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Berlin: Autorin Ulrike Schuff erhält Walter-Serner-Preis +++ Leipzig: Theater der Jungen Welt wird 60 – morgen Ausstellungseröffnung zur Jubiläumswoche
Berlin: Autorin Ulrike Schuff erhält Walter-Serner-Preis
Berlin (ddp-bln). Die Autorin Ulrike Schuff wird mit dem diesjährigen Walter-Serner-Preis ausgezeichnet. Vergeben wird die Ehrung vom Kulturradio vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und dem Literaturhaus Berlin. Das Motto des diesjährigen Kurzgeschichten-Wettbewerbs lautete «Vom Leben in den großen Städten». Insgesamt gab es 1224 Einsendungen, wie eine RBB-Sprecherin mitteilte.
Die 1963 in Kaiserslautern geborene Schuff erhält die Auszeichnung für ihre Geschichte «Patschek», in der eine junge Frau vom Leben in einer Siedlung am Rande der Großstadt, von Einsamkeit, Gewalt und Ausweglosigkeit und von der Sehnsucht nach einer anderen Welt erzählt. Schuff lebt als freie Lektorin, Journalistin und Webdesignerin in Berlin.
Der mit 3000 Euro dotierte Preis wird am 13. Dezember 2006 im Literaturhaus Berlin verliehen. Die Laudatio hält der Berliner Schriftsteller Volker Kaminski. Die Auszeichnung erinnert an den Herausgeber und Schriftsteller Walter Serner, der 1889 in Karlsbad geboren wurde und unter anderem in Wien, Berlin und Zürich lebte. 1942 wurde er aus Prag nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter nach Osten, wo er wahrscheinlich in einem Lager umkam.
Leipzig: Theater der Jungen Welt wird 60 – morgen Ausstellungseröffnung zur Jubiläumswoche
Das Leipziger Theater der Jungen Welt besteht seit nunmehr 60 Jahren. Das erste eigenständige Kinder- und Jugendtheater im gesamten deutschsprachigen Raum, das noch vor Gründung der DDR entstand, feiert das bundesweit einmalige Jubiläum mit einer „Jubelwoche“ vom 7. bis 12. November. Als Vorreiter für eine ganze Sparte an Deutschlands Bühnen wird das Theater heute jährlich von ca. 45000 Zuschauern besucht und gilt als eines der angesehensten Häuser des Landes.
Im Rahmen der Veranstaltungen der Leipziger 6-Tage-Woche wird auch eine Ausstellung über „60 Jahre Theater der Jungen Welt“ gezeigt. Hier werden verschiedene Aspekte des Theaterlebens, u.a. zum gesellschaftlichen Bildungsauftrag des Theaters zu DDR-Zeiten, dargestellt. Eröffnung ist morgen, 7.11., um 11.30 Uhr im Cityhochhaus am Augustusplatz. Der Bürgermeister und Beigeordnete des Dezernates Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, Prof. Dr. Thomas Fabian, wird für die Stadt Leipzig sprechen.
Mittelpunkt der Feierlichkeiten ist die Aufführung des Lustspiels „Der Geburtstag“ am Donerstag, 9.11. Dieses erste Kinderstück in deutscher Sprache überhaupt entstand im 18. Jahrhundert in Leipzig und wird von ehemaligen Schauspielern und Paten des Theaters unter Leitung von Intendant Jürgen Zielinski in Szene gesetzt. Einen Tag vorher findet unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Doderer, Frankfurt/M., ein Podiumsgespräch über diese historischen Anfänge der Literatur und des Theaters für Kinder statt. Außerdem werden zwei außergewöhnliche Ensembles aus Leipzigs Partnerstädten zu Gast am Theater der Jungen Welt sein: das polnische Animationstheater Teatr Jeleniogorsk und La Baracca aus Bologna.
Unter Leitung von Roberto Frabetti ist La Baracca europaweit bekannt geworden für seine radikale Zuschauerverjüngung. Mit seinem Stück „Die Farben des Wassers“, das am 7.11. um 10 Uhr im Theaterhaus zu sehen ist und sich an Kinder von 2 bis 4 Jahren und Erwachsene richtet, beginnt die Jubiläumswoche. Ihr Höhepunkt ist sicher das Freilichtspektakel des polnischen Teatr Jeleniogorsk am Donnerstag, 10. November, 18 Uhr, vor den Terrassen der Moritzbastei. In opulenten Bildern, so volkstümlich wie spektakulär, wird das Leben des in Polen verehrten Malers Wlastimil Hofman – mit Übersetzung ins Deutsche - dargestellt, der Eintritt zu dieser Open-Air-Vorstellung in „Breitwandformat“ und anschließendem Feuerwerk ist frei.
Am Samstag, 11.11. öffnet um 17 Uhr erstmals ein „Theaterforschungslabor“ für Kinder, enden wird die Geburtstagswoche mit einer Neuinszenierung von Erich Kästners „Emil und die Detektive“, mit der das Theater der Jungen Welt am 7.11.1946 gegründet wurde. Premiere ist Sonntag, der 12.11., 17 Uhr.
Quelle: Leipzig, Dezernat Kultur