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Robert-Schumann-Preis an Juliane Banse und Joachim Draheim verliehen +++ Schriftsteller Uwe Timm mit Erik Reger-Preis ausgezeichnet
Robert-Schumann-Preis an Juliane Banse und Joachim Draheim verliehen
Zwickau (ddp). Der diesjährige Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ist an die Münchener Sopranistin Juliane Banse und den Karlsruher Musikwissenschaftler Joachim Draheim verliehen worden. Die beiden Preisträger nahmen die mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag im Rahmen eines Festkonzertes zum Auftakt der Zwickauer Musiktage 2003 entgegen. Beide waren bereits im Februar einstimmig von einer Jury gekürt worden, die damit die Vorschläge der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau bestätigte.
Juliane Banse studierte an der Musikhochschule München bei Brigitte Fassbaender und Daphne Evangelatos. Ihre Opertätigkeit begann 1989 an der Komischen Oper Berlin, seither trat sie in allen wichtigen europäischen Opernhäusern auf und machte sich zudem als Konzertsängerin einen Namen. Die Sopranistin bestimmt nach Meinung der Jury das Niveau heutiger Schumann-Liedinterpretationen entscheidend mit. bietung dieser Kompositionen gesetzt.
Joachim Draheim studierte Klassische Philologie, Geschichte und Musikwissenschaften in Heidelberg sowie Klavier- und Violoncellospiel. Er erwarb sich insbesondere als Schumann-Herausgeber Verdienste. Unter anderem edierte er bei Breitkopf & Härtel sämtliche Schumann-Sinfonien sowie wesentliche Orchester-, Kammermusik- und Klavierwerke, wobei er auch verschollene Werke und Werkfassungen entdeckte. Draheim zähle national wie international zu den produktivsten Schumann-Forschern, begründete sie Jury ihre Entscheidung.
Der Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau wird seit 1964 jährlich vergeben. Mit der Auszeichnung können Interpreten, Dirigenten, Klangkörper, Musikwissenschaftler und Institutionen geehrt werden. Preisträger der vergangenen Jahre waren unter anderem die Dirigenten Kurt Masur, Nikolaus Harnancourt und John Eliot Gardiner.
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Schriftsteller Uwe Timm mit Erik Reger-Preis ausgezeichnet
Mainz (ddp). Der Schriftsteller Uwe Timm ist am Samstag in Mainz mit dem Erik Reger-Preis der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) würdigte den gebürtigen Hamburger als «Chronisten unserer Zeit, der mit Humor, Präzision und auch mit Ironie unsere Welt spiegelt». Timms Werk fessele dadurch, dass er große Themen nah bei den Menschen darstelle, fügte Beck hinzu. Der Erik Reger-Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.
Mit dem Preis zeichnet die ZIRP Schriftsteller oder Journalisten aus, die sich besondere Verdienste um die Darstellung der modernen Arbeits- und Lebenswelt erworben haben. Der Preis soll auch zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit der Rolle von Wirtschaft und Handel im gesellschaftlichen Leben anregen.
An Timm lobte die Jury vor allem seine Fähigkeit, Lebensgeschichten mit Ironie, Humor, Präzision und Vielseitigkeit zu schildern und «Alltägliches ungewöhnlich zu erzählen». Der 1940 in Hamburg geborene Timm schaffte 1974 mit seinem Debütroman «Heißer Sommer» den literarischen Durchbruch und gilt heute als einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller. Sein neuestes Werk ist der Roman «Rot» über einen Alt-68er.
Der Erik Reger-Preis wurde nach dem 1893 in Bendorf bei Koblenz geborenen Schriftsteller und Journalisten benannt. Als Regers Hauptwerk gilt der Roman «Union der festen Hand» (1931). Nach dem Krieg leitete Reger als Chefredakteur den Berliner «Tagesspiegel», dessen journalistisches Profil er maßgeblich mitbestimmt hatte.