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Bücherpreis für das Lebenswerk an Peter Härtling +++ Halberstadt erinnert an 200. Todestag des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim +++ Dänemark: 2005 Rekord-Festival für Andersen
Bücherpreis für das Lebenswerk an Peter Härtling
Der Schriftsteller Peter Härtling wird am 20. März auf der Leipziger Buchmesse für sein Lebenswerk geehrt werden. Das teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwochabend mit. Vorsteher Schormann erklärte, Härtling sei einer der vielseitigsten und produktivsten Schriftsteller. Er freue sich, dass die Buchhändler, die um Vorschläge gebeten worden waren, mehrheitlich für Härtling votierten.
Peter Härtling, geboren am 13. November 1933, startete seine literarische Laufbahn mit Gedichten wie "poeme und songs" (1953), "Unter den Brunnen" (1958) und "Spielgeist - Spiegelgeist" (1962). Ein breites Lesepublikum erreichte er erstmals mit dem Roman "Niembsch oder Der Stillstand" (1964). Grosse Beachtung fand 1976 sein Roman "Hölderlin" - eine literarische Mischform aus Fakten und Fantasie. Als sehr direkte Auseinandersetzung mit der Politik dagegen gilt sein Werk "Brief an meine Kinder" (1986). "Schubert. Zwoelf Moments musicaux und ein Roman" (1992) wurde in den neunziger Jahren ein Bestseller. Hier nähert sich Härtling dem Musikgenie der Spätromantik literarisch an.
Erinnern ist ein Grundthema seines Schreibens. Über sein eigenes Leben schrieb er in dem Roman "Herzwand" (1990), hier offenbarte Härtling seine Erinnerungen an die Kindheit, den Selbstmord der Mutter und seine Anfänge als Redaktions-Volontär bei der "Nürtinger Zeitung". Härtling ist auch einer der wenigen Autoren von Rang, die immer auch für Kinder und Jugendliche schrieben. Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Gerhart-Hauptmann-Preis (1971) und den Eichendorff-Preis (2000).
Halberstadt erinnert an 200. Todestag des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Halberstadt (ddp-lsa). Mit einer «Gleim-Nacht» und der Aufführung des Stücks «Der blöde Schäfer» erinnert das Nordharzer Städtebundtheater am 18. Februar an den 200. Todestag des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803). Außerdem werde eine neue Gleim-Werkausgabe veröffentlicht, teilte das Gleimhaus in Halberstadt mit. Beide Termine stünden am Beginn einer Reihe von Jubiläumsveranstaltungen im Gleim-Jahr. Gleim sei einer der bedeutendsten Vertreter im geselligen und literarischen Leben des 18. Jahrhunderts, der die Region des heutigen Sachsen-Anhalt zu einem Knotenpunkt der kulturellen Kommunikation machte.
Im März findet den Angaben zufolge ein internationales Kolloquium zum Thema «Der Siebenjährige Krieg in den Medien» statt. Für Oktober wird die internationale Tagung «Rituale der Freundschaft. Gleim und seine Zeitgenossen», vorbereitet. Höhepunkt im Jubiläumsjahr soll die Sonderausstellung «Das Jahrhundert der Freundschaft» werden, die am 18. September startet.
http://www.gleimhaus.de
Dänemark: 2005 Rekord-Festival für Andersen
orf - Mit einem Budget von 26,3 Mio. Euro widmet Dänemark dem Schriftsteller und Dichter Hans Christian Andersen 2005 laut einer Aussendung des dänischen Fremdenverkehrsamts das "größte Kulturfestival in der europäischen Geschichte". Anlässlich des 200. Geburtstages Andersens widmen sich von April bis Dezember in Dänemark und anderen Ländern zahlreiche Veranstaltungen dem Leben und Werk des hauptsächlich als Märchenerzähler bekannten Dänen, dessen weiteres, an ein erwachsenes Publikum gerichtetes Werk so gut wie unbekannt ist.
In so gut wie allen künstlerischen Sparten - u. a. Film, Fernsehen, Theater, Oper, Tanz und (natürlich) Literatur - setzen sich dänische und internationale Künstler mit dem Schaffen Andersens auseinander und erarbeiten eigene Werke zum dänischen Poeten. Den Auftakt bildet am 2. April, dem Geburtstag Andersens, eine Gala, die der Eröffnung der Olympischen Spiele ebenbürtig sein soll, heißt es auf der Website zum Andersen-Jahr, wo äußerst umfangreiche Information - von einer Werkliste bis zu Körpergröße und Fußlänge - über den Autor zu finden ist.
Ziel des Festivals "Hans Christian Andersen 2005" ist es, den Bekanntheitsgrad des Poeten zu fördern und ein komplexeres Bild von Hans Christian Andersen zu zeichnen, das über seinen Ruf als "Märchenonkel" hinausgeht. Zwei Jahrhunderte nach seiner Geburt soll Andersen durch eine kritische Bestandsaufnahme "wiedergeboren" werden, heißt es auf der Website.
Der am 4. August 1875 verstorbene Andersen sah sich selbst als Autor für alle Altersgruppen, obwohl er fast ausschließlich für seine Märchen wie "Das hässliche Entlein", "Des Kaisers neue Kleider" oder die "Prinzessin auf der Erbse" bekannt ist - selbst die meisten seiner anderen insgesamt 156 Märchen wurden kaum beachtet.