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6.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Ausstellung mit Marienkirchfenstern öffnet in Frankfurt +++ Marilyn unter dem Hammer - Ketterer Kunst versteigert Warhol-Porträt +++ Sonderausstellung mit Werken von Liessner-Blomberg in Schwerin +++ Bonner August Macke Haus stellt Jubiläumsband vor


Ausstellung mit Marienkirchfenstern öffnet in Frankfurt
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Die aus Russland zurückgekehrten Marienkirchfenster von Frankfurt (Oder) werden erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Am Freitag (15.00 Uhr) wird eine Ausstellung mit einem kleinen Teil der 111 Bleiglasfelder offiziell eröffnet, kündigte die Stadtverwaltung an. In der Sakristei werden vier Vitrinen gut erhaltene und beschädigte Fensterelemente präsentieren. Texttafeln vermitteln Wissenswertes über mittelalterliche Glasmalerei. Ab Samstag ist die Schau auch für Besucher zugänglich.
Die drei knapp zwölf Meter hohen Chorfenster aus dem 14. Jahrhundert waren 1941 ausgeglast und 1946 von sowjetischen Kulturoffizieren nach Russland gebracht worden. Im Juni dieses Jahres gab Moskau sie als erstes größeres Beutekunstgut überhaupt an Deutschland zurück. Die 111 Glasfelder geben einer Bilderbibel gleich die Schöpfungsgeschichte wieder.
Die Restaurierung soll im Frühjahr 2003 beginnen. Dazu wird direkt in der Kirche eine Werkstatt eingerichtet. Ein Team unter Leitung der Bonner Glasmalereiexpertin Gerlinde Möhrle wurde schon berufen. Nach Angaben der Stadtverwaltung wird die Aufarbeitung der Fenster rund 360 000 Euro kosten, die durch Spenden aufgebracht werden müssen. Hinzu kämen 305 000 Euro für den Wiedereinbau sowie 1,7 Millionen Euro für die Kirchensanierung.
Die Ausstellung ist werktags von 10.00 bis 17.00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 13.00 bis 17.00 geöffnet sein. Der Eintritt ist frei.

http://www.frankfurt-oder.de/kultur/kumeile/stmarien/kumakir.htm

Marilyn unter dem Hammer - Ketterer Kunst versteigert Warhol-Porträt
Hamburg (ddp). Die legendäre Hollywood-Diva Marilyn Monroe hat am Samstag in Hamburg noch einmal einen großen Auftritt. In der Dezemberauktion des Kunsthauses Ketterer kommen ihr berühmtes Porträt von Andy Warhol sowie zehn Farbfotografien vom letzten Fototermin vor ihrem Tod unter den Hammer.
Warhols Farbserigrafie «Marilyn Monroe» aus dem Jahr 1967 betont vor allem das glamouröse Image der Schauspielerin. Im vorliegenden Werk betonte der Künstler besonders die Augenlider und Lippen in strahlendem Pink. Geschätzt wird das 91 mal 91 Zentimeter große Bild aus Privatbesitz auf 28 000 bis 35 000 Euro, teilte Ketterer am Freitag mit.
Etwas günstiger könnte Bert Sterns Fotosammlung «The Last Sitting» zu haben sein. Die zehn Farbfotografien sind mit 7500 bis 8500 Euro taxiert. Der Mode- und Werbefotograf Stern war der Letzte, dem Marilyn Monroe sechs Wochen vor ihrem Tod einen Fototermin gewährte. Die Fotos wurden nach den Original-Diapositiven von 1962 angefertigt, die danach einem Museum gestiftet wurden.

Sonderausstellung mit Werken von Liessner-Blomberg in Schwerin
Schwerin (ddp). Eine faszinierende Begegnung mit dem «konstruktivistischen Realismus» von Elena Liessner-Blomberg (1897 - 1978) erlaubt seit Freitag das Staatliche Museum Schwerin. In der Sonderausstellung «Elena Liessner-Blomberg - Eine Russin in Berlin» werden 91 Arbeiten vorwiegend aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gezeigt. Darunter sind Zeichnungen, Collagen und Applikationen. Die Ausstellung wird bis zum 16. Februar 2003 zu sehen sein.
Die 1897 in Moskau geborene Liessner-Blomberg hatte an den Höheren Künstlerisch-Technischen Werkstätten studiert. Dabei war die Tochter einer Russin und eines Balten österreichischer Staatsbürgerschaft unter anderem Schülerin bei Antoine Pevsner und Ljubow Popowa. Einen großen künstlerischen Erfolg erzielte sie mit der Gestaltung des Bühnenvorhangs des berühmten russischen Kabarett-Theaters «Der blaue Vogel».
Aus dieser künstlerischen Schaffenszeit stammt auch die Mehrzahl der Exponate in Schwerin wie die Mischtechnik-Arbeiten «Tisch mit Petroleumlampe und zwei Stühlen», oder «Zwei Freundinnen in Gelb» sowie eine Reihe von tagebuchartigen Skizzen von Berliner Häusern, Straßen und Plätzen. Dazu kommen Studienarbeiten zu Tänzerinnen und Ballettmädchen sowie als einziges Gemälde der Ausstellung ein «Stillleben mit Flasche».
Außerdem sind Collagen und Applikationen aus den späten Schaffensjahren der Künstlerin zu sehen, die 1951 aus Bayern in die DDR übergesiedelt war. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hatte sie dort ihre Arbeit an Collagen und Stoff-Applikationen fortgesetzt. Erst Ende der 60er Jahre wurde die Öffentlichkeit wieder aufmerksam auf die Künstlerin und ihre Werke.
Die Ausstellung ist jeweils dienstags von 10.00 bis 20.00 Uhr sowie von Mittwoch bis Sonntag zwischen 10.00 und 17.00 Uhr geöffnet. Der Katalog kostet 17 Euro (www.museum-schwerin.de).

Bonner August Macke Haus stellt Jubiläumsband vor
Bonn (ddp-nrw). Mit einem Jubiläumsband dokumentiert der Bonner Verein August Macke Haus die ersten elf Jahre seiner Arbeit. Mit der Publikation sollen auch Zukunftsvisionen für die weitere Aufarbeitung des rheinischen Expressionismus vorgestellt werden, wie der Verein am Freitag in Bonn mitteilte.
Das Haus, in dem der Maler August Macke von 1911 bis zu seinem Tod im Jahre 1914 lebte und arbeitete, wurde im Juni 1989 - kurz vor einem geplanten Umbau in eine Gaststätte - auf Initiative des Bonner Kunstvereins gerettet. August Macke erlebte hier die produktivsten Jahre seines Lebens. Mit weit über 400 Arbeiten entstand in Bonn der größte Teil seines Werkes.
Bei einer gründlichen Restaurierung wurde das Dachgeschoss mit dem einstigen Atelier des Künstlers wieder hergestellt. Zwei Etagen des dreistöckigen Hauses werden seit 1991 für Wechselausstellungen genutzt. Das Haus kann auf 53 Ausstellungen zurückblicken, die von Präsentationen einzelner Künstler des rheinischen Expressionismus bis zu großen Überblicksausstellungen reichten.
Neben der Ausstellungstätigkeit stand der Aufbau eines Archivs des rheinischen Expressionismus im Zentrum der Arbeit der letzten Jahre. In diesem befinden sich inzwischen wertvolle Tage- und Skizzenbücher sowie eine Sammlung mehrerer hundert Arbeiten rheinischer Expressionisten.
(Internet: www.august-macke-haus.de)