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Köln: «Impulse» gelingt Wende bei den Zuschauerzahlen +++ Halle: Theatergruppen treffen sich beim Festival «Impronale» +++ Hamburg: 3sat und ZDF übertragen Heinrich-Heine-Nacht
Köln: «Impulse» gelingt Wende bei den Zuschauerzahlen
Köln (ddp-nrw). Nach einem eher schleppenden Beginn hat der Publikumszuspruch beim Theaterfestival «Impulse» stark zugenommen. Die durchschnittliche Platzausnutzung in den Spielstätten Köln und Düsseldorf ist auf 79 Prozent gestiegen, wie das Festivalbüro am Dienstag mitteilte. Damit liegt die Auslastung in den Rhein-Metropolen knapp zehn Prozent über dem Zwischenergebnis des Vorjahres.
Am Freitag hatten die Organisatoren noch eine durchwachsene Halbzeitbilanz der diesjährigen Veranstaltung gezogen. Der heftige Schneefall hatte der Veranstaltung zugesetzt, klagte der Künstlerische Leiter, Dietmar N. Schmidt. Zu mäßig besuchten Vorstellungen habe auch die Weigerung von Lehrern geführt, mit ihren Schulklassen das Theaterangebot mit jugendnaher Thematik an Vormittagen wahrzunehmen.
Das Bestentreffen Freier Theater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz endet mit dem traditionellen Pokalfinale am 10. Dezember in der Kölner Studiobühne.
Seit dem 24. November werden 11 herausragende Theaterarbeiten in 50 Aufführungen gezeigt. Die Werkschau wird vom NRW Kultursekretariat in Verbindung mit den Städten Bochum, Düsseldorf, Köln und Mülheim veranstaltet.
In Zukunft werden die Impulse nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Die Festival-Leitung werden ab 2006 die Theatermacher Tom Stromberg und Matthias von Hartz übernehmen.
Halle: Theatergruppen treffen sich beim Festival «Impronale»
Halle (ddp-lsa). Treffpunkt für improvisierende Theatergruppen ist ab Mittwoch die Stadt Halle. Bereits zum dritten Mal findet bis Sonntag in der Saalestadt das Festival «Impronale» statt, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Gastgeber und Veranstalter ist die über Landesgrenzen hinaus bekannte hallesche Gruppe «Kaltstart». Beim Improvisationstheater bestimmt das Publikum durch Zuruf den Ablauf der Stücke mit.
Teilnehmer im Wettstreit um den «Impro-Pokal» sind die Gruppen «Ratz-Fatz» aus Münster, «The Forgetables» aus Heidelberg, «Boheme & Bohei» aus Hannover und die deutsch-türkische Gruppe «Fatma-Express» aus Berlin. Laut Organisatorinnen Franka Söll und Katja Blüher zeigen die Teilnehmer in diesem Jahr ihre Wettbewerbsbeiträge in Langform als abgeschlossene Geschichte. Das Publikum gibt Handlungsanweisungen und bestimmt auch den Sieger. «Kaltstart» tritt beim diesjährigen Festival nur außer Konkurrenz auf. Spielorte sind das Puppentheater, das Kleine Thalia-Theater, das Café «Hundertwasser» und der «Blaue Salon». Neben dem Wettstreit finden am Freitag für Anfänger und Fortgeschrittene Workshops statt. Halle hat sich mit der Gruppe «Kaltstart» zu einer Hochburg des Improvisationstheaters entwickelt.
Die Stadt ist im kommenden Jahr im kulturellen Begleitprogramm zur Fußballweltmeisterschaft eine der Austragungsorte der Impro-Weltmeisterschaft.
Hamburg: 3sat und ZDF übertragen Heinrich-Heine-Nacht
Heinrich Heine war Satiriker, Journalist und Poet – vor allem aber war er ein großer europäischer Dichter. Zahlreiche Institutionen haben sich aus Anlass seines 150. Todestages (17. Februar 1856) zusammengetan, um mit einem glanzvollen Heine-Fest für ihn zu werben: die Kulturbehörde der Stadt Hamburg, der Heine eng verbunden war, und das ZDF mit seinem Theaterkanal und mit 3sat richten in der Nacht vom 28. zum 29. Januar 2006 im Deutschen Schauspielhaus die Auftaktveranstaltung zum europäischen Heine-Jahr aus.
Heinrich Heine hat sich den Herausforderungen seiner konfliktreichen Zeit gestellt, scharfzüngig ihre Revolutionen kommentiert und ästhetische Kontroversen verfolgt und selbst verursacht. Seine Feinde sind vergessen – er selbst hingegen hat seine Epoche überlebt. Heines spöttisch-zärtliche Texte, seine Gedankenblitze und Traumgesänge locken und funkeln wie eh und je.
So vielfältig wie Heines literarische Formen ist das Programm des Festes, das am 28. Januar vom Schauspielhaus-Intendanten Friedrich Schirmer eröffnet wird. Mit Liedern und Rezitationen, mit Kabarett und Rap, Improvisationstheater und Diskussionen werden Heines politisch-ästhetische Fragen aufgenommen und für die Gegenwart und Zukunft neu verhandelt.
Im Mittelpunkt der Heinrich Heine-Nacht stehen zwei Veranstaltungen, die vom ZDFtheaterkanal live übertragen und wenige Tage später auch im ZDF und in 3sat gezeigt werden. Am frühen Abend diskutiert der Kritiker Marcel Reich-Ranicki, selbst ein großer Heine-Kenner, das Dichterwerk mit seinen Kollegen vom "Literarischen Quartett", Hellmuth Karasek, Iris Radisch und als Gast Monika Maron. Den zweiten Höhepunkt des Abends bildet die musikalisch-literarische Hommage an Heinrich Heine. Als Rezitator und Conferencier im "Heine-Gewand" wird der Schauspieler Ulrich Tukur mit Gästen wie der Schauspielerin Iris Berben, der Sopranistin Christine Schäfer und der A-cappella-Gruppe Wise Guys sowie dem Kabarettisten Matthias Deutschmann Heines Werk auf der großen Bühne des Deutschen Schauspielhauses präsentieren, musikalisch begleitet vom Efim Jourist Quartett.
Von Sonnenuntergang bis in den frühen Morgen wird Heinrich Heine auf sämtlichen Bühnen und Foyers des Schauspielhauses, auf dem Bürgersteig und vor dem Hauptbahnhof gefeiert. In der LyrikLounge verbinden sich Heine-Gedichte mit Poesie von heute, vorgetragen von Prominenten wie Christian Quadflieg, Peter Lohmeyer, Nina Kronjäger, Tankred Dorst, Moritz Rinke oder Pavel Kohout. Der Malersaal lockt mit Chansons und Tango, und die Gruppe "hidden shakespeare" überrascht die Gäste mit Heine-Improvisationen. Zudem wird um Mitternacht der Rap-Poet Bas Böttcher auftreten, der als Slam- Aktivist weltweit in Sachen Poesie unterwegs ist.
Die Heinrich Heine-Nacht im ZDFtheaterkanal, in 3sat und im ZDF: Samstag, 28. Januar 2006, ab 17.30 Uhr live im ZDFtheaterkanal
Freitag, 3. Februar 2006, 22.15 Uhr: "Das Literarische Quartett" im ZDF
Samstag, 4. Februar 2006, 20.15 Uhr: "Das Literarische Quartett" in 3sat
Samstag, 4. Februar 2006, 21.15 Uhr: "Liebe, Spott und Vaterland" in 3sat
Sonntag, 5. Februar 2006, 0.45 Uhr: "Heinrich Heine – Liebe, Spott und Vaterland im ZDF.