Body
Berlin: Hochhuth - Kudamm-Bühnen unter Denkmalschutz stellen +++ Berlin: Jury gibt Auswahlliste für Preis der Leipziger Buchmesse bekannt +++ Hamburg: Preis für bestes Kinder- und Jugendbuch geht an Meg Rosoff +++ Düsseldorf: Gernhardt hält letzte Vorlesung als Heine-Gastprofessor +++ Köln: Köln soll neues Schauspielhaus erhalten +++ Berlin: Kollo steht im Oktober als Jedermann in Berlin +++ Nürnberg: Kindertheaterfestival mit deutscher Erstaufführung
Berlin: Hochhuth - Kudamm-Bühnen unter Denkmalschutz stellen
Berlin (ddp-bln). Der Dramatiker Rolf Hochhuth fordert, die von Schließung bedrohten Kudamm-Bühnen unter Denkmalschutz zu stellen. In einem Brief Hochhuths an Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei.PDS) heiße es, nur unter Denkmalschutz seien beide Häuser auch für künftige Zeiten sicher vor ihrer Vernichtung, berichtet das «Neue Deutschland» (Mittwochausgabe).
Oskar Kaufmann, der Erbauer des Hebbel-Theaters, sei der Architekt der Komödie und des Theaters am Kurfürstendamm gewesen, schreibe Hochhuth. Auftraggeber sei Max Reinhardt gewesen. Beide hätten als Juden 1933 vor den Nationalsozialisten fliehen müssen. Es heiße auch, das Andenken von Kaufmann und Reinhardt zu beschmutzen, wenn «die innenarchitektonisch so besonders geglückten Theater vernichtet werden». Nur der Denkmalschutz allein könne die Bühnen auf Dauer «vor dem bedenkenlosen Raubtierkapitalismus» retten, der die Bundesrepublik seit zehn Jahren regiere.
Die Zukunft der beiden Bühnen ist derzeit noch ungewiss. Ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank hatte den Theatern den Mietvertrag zum Ende dieses Jahres gekündigt, weil es den Komplex umbauen und dort ein Einkaufszentrum errichten will. Im Gespräch ist allerdings eine sechsmonatige «Gnadenfrist».
Berlin: Jury gibt Auswahlliste für Preis der Leipziger Buchmesse bekannt
Berlin (ddp-lsc). Nach der Premiere im vergangenen Jahr wird im März zum zweiten Mal der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. Über 700 Neuerscheinungen des Frühjahrs musste die Jury sichten, um in drei Kategorien ihre jeweils fünf Favoriten zu nominieren, wie der Juryvorsitzende Martin Lüdke am Dienstag in Berlin sagte. Der Jury gehören ferner Literaturkritiker wie Sigrid Löffler und Franziska Augstein an. Die Gewinner des mit jeweils 15 000 Euro dotierten Preises der Leipziger Buchmesse (16.-19. März) in den drei Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung werden am 16. März bekannt gegeben.
In der Rubrik Belletristik sind die Romane «Warum du mich verlassen hast» von Paul Ingendaay, «Kaiserstraße» von Judith Kuckart, «Am Seil» von Thomas Lang, «Als wir träumten» von Clemens Meyer und «Der Weltensammler» von Illja Trojanow nominiert. «Wir haben uns durchweg für jüngere Autoren und auch für Debütanten entschieden», sagte Löffler. Jurypräsident Lüdke betonte, die Generation der alten Schriftsteller spiele derzeit kaum eine Rolle. Immer mehr junge Autoren setzten sich derzeit durch.
Hamburg: Preis für bestes Kinder- und Jugendbuch geht an Meg Rosoff
Hamburg (ddp). Die amerikanische Autorin Meg Rosoff wird am 17. Februar in Hamburg für ihren Debütroman «So lebe ich jetzt» den Luchs-Preis für das beste Kinder- und Jugendbuch 2005 in Empfang nehmen. Der von der Wochenzeitung «Die Zeit» und Radio Bremen ausgelobte Preis ist mit 8000 Euro dotiert, teilte die Zeitung am Dienstag mit. «So lebe ich jetzt» ist im Carlsen Verlag erschienen. Die Autorin und die Schauspielerin Sophie Rois werden aus dem Buch lesen. Der dänische Regisseur Thomas Vinterberg plant den Angaben zufolge eine Verfilmung des Buches.
Das Buch erzählt die Geschichte eines mysteriösen Bürgerkriegs, der das Leben in England zerstört und fünf Kinder zu einer Odyssee zwingt. In einem Monolog erzählt die Protagonistin von Freundschaften, dem Schrecken und den poetischen Momenten einer Flucht und wie Liebe die Zeiten des Krieges übersteht.
Düsseldorf: Gernhardt hält letzte Vorlesung als Heine-Gastprofessor
Düsseldorf (ddp-nrw). Der Satiriker und Lyriker Robert Gernhardt hält am Mittwoch seine fünfte und letzte Vorlesung als neuer Heine-Gastprofessor an der Düsseldorfer Universität. «Schmerz laß nach - Ein Gang durch die Kranken- und Sterbezimmer der Dichter, der zum guten Ende in der Wunderkammer der deutschen Dichtung endet» lautet der Titel der Vorlesung. Gernhardt wurde am 13. Dezember 1937 auf den Tag genau 140 Jahre nach Heinrich Heine geboren.
Die Heine-Gastprofessur war ein Geschenk des Landes Nordrhein-Westfalen an die Universität zu ihrer Namensgebung 1988. Gastprofessoren waren vor Gernhardt unter anderen der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und der Schriftsteller Siegfried Lenz.
Köln: Köln soll neues Schauspielhaus erhalten
Köln (ddp-nrw). Köln soll ein neues Schauspielhaus erhalten. Gleichzeitig soll das denkmalgeschützte Opernhaus umfassend saniert werden. Kulturdezernent Georg Quander stellt das Konzept für die Spielstätten am Montag auf einer Sondersitzung des Kulturausschuss vor. Über eine entsprechende Verwaltungsvorlage soll der Rat im März entscheiden, wie eine Sprecherin der Stadt am Dienstag mitteilte.
Sowohl Oper als auch Schauspielhaus gelten als völlig veraltet und baufällig. Für den Neubau regt Quander einen internationalen Architektenwettbewerb an. Die Baukosten von bis zu 150 Millionen Euro sollen durch Kommunalkredite finanziert werden. Nach Ansicht des Kulturdezernenten sind die Maßnahmen angesichts der baulichen Situation unausweichlich. Die neuen Häuser könnten im Jahr 2012 in Betrieb genommen werden.
Berlin: Kollo steht im Oktober als Jedermann in Berlin
Berlin (ddp). René Kollo (68) steht im Oktober zum 20. Jubiläum der «Jedermann»-Festspiele im Berliner Dom als Jedermann auf der Bühne. Regisseurin Brigitte Grothum habe sich lange um Kollo für die Rolle bemüht, berichtete die Berliner Zeitung «B.Z.» (Dienstagausgabe). «Es war gar nicht so leicht, einem so vielbeschäftigten Mann einen freien Termin abzuringen», sagte Grothum.
Den Angaben zufolge ist Kollo schon auf die Rolle vorbereitet: «Besonders freue ich mich, wieder mal zu schauspielern. Als Jedermann kann ich mich schauspielerisch noch viel mehr entfalten als in der Oper, bei der man sich ja hauptsächlich auf den Gesang konzentriert.»
Nürnberg: Kindertheaterfestival mit deutscher Erstaufführung
Mit einer deutschen Erstaufführung des Stücks "Haushalt ver-rückt" des französischen Ensembles Cie Coatimundi beginnt am Abend in Nürnberg das vierte Internationale Kindertheaterfestival Panoptikum. Bis zum Sonntag werden in den Theatern Mummpitz, Pfütze, Rootslöffel, KaLi, im Festsaal des Künstlerhauses in Nürnberg und dem Kulturhaus Ambraxas 32 Vorstellungen für Kinder und Jugendliche gezeigt. Die Organisatoren des Kindertheaterfestivals rechnen mit etwa 5.700 Besuchern.