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Jena: Erstes eigenes Kinderstück am Theaterhaus +++ Lübeck: «Lübecker Literatur-Gruppe» um Günter Grass stellt sich vor +++ München: Literaturhaus zeigt Ausstellung über die Familie Mann
Jena: Erstes eigenes Kinderstück am Theaterhaus
Jena (ddp-lth). Das Theaterhaus Jena bringt 14 Jahre nach seiner Gründung das erste eigens für Kinder inszenierte Stück auf die Bühne. «Die Kuh Rosmarie» von Andri Beyeler hat am Freitag Premiere. Zwar sei ein durchgängiger Spielplan für Kinder angesichts eines Teams von nur acht Schauspielern nicht realisierbar, doch könne er sich künftig eine solche Produktion pro Spielzeit durchaus vorstellen, sagte Chefregisseur Markus Heinzelmann der Nachrichtenagentur ddp.
«Die Kuh Rosmarie» - 2002 in Luzern uraufgeführt und inzwischen mit dem Brüder-Grimm-Preis ausgezeichnet - sei eine einfache Geschichte um Toleranz, auf die jeder ein Recht habe, betonte Heinzelmann, der bei dem Stück Regie führt. Zwei Schauspieler schlüpfen in 14 verschiedene Rollen und erzählen in der Ausstattung von Türk Damer von einer Kuh, die den anderen Tieren auf einem kleinen Bauernhof mit ihren Belehrungen das Leben schwer macht. Kurzerhand verfrachtet der Bauer sie nach Afrika. Doch eines Tages tauchen Tiere von dort auf dem Hof auf, weil sie es bei der besserwisserischen Kuh in ihrer Heimat nicht mehr aushalten.
Das Stück soll in der Vorweihnachtszeit noch sieben Mal über die Bühne gehen. Danach sind monatlich zwei bis drei Vorstellungen geplant. Außerdem lägen bereits Anfragen von Schulen vor, «Die Kuh Rosmarie» dort zu spielen, um möglichst viele Kinder zu erreichen. Derzeit prüfe man im Theaterhaus, ob das machbar sei, versprach der Chefregisseur.
http://www.theaterhaus-jena.de
Lübeck: «Lübecker Literatur-Gruppe» um Günter Grass stellt sich vor
Lübeck (dpa) - Die «Lübecker Literatur-Gruppe» um Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat sich am Dienstagabend mit einer Lesung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Gruppe sei keine Nachfolgerin der legendären «Grupe 47», sagte Grass im Anschluss an das erste Treffen in seinem Lübecker Atelierhaus. Es gehe in erster Linie um den literarischen Austausch. Doch er und seine Kollegen würden auch politisch Stellung beziehen, wenn es einen Anlass dazu gebe, erklärte Grass.
Vor dem Treffen hatte der Schriftsteller erklärt, er wolle den Stafettenstab an eine jüngere Generation übergeben. Das nächste Treffen werde im Herbst 2006 in Lübeck stattfinden, kündigte der Literaturnobelpreisträger an. Der Gruppe gehören zunächst die Autoren Michael Kumpfmüller, Katja Lange-Müller, Matthias Politycki, Benjamin Lebert, Tilman Spengler und Eva Menasse an. Thomas Brussig und Burkhard Spinnen hatten wegen Krankheit abgesagt. Die Gruppierung sei prinzipiell offen, doch solle sie nicht zu groß werden, um noch sinnvoll arbeiten zu können, sagte Spengler.
Mit der «Zusammenrottung» solle die «Gruppe 47» nicht wiederbelebt werden, stellte Grass klar. «Die lässt sich nicht wiederholen, weil heute ganz andere Bedingungen herrschen, als 1947», sagte er. In der aktuellen Gruppe sollten die Mitglieder die Möglichkeit bekommen, noch unveröffentlichte Manuskripte mit Kollegen zu diskutieren. Deshalb seien, anders als bei der «Gruppe 47», auch keine professionellen Kritiker eingeladen worden. «Wir sind das Primäre, die Kritiker das Sekundäre, und das wird auch so bleiben», sagte Grass.
München: Literaturhaus zeigt Ausstellung über die Familie Mann
München (ddp). Das Literaturhaus München eröffnet heute Abend die Ausstellung «Die Kinder der Manns - Ansichten einer Familie». Die Schau präsentiert die Geschichte der Familie des Schriftstellers Thomas Mann in inszenierten Räumen mit Hilfe von visuellen und audiovisuellen Techniken. Zur Eröffnung der Ausstellung haben sich die Mann-Enkel Dominica Borgese und Frido Mann angekündigt. Die Schau ist bis 26. Februar zu sehen.