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3sat: Esther Schweins stellt deutsche "Theaterlandschaften" vor +++ Akademie der Künste öffnet ihr Fritz-Kortner-Archiv +++ Die ersten "Oscars" werden verliehen +++ Kameramann Conrad Hall gestorben


3sat: Esther Schweins stellt deutsche "Theaterlandschaften" vor
Mainz (ots) - Am 12. Januar 2003 beginnt mit "Theaterlandschaften: Volkstheater München" eine neue Staffel. Nach dem erfolgreichen Start der Reihe "Theaterlandschaften" im letzten Herbst, in der Esther Schweins unter anderem das Berliner Ensemble, das Nationaltheater Weimar und das Düsseldorfer Schauspielhaus vorstellte, sendet 3sat jetzt eine zweite Staffel: Am 12. Januar 2003 besucht "Theaterlandschaften" das Volkstheater München, in dem bayerische Schauspielergrößen wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer und Veronika Fitz auftraten, aber auch kritische Volkstheaterstücke von Peter Turrini und Franz Xaver Kroetz zur Aufführung kamen.
August Everding hatte einst gefordert, die deutsche Theaterlandschaft als Weltkulturerbe durch die UNESCO schützen zu lassen. Die Reihe will auf informative und unterhaltsame Art die Berechtigung dieser Forderung belegen und begibt sich darum auf eine weitere Reise durch die "Theaterlandschaften" Deutschlands. Die Schauspielerin Esther Schweins präsentiert immer sonntags um 14.30 Uhr in 3sat einen Theaterstandort - vom Volkstheater München bis zum Hamburger Schauspielhaus.
Sendetermine "Theaterlandschaften":
12.1.2003, 14.30 Uhr - Theaterlandschaften: Volkstheater München
19.1.2003, 14.30 Uhr - Theaterlandschaften: Schaubühne Berlin
26.1.2003, 14.30 Uhr - Theaterlandschaften: Schmidts Tivoli
2.2.2003, 14.30 Uhr - Theaterlandschaften: Deutsches
Schauspielhaus in Hamburg
9.2.2003, 14.30 Uhr - Theaterlandschaften: TAT Frankfurt
16.2.2003, 14.30 Uhr - Theaterlandschaften: Theater Freiburg
Ab Herbst 2003 porträtiert "Theaterlandschaften" die Münchner Kammerspiele, das Schauspielhaus Bochum, das Staatstheater Oldenburg, das Schauspiel Köln und viele andere

Akademie der Künste öffnet ihr Fritz-Kortner-Archiv
Berlin (ddp). Erstmals gibt die Akademie der Künste (AdK) Einblick in ihre Archive des Schauspielers und Regisseurs Fritz Kortner (1892-1970) und seiner Frau, der Schauspielerin Johanna Hofer (1896-1988). Anhand beider miteinander verbundener Lebensgeschichten wird in einer Ausstellung die Theater- und Filmgeschichte von den 20er Jahren über die Zeit des Exils und die Rückkehr ins Nachkriegsdeutschland bis zu den letzten großen Fernsehrollen Johanna Hofers in den 70er und 80er Jahren erzählt, teilte die AdK am Montag in Berlin mit. Die Ausstellung wird vom 25. Januar bis 16. Februar in der Dresdner Bank am Pariser Platz gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Die ersten "Oscars" werden verliehen
orf - Wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Montag bekannt gab, erhält die Münchner Firma Arnold & Richter Cine Technik (ARRI) eine Oscar-Statue für ihre Verdienste um die kontinuierliche Weiterentwicklung von Filmkameras für die Unterhaltungsindustrie. Der Hersteller Panavision Inc. wird ebenfalls für seine Kamera-Technik ausgezeichnet. Eine dritte Oscar-Trophäe geht an die US-Firma Alias/Wavefront für die Entwicklung von Software für 3D- Animation.
Die Arbeit des deutschen Softwaredesigners Thomas Driemeyer und seiner Kollegen von dem Berliner Softwarehaus Mental Images wird mit einem Technik-Zertifikat ausgezeichnet. Ihre Software "Mental Ray" wird von führenden Filmstudios zur digitalen Bildsynthese eingesetzt.
Insgesamt vergibt die Akademie in diesem Jahr 10 Zertifikate und Plaketten in dem Bereich Wissenschaft und Technik. Die Würdigungen finden in einer separaten Verleihung am 1. März in Beverly Hills statt. Die feierliche Oscar-Show geht am 23. März in Hollywood über die Bühne.

Kameramann Conrad Hall gestorben
orf - Der zweifache Oscar-Preisträger Conrad Hall, der Filmhits wie "American Beauty" und "Zwei Banditen" als Kameramann eine unverwechselbare Handschrift gab, ist tot. Hall, der mit mehr als 30 Filmen viele Kameramänner beeinflusste, starb im Alter von 76 Jahren an Krebs, berichtete am Montag das Fachblatt "Daily Variety". Er erlag dem Leiden bereits am Samstag in einer Klinik in Santa Monica im US-Bundesstaat Kalifornien. Mit seinem jüngsten Film, dem Gangsterepos "Road to Perdition" mit Tom Hanks und Paul Newman, gilt Hall posthum als ein wichtiger Kandidat für die Oscar-Verleihung im März.
Insgesamt wurde der Kameramann, der filmische Experimente liebte, seine Arbeit jedoch stets in den Dienst der Story stellte, neun Mal für Oscars nominiert. Erhalten hat er die höchste Auszeichnung der US-Filmakademie 1999 für das schonungslose Mittelstandsdrama "American Beauty" und 30 Jahre zuvor für "Zwei Banditen", die verfilmte Geschichte der beiden Gentleman-Räuber Butch Cassidy (Paul Newman) und Sundance Kid (Robert Redford). Regie führt übrigens der vor wenigen Tagen verstorbene George Roy Hill.
"Conrad war einer der großartigsten Kameramänner aller Zeiten", sagte der Regisseur Sam Mendes, der mit ihm "American Beauty" und "Road to Perdition" drehte, "ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen, wie sehr ich ihn als Kollegen und als Freund vermissen werde." Der Hollywood-Produzent Richard Zanuck, der bei der 20th Century Fox mit Hall unter anderem bei "Zwei Banditen" zusammenarbeitete, verglich dessen Arbeitsweise mit jener großer Maler, die das Licht als wichtiges Gestaltungsmittel virtuos einsetzten. Hall sei ein "Rembrandt des Films" gewesen.
Spielerisch und zugleich handwerklich völlig sicher wich Hall immer wieder von ausgetretenen Wegen ab. So setzte er Schwarz-Weiß- Passagen und gezielte Überbelichtungen zur Betonung von wichtigen Szenen ein. Übersatte farbige Filmbilder, wie Hollywood sie im Rausch neuer colortechnischer Möglichkeiten in den 60er hervorbrachte, waren ihm zuwider.
Die Konzentration auf die Aussage und die Handlung einer Filmstory lernte der 1926 in Tahiti geborene Hall von seinem Vater James Norman Hall, Mitautor der berühmten "Meuterei auf der Bounty". Zu seinen herausragenden Filmarbeiten gehören auch "Searching for Bobby Fischer" (1993), "Tequila Sunrise" (1988), "Der Tag der Heuschrecke" (1975), dazu "Kaltblütig" (1967), "Ein Fall für Harper" (1966) und "Morituri", wofür er 1965 seine erste Oscar-Nominierung erhielt.