernahmen die Hauptrollen. Ferner agieren der hallesche Stadtsingechor und der Kinderchor der Stadt Halle. Neben dem Opernhausorchester musizieren Schüler und Lehrer der Instrumentalklassen des Konservatoriums «Georg Friedrich Händel».

Usedomer Musikfestival ohne Grenzen - Konzert in Swinemünde
Heringsdorf (ddp-nrd). Beim Usedomer Musikfestival gibt es am Montag (19.30 Uhr) ein Programm-Highlight auf der polnischen Seite der Insel. Im Kulturhaus von Swinoujscie (Swinemünde) tritt der Klarinettist Adrian Janda mit dem Quarrel-Quartett auf, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten. Die Musiker spielen unter anderem ein Capriccio von Pawel Mykietyn, das Prelude für Klarinette Solo von Krzysztof Penderecki sowie das Quintett für Streicher und Klarinette h-Moll von Johannes Brahms.
Erwartet werden Zuhörer aus beiden Teilen der Insel. Der Publikumsaustausch in beide Richtungen fördere die Kommunikation und sei deshalb wichtig für das Usedomer Festival, betonten die Veranstalter. Um 17.00 Uhr gibt es im Strandhotel Heringsdorf einen Vortrag zur Bedeutung polnischer Komponisten für die Musik des 20. Jahrhunderts. Anschließend wird ein kostenloser Bustransfer zum Konzert nach Swinemünde angeboten.

Deutschland-Premiere des Musicals «Aida» in Essen
Essen (ddp). Rund 1700 Gäste werden heute Abend zur Deutschland-Premiere von Elton Johns Hit-Musical «Aida» im Essener Colosseum Theater erwartet. Nach Angaben der Veranstalter wollen zu der Gala-Aufführung zahlreiche Prominente kommen, darunter Bundeswirtschaftsminister Clement.
Elton John selbst wird nicht mit von der Partie sein. Er wünschte seinem Musical eine «rauschende Deutschland-Premiere». «In \'Aida\' sind einige der besten Songs, die ich je geschrieben habe», sagte der Popstar nach Veranstalterangaben.
«Aida» erzählt die Geschichte der scheinbar unmöglichen Liebe zwischen der nubischen Prinzessin Aida und dem ägyptischen Feldherrn Radames - das Musical interpretiert diese Geschichte auf eine moderne, zeitgemäße Art.
Die Produktion, die vor drei Jahren am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde, erhielt vier «Musical-Oscars», die so genannten Tony Awards. Der Soundtrack wurde zudem mit dem renommierten Musikpreis «Grammy» ausgezeichnet.

Letzter Vorhang für «Titanic» - Musical verlässt Hamburg
Hamburg (ddp-nrd). Nach nur zehn Monaten Spielzeit hebt sich heute zum letzten Mal der Vorhang für das Hamburger Musical «Titanic». Nach Angaben des Theaterproduzenten Stage Holding werden dann mehr als 400 000 Zuschauer bei einer Auslastung von rund 70 Prozent die Geschichte des legendären Ozeandampfers gesehen haben. Um die Kosten der Produktion in dem für etwa 9 Millionen Euro umgebauten Musicaltheater Neue Flora zu decken, hätten nach Angaben von Stage Holding-Geschäftsführer Klokow allerdings etwa 750 000 Tickets verkauft werden müssen.
Das mehrfach preisgekrönte Broadway-Stück feierte am 8. Dezember vergangenen Jahres mit Weltstars wie Liza Minelli, Sophia Loren und Gina Lollobrigida eine glamouröse Deutschlandpremiere. Das Musical zählt mit seiner spektakulären Technik, einem Bühnenbild auf bis zu fünf Ebenen, mehr als 700 originalgetreuen Requisiten, 400 maßgeschneiderten Kostümen und einem Ensemble von 47 Darstellern zu den weltweit aufwändigsten Produktionen.
Nach «Phantom der Oper», «Mozart» und «Titanic» hält ab dem 7. Dezember Roman Polanskis «Tanz der Vampire» Einzug in die 1989/90 erbaute Neue Flora. Das Bühnenstück, das zuvor in Wien und Stuttgart bereits mehr als 2,5 Millionen Zuschauer begeisterte, basiert auf dem gleichnamigen Film des Oscar-Preisträgers.

Für Ungeduldige - John-Cage-Orgelprojekt in Kurzfassung
Halberstadt (ddp-lsa). Für das auf 639 Jahre Dauer angelegte langsamste Musikstück aller Zeiten des amerikanischen Komponisten John Cage wird eine Kurzfassung vorbereitet. Am 29. Oktober sollen die Halberstädter die Gelegenheit bekommen, eine 30-minütige Originalversion des Stückes von John Cage (1912-1992) im Dom zu erleben, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Initiative dazu sei von Studenten der Hochschule Harz ausgegangen, die sich im neuen Semester intensiv mit Vermarktungskonzepten und Fördermöglichkeiten für das John-Cage-Orgelprojekt beschäftigten. Domkantor Claus-Erhard Heinrich werde das Musikstück bei freien Eintritt aufführen.
Das Orgelstück «As slow as possible so langsam wie möglich» war am 5. September 2001 mit dem Einschalten des Orgelmotors und des Blasebalges in der Halberstädter Burchardikirche offiziell gestartet. Die einzelnen Töne und Pausen können Monate und Jahre dauern. Der erste Akkord, ein E-Dur Klang, ertönt seit März und soll bis Juli 2004 zu hören sein.
http://www.john-cage.halberstadt.de
Musikgenre