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«Eine andere Liga» gewinnt Bernhard-Wicki-Preis +++ Regisseur Lothar Warneke gestorben +++ Kölner «domradio» seit fünf Jahren auf Sendung
«Eine andere Liga» gewinnt Bernhard-Wicki-PreisEmden (ddp). Ein tragikomischer Fußballfilm ist der große Gewinner des 16. Internationalen Filmfestes Emden-Aurich-Norderney. Die deutsche Produktion «Eine andere Liga» gewann am Sonntagabend den begehrten Bernhard-Wicki-Preis. Die in Istanbul geborene und in Hamburg lebende Regisseurin Buket Alakus nahm die mit 10 000 Euro dotierte Publikumsauszeichnung im Neuen Theater zu Emden entgegen. «Ich muss jetzt erst einmal cool bleiben», sagte die völlig perplexe 33-Jährige. Elisabeth Wicki-Endriss, Witwe des großes Regisseurs, übergab den Preis.
«Eine andere Liga» erzählt die Geschichte der 20-jährigen Deutsch-Türkin Hayat. Die leidenschaftliche Fußballerin erkrankt an Krebs und verliert eine Brust. Trotz aller Nackenschläge findet sie jedoch den Weg zurück auf den Bolzplatz.
Der mit 5 000 Euro dotierte DGB-Filmpreis für gesellschaftlich engagierte Werke ging an die britische Produktion «Bullet Boy». Der Streifen von Saul Dibb handelt vom Abgleiten arbeitsloser Jugendlicher in die Gewalttätigkeit. Den mit ebenfalls 5 000 Euro verbundenen Promotion-Filmförderpreis für junge Regietalente holten sich Jan Martin Scharf und Arne Nolting mit ihrem Werk «Wahrheit oder Pflicht?» Über den Ostfriesischen Kurzfilmpreis und 4 000 Euro durfte sich Ralf Westhoff für seinen Streifen «Bananenkaktus» freuen. Bereits am Freitagabend war der erstmals ausgelobte und mit 10 000 Euro dotierte Volkwagen-Drehbuchpreis an Kai Hafemeister und sein Buch «Unschuld» vergeben worden. Niedersachsens größtes Filmfest läuft noch bis Mittwoch. Insgesamt 5 Weltpremieren, 15 deutsche Erstaufführungen und knapp 100 weitere Filme sind zu sehen. Erwartet werden mehr als 20 000 Besucher.
http://www.filmfest-emden.de
Regisseur Lothar Warneke gestorben
Der Regisseur Lothar Warneke ist am Sonntag im Alter von 68 Jahren in Potsdam gestorben. Er war bereits längere Zeit schwer krank. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören "Einer trage des anderen Last" (1987), "Dr. med Sommer II", "Blonder Tango" (1985) und "Die Beunruhigung" (1981). Warneke stammte aus Leipzig und studierte an der Karl-Marx-Universität Theologie. Nach dem Examen trat er aus der Kirche aus und arbeitete in der Baumwollspinnerei in Leipzig-Plagwitz.
Von 1960 bis 1964 studierte Warneke Regie an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg. Danach arbeitete er im DEFA-Studio für Spielfilme als Regie-Assistent bei Joachim Kunert und Egon Günther. Lothar Warneke zählt neben Herrmann Zschoche und Rainer Simon zu den wichtigsten DEFA-Regisseuren der 70er und 80er Jahre. Seine dokumentarisch angelegten Gegenwartsfilme zeigen ungeschönte DDR-Realität. Mit seinen Arbeiten orientierte sich Warneke am Neorealismus italienischer Regisseure wie Luchino Visconti und Federico Fellini.
Kurz vor dem Mauerfall drehte Warneke mit "Einer trage des anderen Last" seinen erfolgreichsten Film, für den er auch das Drehbuch schrieb. Darin streiten zwei schwerkranke Männer, der eine Kommunist, der andere angehender Pfarrer, während eines Aufenthaltes in einem Sanatorium über den "richtigen gesellschaftlichen Weg". Viele Ostdeutsche deuteten den Film als Hoffnung auf mehr Freiraum. Die beiden Hauptdarsteller erhielten bei den internationalen Filmfestspielen in Berlin einen Silbernen Bären. Nach 1990 kehrte er an die Filmhochschule als Dozent zurück. Lothar Warneke lebte zuletzt im brandenburgischen Reinsdorf bei Jüterbog.
Quelle: mdr.de
Kölner «domradio» seit fünf Jahren auf Sendung
Köln (ddp-nrw). Das Kölner domradio feiert am Samstag seinen fünften Geburtstag. Am 11. Juni 2000, dem Pfingstsonntag, startete um 8.00 Uhr der Sendebetrieb des ersten deutschen Bistumssenders. Seitdem wurden mehr als 2,6 Millionen Sendeminuten produziert, wie das Erzbistum Köln am Montag mitteilte.
Dabei verlief die erste Stunde des Senders unerwartet turbulent. Als der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner das Studio segnete, wurden durch die Weihrauchdämpfe die Rauchmelder aktiviert, was wiederum bei der Feuerwehr Alarm auslöste. Im letzten Augenblick konnte deren Ausrücken gestoppt werden.
Das Domradio, das die Kirche authentisch vermitteln will, ist täglich mit einem 24-stündigen Vollprogramm im Kabel, über Satellit oder im Internet zu hören
http://www.domradio.de