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Schutz für «Oscar» - Grimme Institut hat Zoff mit Hollywood +++ Hessischer Film- und Kinopreis für Inga Busch und Claus-Theo Gärtner +++ Leander Haußmann verfilmt Schillers «Kabale und Liebe» +++ 388 Beiträge für «video/film tage» - Jury wählte 18 Preisträger
Schutz für «Oscar» - Grimme Institut hat Zoff mit Hollywood
Marl (ddp). Das Adolf Grimme Institut in Marl hat Ärger mit Hollywood. Die «Academy of Motion Picture Arts and Sciences» - die den Oscar vergibt - habe eine deutsche Rechtsanwaltskanzlei damit beauftragt, für den Schutz der Wortmarke «Oscar» zu sorgen, teilte das Institut am Mittwoch mit. Diese Marke drohe nach Ansicht der Rechtsvertreter zu verwässern, da immer wieder in der Presse vom Adolf Grimme Preis als «Fernseh-Oscar» gesprochen werde. In einem umfangreichen Schreiben, das leider kein Rollenangebot enthalten habe, machten die Anwälte nun darauf aufmerksam, dass die Bezeichnung «Oscar» beim Deutschen Patent- und Markenamt geschützt sei.
Der Geschäftsführer des Grimme Instituts, Bernd Gäbler, betonte, das Institut bedauere aufrichtig, dass die Marler Aktivitäten Hollywood dermaßen in Unruhe versetzten. «Weil wir möchten, dass sich die Academy in Hollywood ruhig und ungestört entwickeln kann, bitten wir auch alle Grimme-Preisträger, Journalisten und auch Herrn Lafontaine, in Zukunft auf die Bezeichnung \'Fernseh-Oscar\' zu verzichten.»
Falls dies zur Beruhigung der Lage beitrage, wolle das Adolf Grimme Institut der Hollywood-Academy im Gegenzug ausdrücklich erlauben, den «Oscar» als «comparable with the famous Adolf-Grimme-Award» zu bezeichnen. Mit dieser Maßnahme wolle er jedwede Verstimmung zwischen Hollywood und Marl vermeiden, unterstrich Gäbler. «Für beide Preise ist genug Platz in der Welt, für den Oscar in Hollywood und für den Adolf Grimme Preis in Marl.»
Hessischer Film- und Kinopreis für Inga Busch und Claus-Theo Gärtner
Frankfurt/Main (ddp). Die Schauspielerin Inga Busch hat den diesjährigen Hessischen Film- und Kinopreis für die beste Darstellerin gewonnen. Sie erhielt die Auszeichnung für die weibliche Hauptrolle in der ARD-Serie «Polizeiruf 110» am Mittwochabend bei einer Gala auf der Frankfurter Buchmesse. Der Preis für den besten Darsteller ging an Claus-Theo Gärtner für seine Rolle als Privatdetektiv Josef Matula in der ZDF-Krimireihe «Ein Fall für zwei».
Unter den knapp 1000 Gästen der Gala waren auch die Schauspieler Omar Sharif und Maximilian Schell. Zu den Laudatoren für die zwölf Kategorien zählten unter anderem Hannelore Elsner, Udo Kier und Götz Otto. Die Verleihung moderierten die Schauspielerin Anna Thalbach und ihr Kollege Hanns Zischler.
Der mit insgesamt 177 000 Euro dotierte Hessische Film- und Kinopreis wurde zum 15. Mal verliehen. Um den Dialog zwischen Literatur- und Filmschaffenden zu fördern, werden die Auszeichnungen seit dem vergangenen Jahr auf der Frankfurter Buchmesse verliehen.
Leander Haußmann verfilmt Schillers «Kabale und Liebe»
Frankfurt/Main (ddp). Der Theater- und Filmregisseur Leander Haußmann («Sonnenallee», «Herr Lehmann») will das Drama «Kabale und Liebe» von Friedrich Schiller (1759-1805) für das Fernsehen verfilmen. Er werde Schillers «deutschestes, interessantestes und perfektestes Stück» in «historischem Gewande» auf den Fernsehschirm bringen, sagte der 45-Jährige nach Angaben von 3sat am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse. Die Produktion erfolgt im Auftrag der Sender 3sat, ZDF und dem ZDFtheaterkanal. Der Film soll im kommenden Jahr zum 200. Todestag Schillers erstmals auf 3sat zu sehen sein.
388 Beiträge für «video/film tage» - Jury wählte 18 Preisträger
Gera/Koblenz (ddp-swe). Der Wettbewerb der «21. video/film tage» Thüringen und Rheinland-Pfalz ist auf große Resonanz gestoßen. 388 Beiträge mit einer Gesamtlänge von mehr als 115 Stunden gingen nach Auskunft der Leiterin des Geraer Festivalbüros, Barbara Liebold, bei den Veranstaltern ein. Die Arbeiten stammen vorwiegend von Videofilmern aus Deutschland, einige kamen aber auch aus Österreich, Großbritannien, Italien und erstmals aus Finnland. Liebold wertete den Zuspruch als Beweis dafür, dass sich der im jährlichen Wechsel in Gera und Koblenz ausgetragene Wettbewerb bundes- und europaweit als Fachfestival etabliert habe. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr vom 4. bis 7. November in Gera statt.
Vier Tage lang sichtete eine neunköpfige Fachjury das Material und kürte insgesamt 18 Preisträger in den drei Kategorien Medienpädagogik, Freie Arbeit sowie Medienstudiengang an einer Hochschule. Die Auserkorenen müssen sich allerdings noch bis zur Eröffnung des Festivals am 4. November gedulden, ehe sie einen der Preise im Gesamtwert von mehr als 10 000 Euro, darunter den mit 3000 Euro dotierten Geißendörfer Nachwuchsförderpreis, in Empfang nehmen können. Diese wurden von zehn Institutionen, Einrichtungen und Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Die von der Stadt Gera, den Landesfilmdiensten der beiden Bundesländer sowie dem Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz veranstalteten video/film tage Thüringen & Rheinland-Pfalz waren vor 21 Jahren in Koblenz ins Leben gerufen worden. 1994 kam das thüringische Gera als Ko-Veranstalter hinzu. Seither sind beide Städte im jährlichen Wechsel Gastgeber des Festivals.
http://www.videofilmtage.de