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Leipzig: International Choral Festival 2008 mit Chören aus vier Ländern +++ Berlin: Staatsbibliothek erwirbt zwei Raritäten für Musiksammlung +++ Nürnberg: Gluck-Opern-Festspiele beginnen mit Galakonzert +++ Frankfurt/Oder: Deutsch-Polnische Musikfesttage beginnen
Leipzig: International Choral Festival 2008 mit Chören aus vier Ländern
Vom 14. bis 17. Juli ist Leipzig Austragungsort des ersten Leipzig International Choral Festival. 13 Chöre aus den USA, Großbritannien, der Schweiz und der Region Leipzig finden sich zum gemeinsamen Singen zusammen. Organisiert wird das Chortreffen vom britischen Veranstalter Casterbridge Tours mit Unterstützung der Stadt Leipzig und der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH. Der Präsident und Gründer von Casterbridge Tours, Michael Bromfield, ist sich sicher, dass das Festival ein wundervolles Zeugnis musikalischer Vielfalt und internationaler Zusammenarbeit sein werde. „Für unser Unternehmen ist das Leipzig International Choral Festival das ehrgeizigste und aufregendste Projekt, das wir derzeit planen“, so Bromfield. Das Unternehmen plane bereits die Fortsetzung in Leipzig für 2009 und möchte das Festival zu einer ständigen Einrichtung machen.
Nach jetzigem Stand seien etwa 500 Sänger zu erwarten. Der Komponist und Dirigent Jonathan Willcocks wird während des Festivals Workshops und Meisterklassen für die ausländischen Chöre leiten sowie das große Eröffnungs- und das Abschlusskonzert dirigieren. Er genießt sowohl in Großbritannien als auch in den USA einen ausgezeichneten Ruf. Leipzig hat sich bei der Bewerbung um das Musikereignis gegen 13 weitere europäische Städte, darunter Barcelona, Dresden und Siena, durchsetzen können.
Kulturbürgermeister Dr. Georg Girardet freut sich, dass das Festival in Leipzig stattfinden wird. „Es ergänzt hervorragend das musikalische Profil unserer Stadt.“ Neben den so bedeutenden Ensembles wie Thomanerchor und Gewandhaus gäbe es hier eine sehr façettenreiche Musikszene. „Allein im Leipziger Chorverband sind etwa 70 Vereine mit weit über 2000 Sängern organisiert“, so der Bürgermeister.
Der Anspruch des Festivals sei es, den kulturellen Austausch im Bereich der Chormusik zu befördern. Es biete eine gute Gelegenheit für Chorsänger wie Publikum, musikalische Talente aus mehreren Ländern zu erleben, wirbt Festival-Koordinatorin Caroline Dunn. Das erste Konzert findet am 14. Juli im Großen Saal des Gewandhauses statt und wird mit Beethovens „Ode an die Freude“ eröffnet. Zum Ausklang finden sich alle Chöre noch einmal zum großen Abschlusskonzert in der Nikolaikirche zusammen. Weitere Konzerte gibt es in der Reformierten, der Peters- und der Michaeliskirche. Insgesamt stehen rund 5000 Karten zur Verfügung.
http://www.leipzigchoralfestival.com
Quelle: Stadt Leipzig
Berlin: Staatsbibliothek erwirbt zwei Raritäten für Musiksammlung
Berlin (ddp-bln). Der Musikabteilung der Berliner Staatsbibliothek hat zwei Raritäten erworben. Bei Sotheby\'s wurde das Partiturautograph der «Jubel-Messe» von Carl Maria von Weber ersteigert, wie ein Sprecher der Bibliothek am Donnerstag mitteilte. Zudem wurde aus dem Besitz des 2004 verstorbenen Musikforschers Albi Rosenthal eine frühe Abschrift der Oper «Don Giovanni» von Wolfgang Amadeus Mozart erworben.
In den Jahren 1818/1819 schuf Carl Maria von Weber für Friedrich August I. von Sachsen die Missa Nr. 2 G-Dur - auch bekannt als «Jubel-Messe». Sie ist eine der vier Kirchenmusik-Werke, die Weber in seiner Zeit als Dresdner Hofkapellmeister für den sächsischen Hof komponierte. Mit dem ersteigerten Autograph, welches zuletzt im Besitz der Nachfahren des Komponisten war, befinden sich jetzt drei der Dresdner Werke in der Berliner Weber-Sammlung. Das Autograph der «Jubel-Messe» umfasst 26 Blatt und zeigt eine sehr saubere, gut lesbare Schrift.
Carl Maria von Weber war im Jahr 1826 im Alter von 39 Jahren gestorben. 1851 nahm die heute mit bedeutenden Werken aus seinem kompositorischen Nachlass und mit dem Familiennachlass überaus reich bestückte Weber-Sammlung der Staatsbibliothek ihren Anfang. Damals schenkte die Witwe des Komponisten der Bibliothek das Freischütz-Autograph.
Die andere Erwerbung wurde in die weltweit größte Mozart-Sammlung eingefügt. Die um 1788 bis 1790 gefertigte Abschrift der Oper «Don Giovanni» ist eine der frühesten erhaltenen Abschriften der 1787 in Prag erstaufgeführten Meisteroper Mozarts.
Im 18. und 19. Jahrhundert spielten Abschriften für die Verbreitung von Opern eine herausragende Rolle. Da die Werke häufig erst lange nach der Erstaufführung und oft unvollständig gedruckt wurden, ließen jene Theater, die eine Oper aufführen wollten, sich vom Theater der Erstaufführung eine Abschrift anfertigen.
Nürnberg: Gluck-Opern-Festspiele beginnen mit Galakonzert
Nürnberg (ddp). Mit einem Galakonzert in der Staatsoper beginnen am Freitag (7. März) die zweiten Nürnberger Gluck-Opern-Festspiele. Unter dem Motto «Gluck in Paris» werden Arien und Instrumentalstücke von Christoph Willibald Gluck, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Christian Bach und anderen Komponisten erklingen. Die Festspiele präsentieren nach Veranstalterangaben vier Opern von Gluck, der neben Mozart als wichtigster Opernkomponist der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gilt.
Im Mittelpunkt des Opernprogramms steht eine Nürnberger Neuinszenierung von Glucks «Alceste» am Samstagabend in der Staatsoper. Wieder aufgenommen wird eine Nürnberger Produktion der Oper «Orpheus und Eurydike», die als Glucks berühmtestes Werk gilt. Die Ludwigsburger Schlossfestspiele steuern als Gastspiel Glucks «Ezio» bei. Als Koproduktion mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding wird Glucks Musiktheaterwerk «Die Pilger von Mekka» zu erleben sein. Eine Kinderoper nach Glucks «Orpheus und Eurydike» und ein Gluck-Symposion runden das Programm ab.
Gluck (1714-1787) stammte aus Erasbach in der Oberpfalz nahe Nürnberg und gilt als großer Opernreformer seiner Zeit. Der Komponist hauchte der in Ritualen erstarrten «opera seria» neues Leben ein, indem er wieder das Drama, die handelnden Personen mit ihren Gefühlen in den Mittelpunkt stellte. Später orientierte sich daran unter anderen Richard Wagner.
Die Festspiele dauern bis zum 16. März. Sie werden seit 2005 alle drei Jahre veranstaltet.
Frankfurt/Oder: Deutsch-Polnische Musikfesttage beginnen
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Mit Strawinskys «Feuervogel-Suite» werden die Musikfesttage an der Oder 2008 am Freitag (7. März) in Zielona Gora (Grünberg) und am Samstag (19.30 Uhr) in der Frankfurter Konzerthalle eröffnet. In einer Deutschlandpremiere wird die Musik dabei durch das «visuelle Instrument» der britischen Künstlerin Cathie Boyd untermalt, wie die Veranstalter ankündigten. Zu den Klängen des Brandenburgischen Staatsorchesters und der Philharmonie Zielona Gora bringt das Instrument «elektronische Bilder» auf eine Leinwand.
Die deutsch-polnischen Festtage stehen in diesem Jahr unter dem Motto «Legenden». Bis zum 16. März sind 23 Konzerte, Ballettaufführungen und Lesungen in Frankfurt, Eisenhüttenstadt, Zielona Gora und Slubice geplant. Der Bogen spannt sich von Bach über Mendelssohn Bartholdy bis Penderecki. Ein Höhepunkt ist am 11. März die Uraufführung des Projekts «Stumme Legenden». Dazu entwickelten die Popmusiker Bela Brauckmann und Gunter Papperitz eine Adaption von Olivier Messiaens «Quartett für das Ende der Zeit», die mit Bildern aus dem Stummfilmklassiker «Die weiße Hölle von Piz Palü» (1929) unterlegt wird.
Zum Abschluss führt die Frankfurter Singakademie am 16. März in Frankfurt (Oder) die Matthäus-Passion von Bach auf. Die Musikfesttage werden von der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Frankfurt gemeinsam mit der Philharmonie Zielona Gora organisiert.