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6.12.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Dresden: Siegfried Kurz steht zum letzten Mal am Pult der Staatskapelle +++ Berlin: Rosenkavallier an der Komischen Oper zu teuer +++ Berlin: Tcherniakov inszeniert „Boris Godunow“ an der Lindenoper +++ Berlin: sonambiente berlin 2006 - festival für hören und sehen +++ Leipzig: Bachfest 2006 – Programm mit mehr als 80 Veranstaltungen liegt vor


Dresden: Siegfried Kurz steht zum letzten Mal am Pult der Staatskapelle
Der Dirigent Siegfried Kurz hat viele Jahre lang die künstlerische Qualität der Dresdner Staatsoper und Staatskapelle als Dirigent und Komponist mitgeprägt. Am 7. Dezember, 20 Uhr, wird der 75-Jährige das Orchester in einem ihm gewidmeten Aufführungsabend der Sächsischen Staatskapelle zum letzten Mal leiten.
Das Besondere dieses Abends: Kurz wird nicht alleine dirigieren, sondern sich das Dirigat mit zwei seiner ehemaligen Meisterschüler teilen. Er selber leitet zum Abschluss die erste Sinfonie von Ludwig van Beethoven, Ekkehard Klemm zuvor die „Musik für Blechbläser, Pauken und Streicher“, mit der Kurz auch als Komponist gewürdigt wird. Da das Konzert im Rahmen der Strauss-Festtage der Semperoper stattfindet, darf auch dieser Name nicht fehlen: So dirigiert Eckehard Stier dessen frühe Konzertouvertüre in c-Moll – das erste Strauss-Orchesterwerk, das die Kapelle je spielte (1884).
Siegfried Kurz, geboren 1930 in Dresden, studierte an der Dresdner Akademie für Musik und Theater (Trompete und Dirigieren). Schon mit 19 Jahren wurde er Leiter der Schauspielmusik an den Staatstheatern Dresden, mit 30 Kapellmeister an der Dresdner Staatsoper. Elf Jahre später, 1971, ernannte man ihn zum Generalmusikdirektor; diesen Titel trug er ab 1984 auch an der Berliner Staatsoper. In Dresden dirigierte Kurz zahlreiche Opernaufführungen und Sinfoniekonzerte, ein Repertoire von Mozart bis udo Zimmermann. Besonders wichtig waren ihm rückblickend die „Meistersinger“ mit Wolfgang Wagner, „Wozzeck“ (Joachim Herz) und Schönbergs „Moses und Aron“ (Harry Kupfer).

Berlin: Rosenkavallier an der Komischen Oper zu teuer
Die Komische Oper Berlin hat wegen zu hoher Kosten bei der Neuproduktion des "Rosenkavaliers" Regisseur Richard Jones und Bühnenbildner Paul Steinberg abgelöst.
Für die Regie springt Intendant und Chefregisseur Andreas Homoki ein, teilte das Opernhaus am Dienstag mit. Das bisherige Ausstattungs-Konzept habe zu massiven Überschreitungen beim Budget geführt.
Homoki stütze seine Konzeption für die Oper von Richard Strauss auf seine Inszenierung 1999 am Theater Basel. Premiere für den Rosenkavallier ist am 2. April 2006.

Berlin: Tcherniakov inszeniert „Boris Godunow“ an der Lindenoper
Berlin (ddp). Der junge russische Opernregisseur Dimitri Tcherniakov wird mit der großen russischen Nationaloper «Boris Godunow» zum ersten Mal eine Inszenierung in Deutschland vorstellen. Eingeladen wurde er an die renommierte Staatsoper Unter den Linden in Berlin, wo das Werk von Modest Mussorgski am Sonntag Premiere feiert. «Ich bin der Ansicht, dass die russische Oper von jemandem inszeniert werden sollte, der die russische Mentalität und Geschichte von innen versteht», sagte Tcherniakov der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Das gelte vor allem für den «Boris Godunow».
Seine eigene Handschrift als Opernregisseur sei allerdings nicht die in seiner Heimat so beliebte traditionelle Inszenierung mit großen Kostümen und üppigen Kulissen. «Wenn meine Arbeit beginnt, denke ich überhaupt nicht darüber nach, ob meine Inszenierung traditionell sein wird oder modern und radikal«, sagte der in Russland mit vielen Theaterpreisen ausgezeichnete 35-Jährige. »In der Musik muss ich einfach hören, was in dem Werk wichtig ist für die Menschen heute.« In allen Opernwerken, auch in den vor 300 Jahren komponierten, gebe es eine solche Botschaft. »Ich muss eine Geschichte immer leidenschaftlich und sehr deutlich erzählen, und dazu benutze ich immer alle Methoden - egal, ob sie als traditionell oder radikal gelten«, fügte er hinzu.
Studiert hat Tcherniakov das Fach Opernregie an der Russischen Theaterakademie. Danach arbeitete er zunächst als Theaterregisseur. »Als Opernregisseur habe ich bislang in Russland an drei Häusern gearbeitet: dem Bolschoi-Theater in Moskau, dem Marjinski-Theater in St. Petersburg und dem Opernhaus in Nowosibirsk«, sagte er. Die Distanz zwischen »Provinz« in Nowosibirsk und den großen Häusern in den russischen Metropolen habe er schnell durchlaufen. »Ich habe einfach Glück gehabt«, sagte er.
«Boris Godunow» hat für den 35-Jährigen eine besondere Bedeutung: «Wir Russen habe so eine apokalyptische Denkweise, dass unter den alltäglichen Empfindungen immer das Vorgefühl von dem endgültigen Ende mitschwingt. \'Boris Godunow\' ist die russische Oper, in der das am stärksten zum Tragen kommt», sagte er. Den Zuschauer belehren wolle er aber nicht. «Ich will meine Weltanschauung ausdrücken, meine Begeisterung oder meinen Schrecken», betonte er.

Berlin: sonambiente berlin 2006 - festival für hören und sehen
Vom 1. Juni bis 16. Juli des kommenden Jahres wird Berlin zum Schauplatz von sonambiente berlin 2006: Das festival für hören und sehen wird in zeitlicher Nähe der FIFA WM 2006™ an verschiedenen Orten im Herzen der Stadt eine Vielzahl klangkünstlerischer Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Neben dem entstehenden Ausstellungsparcours mit Klanginstallationen, ortspezifischen Interventionen, Medienarbeiten, Videokunst und Klangobjekten bilden Performances, Konzerte und Aktionen einen weiteren Schwerpunkt des sechswöchigen Festivals. Gewichtige Arbeiten maßgeblicher KünstlerInnen wie auch Werke neuer, junger Talente werden Bestandteil des Programms sein. Ein fundiertes Katalogbuch wird Fragen zum Verhältnis von Klang und Kunst erörtern und das Festival dokumentieren.
Berlin, das als wichtiges, wenn nicht wichtigstes Zentrum internationaler Klangkunst gilt, war bereits einmal Austragungsort von sonambiente. Anknüpfend an das Festival von 1996, das die Akademie der Künste mit großem Erfolg durchführte, möchte sonambiente berlin 2006 der inzwischen alle Einzelkünste umspannenden Klangkunst im Kontext der Kulturlandschaft Berlins – nach einem Jahrzehnt – erneut Ausdruck verleihen.
Sonambiente berlin 2006 ist eine Produktion der Akademie der Künste und der Berliner Festspiele. Förderer sind der Hauptstadtkulturfonds und die Allianz-Kulturstiftung.
Quelle: AdK

Leipzig: Bachfest 2006 – Programm mit mehr als 80 Veranstaltungen liegt vor
Das letzte große Deutschland-Highlight vor der Fußball-WM 2006 findet in Leipzig statt: vom 27. Mai bis zum 5. Juni locken über 80 Veranstaltungen ein neues Mal Publikum aus aller Welt in die Bach-Stadt. Vor dem einzigartigen Hintergrund authentischer Bach-Stätten wie Thomaskirche, Nikolaikirche, Altes Rathaus und Bosehaus bieten Weltstars und exzellente Nachwuchskünstler unter dem Motto "Von Bach zu Mozart" ein vielfältiges Programm.
Stärker noch als in den vergangenen Jahren ist diesmal an Familien mit Kindern gedacht. Zahlreiche Konzerte und Theatervorstellungen, bei denen der Eintritt für Kinder bis zwölf frei bleibt, sind extra für das Bachfest konzipiert worden. Sie nähern sich auf unterhaltsame und anschauliche Weise dem Motto des Bachfests "Von Bach zu Mozart". Das Thema selbst ist eine Referenz an das internationale Mozartjahr 2006, dass anlässlich seines 250. Geburtstages weltweit gefeiert wird.
In diesem Sinne bilden Mozarts c-Moll-Messe im Eröffnungskonzert und Bachs h-Moll-Messe als Abschlussveranstaltung eine große Klammer zwischen dem Schaffen der beiden größten Musikgenies.
Aber auch in den dazwischen liegenden Tagen werden großartige Konzerte und weltberühmte Künstler und Ensembles wie Gustav Leonhardt, Peter Serkin, Ton Koopman und sein Amsterdam Baroque Orchestra, Hermann Max und die Rheinische Kantorei, Masaaki Suzuki und das Bach Kollegium Japan erwartet. Mit dabei sind auch der Dresdner Kreuzchor und der Thomanerchor unter Georg Christoph Biller.
Viele Programme wurden speziell für das Bachfest entwickelt und greifen das Motto auf. So wird Malcolm Bilson (Hammerflügel) zuerst Bachs d-Moll-Klavierkonzert BWV 1052 und danach das d-Moll-Klavierkonzert von Mozart spielen - tief dramatische Werke, nach denen die Jupiter-Sinfonie KV 551 mit einer freundlichen Verbeugung Mozarts vor der Fugenkunst Bachs den Abend beschließt.
Erstmals zu Gast ist das Bachfest im Goethe-Theater von Bad Lauchstädt mit einer Aufführung von Mozarts Singspiel "Die Entführung aus dem Serail".
Vor den Abendkonzerten in Leipzig hat das Publikum wiederum die Möglichkeit, kostenlose Einführungsvorträge zu besuchen. Zusätzlich wird ein anschließender Besuch im Bach-Museum angeboten. Dort werden in einer Sonderausstellung zum Thema des Bachfests zahlreiche kostbare Autographe von jenen Werken gezeigt, die im Konzert erklingen, darunter Teile aus Mozarts Requiem und Skizzen seiner c-Moll-Messe.
Außerdem gibt es Kammermusik, Orgel-, Sinfonie- und Jazzkonzerte, Ballett, Konzert- und Orgelfahrten in das Umland sowie Vorträge von Wissenschaftlern des Bach-Archivs.
Eine kostenlose Konzert-Übersicht ist soeben erschienen und im Bach-Archiv erhältlich (Hotline: +49 (0) 341/9137-333, e-mail: ticket [at] bach-leipzig.de (ticket[at]bach-leipzig[dot]de)).
Das Programm im Internet: http://www.bach-leipzig.de

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