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6.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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München: Bachler will Renommee der Bayerischen Staatsoper stärken +++ Weimar: Bach-Verein lädt zur dreitägigen Bach Biennale +++ Prenzlau/Stettin: Stettiner Chorfestival wird in Prenzlau eröffnet


München: Bachler will Renommee der Bayerischen Staatsoper stärken
München (ddp-bay). Der neue Intendant der Bayerischen Staatsoper, Nikolaus Bachler, will das internationale Renommee des Hauses weiter stärken. Die Münchner Oper solle «Nummer eins in Deutschland und eine der \'big five\' in der Welt sein», sagte Bachler am Montag in München. Mit dem Amtsantritt des Wiener Burgtheater-Chefs Bachler zur nächsten Saison im September endet am Münchner Nationaltheater eine zweijährige Interimszeit, in der Generalmusikdirektor Kent Nagano kommissarisch das gesamte Haus leitete.
Bachler bekannte sich sowohl zur langen Tradition des Münchner Nationaltheaters als auch zur Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Strömungen. Oper sei Theater, «erweitert und verdichtet um die Dimension der Musik», sagte er. Als solches müssten die Werke «in Bezug zur Gegenwart» gebracht werden, um Relevanz zu haben. Mit neuen Regisseuren wie Martin Kusej, Christian Stückl und Barbara Frey, die aus dem Theaterbereich kommen, will Bachler einen ästhetischen Wandel nach der Ära von Sir Peter Jonas einleiten. Dieser war bis Juli 2006 Staatsintendant der Bayerischen Staatsoper.
Nagano sagte, er übergebe Bachler ein perfekt funktionierendes Opernhaus. Mehr als früher werde heute über die «künstlerische Integrität» des Hauses gesprochen. Nagano wird in der kommenden Spielzeit drei Opernprojekte leiten: Alban Bergs «Wozzeck" (Regie: Andreas Kriegenburg), Richard Wagners «Lohengrin» (Regie: Richard Jones) sowie ein noch nicht näher benanntes Projekt in einem geplanten experimentellen «Festspiel-Pavillon» auf dem Münchner Marstallplatz.
Das Programm der Staatsoper soll nach Ansicht Bachlers künftig nicht «intellektuell und dogmatisch», sondern «mediterraner» werden. Zum Auftakt von Bachlers erster Saison wird Martin Kusej, ab 2011 neuer Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels, Giuseppe Verdis «Macbeth» inszenieren. Als weitere Stücke des italienischen Repertoires stehen «Lucrezia Borgia» von Gaetano Donizetti (Regie: Christof Loy) und Verdis «Aida» (Regie: Christof Nel) in Neuinszenierungen auf dem Spielplan. Der Intendant des Münchner Volkstheaters, Christian Stückl, führt die Regie in Hans Pfitzners «Palaestrina». Die slawische Programmlinie wird mit Leos Janaceks «Jenufa» (Regie: Barbara Frey) fortgesetzt.
Die Qualität der Sänger am Nationaltheater will Bachler weiter erhöhen. Neben etablierten Stars wie Anna Netrebko (in Giacomo Puccinis «La Bohème»), Rolando Villazón (in Jules Massenets «Werther») und Edita Gruberova (unter anderem in Donizettis «Lucrezia Borgia») sollen vermehrt junge Künstler an die Bayerische Staatsoper geholt werden. Dafür hat Bachler einen «Sänger-Scout» ins Leitungsteam engagiert, der weltweit nach neuen Talenten suchen wird.
Mit dem Dirigenten Daniele Gatti, der die Neuproduktion von Verdis «Aida» leitet, soll eine intensive Zusammenarbeit begonnen werden. Gespräche über eine künftige Kooperation laufen nach Bachlers Angaben auch mit Christian Thielemann, dem Chef der Münchner Philharmoniker, und Mariss Jansons, dem Leiter des BR-Symphonieorchesters.
Georg Etscheit


Weimar: Bach-Verein lädt zur dreitägigen Bach Biennale
Weimar (ddp-lth). Der Verein «Bach in Weimar» lädt im Sommer zur ersten dreitägigen Biennale zu Ehren des Komponisten in die Klassikerstadt ein. Die in Zukunft alle zwei Jahre geplante Bach Biennale bietet zwischen dem 11. und dem 13. Juli in der Klassikerstadt acht Konzerte und vier weitere Veranstaltungen. Johann Sebastian Bach (1685-1750) gehöre nach Weimar, betonte Festivalleiterin Myriam Eichberger am Montag in Weimar. «Neben Leipzig ist Weimar der Ort, an dem der Komponist die längste Zeit lebte», sagte sie. Außerdem seien in der Residenzstadt seine berühmte Söhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel geboren worden. Diesen Musikern sollen sich nach Angaben der Festivalleiterin jeweils zu deren 300. Geburtstag die Bach Biennalen 2010 sowie 2014 widmen.
Das Budget des Festivals liegt Eichberger zufolge im «fünfstelligen Bereich». «Wir rechnen bei den insgesamt 2000 bis 2500 Plätzen mit einer Auslastung zwischen 50 und 60 Prozent», fügte die Musik-Professorin hinzu. Eichberger beklagte das Fehlen von authentischen Bach-Orten in der Stadt. Der Keller des früheren Wohnhauses am Markt liege unter einem Parkplatz. Nur eine Büsteerinnere auf der anderen Straßenseite an den früheren Hoforganisten und Konzertmeister, der ab 1708 in der Residenzstadt wirkte und 1717 in Ungnaden nach Köthen entlassen wurde. Deshalb wollen sich zum Abschluss des Musikfests die Nachfahren der Fürstenhäuser Sachsen-Weimar und Anhalt-Köthen treffen, um gegenüber dem «Genie Bach Abbitte zu leisten».
http://www.bachbiennaleweimar.de


Prenzlau/Stettin: Stettiner Chorfestival wird in Prenzlau eröffnet
Prenzlau/Stettin (ddp-lbg). Das internationale Stettiner Chorfestival wird in diesem Jahr mit einem Konzert in der Prenzlauer Nikolaikirche eröffnet. Am Mittwochabend sind dort der Moran Choir aus Israel und der Hamilton Childrens Choir aus Kanada mit traditioneller Musik ihrer Länder zu hören, wie der Geschäftsführer der uckermärkischen Konzertagentur Jürgen Bischof auf ddp-Anfrage ankündigte. Das polnische Festival werde bereits zum dritten Mal in der Uckermark eröffnet. Dies sei das Ergebnis der langjährigen Zusammenarbeit des Prenzlauer Konzertchores mit dem Schloss Stettin und anderen polnischen Partnern.
Auch der Prenzlauer Konzertchor wird bei dem Festival in Stettin, das bis Pfingstsonntag dauert, auftreten. Insgesamt nehmen mehr als 30 Chöre aus elf Ländern an dem Musik-Festival teil. Veranstalter sind das Schloss Stettin, der polnische Chor- und Orchesterverband sowie die Stadt Stettin.

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