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Berlin: U2-Porträts von Anton Corbijn in der C/O-Lounge +++ London: Gemälde von Canaletto für 16,8 Millionen Euro versteigert +++ Hamburg: Kunstsammlung Grothe an Sammlerehepaar verkauft +++ Bremen: Kulturstiftung hofft auf Bewegung im Beutekunst-Streit +++ Greifswald: Pommernhus zeigt Malerei aus Armenien +++ Baden-Baden: Museum Frieder Burda zeigt Kurstadtbilder von Beckmann
Berlin: U2-Porträts von Anton Corbijn in der C/O-Lounge
Berlin (ddp). Er ist der Haus- und Hoffotograf der Rockband U2: Seit 22 Jahren begleitet Anton Corbijn die irischen Musiker und gestaltete durch seine zahlreichen Bilder das Image der Band mit. Ab heute ist eine Auswahl seiner Fotos in der C/O-Lounge in Berlin zu sehen. Die Ausstellung «Anton Corbijn. U2 & i» zeigt nach Angaben der Veranstalter Bilder, welche die Zusammenarbeit zwischen dem Fotografen und der Band dokumentieren.
Corbijn gilt derzeit als einer der international einflussreichsten Porträtfotografen. Sein Markenzeichen sind nahe und persönliche Aufnahmen von Stars aus Kunst, Literatur, Film, Mode und vor allem Musik.
London: Gemälde von Canaletto für 16,8 Millionen Euro versteigert
London (ddp). Ein Gemälde des italienischen Malers Canaletto (1697-1768) ist für rund 16,8 Millionen Euro versteigert worden. Wie das Auktionshaus Christie\'s mitteilte, erzielte das Bild «Das Bucintoro am Molo zu Christi Himmelfahrt» bei der Versteigerung am Mittwochabend in London damit einen «Weltrekordpreis» für ein Canaletto-Werk.
Ein Sammler im Saal und ein anonymer Bieter am Telefon hätten sich ein «ausdauerndes Kopf-an-Kopf-Rennen» geliefert. Das Gemälde aus der Sammlung Antonio Champalimaud ging schließlich an den Telefonbieter. Das Werk stellt den Angaben zufolge die monumentalste Ansicht Venedigs dar, die Giovanni Antonio Canal - genannt Canaletto - während seiner Londoner Periode geschaffen hat.
Die venezianische Vedute war laut Christie\'s das Herzstück der Sammlung Antonio Champalimaud. Bei seinem Tod im Mai 2004 hinterließ der portugiesische Multimillionär 600 Millionen Euro. Das Vermögen ging nach seiner testamentarischen Verfügung an eine medizinische Forschungseinrichtung zur Heilung von Sehbehinderungen. Champalimaud hatte diese infolge seiner sukzessiven Erblindung seinerzeit ins Leben gerufen und der portugiesischen Nation gestiftet. Der Hauptanteil des Auktionserlöses von insgesamt 44 Millionen Euro fließt laut Christie\'s ebenfalls an das portugiesischen Institut für die Untersuchung von Augenkrankheiten.
Hamburg: Kunstsammlung Grothe an Sammlerehepaar verkauft
Hamburg (ddp-nrw). Die früheren Eigentümer des Haarpflegekonzerns «Wella» kaufen die schätzungsweise 50 Millionen Euro teure Kunstsammlung des Duisburger Bauunternehmers Hans Grothe. Das Ehepaar Sylvia und Ulrich Ströher aus Darmstadt bestätigte der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit» den Erwerb der über 700 Werke umfassenden Sammlung. Bei dem Kauf handelt es sich der Zeitung zufolge «um eines der größten Kunstgeschäfte der Geschichte». Die bislang fast unbekannte Sammlung Ströher erweitere sich dadurch «zur wichtigsten Kollektion deutscher Nachkriegskunst».
Die Ströhers besitzen nach der Übernahme rund 1500 Bilder und Skulpturen aus den 1950er bis 1990er Jahren. Über den Kaufpreis wurde offiziell nichts bekannt. Der Direktor des Bonner Kunstmuseums, Dieter Ronte, beziffere ihn aber auf über 50 Millionen Euro, berichtete «Die Zeit» am Mittwoch vorab. Zu der Sammlung gehören Werke der bedeutendsten deutschen Nachkriegskünstler wie Anselm Kiefer, Jörg Immendorff und Georg Baselitz.
Die bestehenden Leihverträge mit dem Bonner Museum und dem Museum Küppersmühle in Duisburg sollen, so die Absicht der Ströhers, bis 2025 weiterlaufen. Sylvia Ströher werde die Wechselausstellungen im Museum Küppersmühle mitgestalten, heißt es weiter. Erwogen werde, das Dachgeschoss des Duisburger Museums auszubauen, um dort Raum für Bilder von Gerhard Hoehme oder K. O. Götz zu schaffen.
Bremen: Kulturstiftung hofft auf Bewegung im Beutekunst-Streit
Bremen (ddp). Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus Dieter Lehmann, hofft nach einem Besuch im Moskauer Puschkin-Museum auf Bewegung im Beutekunst-Streit. Das Museum habe deutschen Experten erstmals umfassenden Zugang zu seiner Sammlung ermöglicht, sagte Lehmann am Mittwoch im Nordwestradio. «Wir haben die komplette Ausstellung sehen und fotografieren können. Wir konnten sogar das erste Mal in die geheimen Kellerräume des Puschkin-Museums gehen.»
Bei ihrem Besuch habe die deutsche Delegation Teile der Berliner Antikensammlung identifizieren können. Lehmann betonte: «Da konnten wir wirklich Dinge sehen, die erstaunlich waren. Dinge, von denen wir eigentlich dachten, sie seien verschollen.» Der Präsident der Stiftung sagte weiter, die deutsche Seite wolle über eine Rückgabe der Werke verhandeln.
Greifswald: Pommernhus zeigt Malerei aus Armenien
Greifswald (ddp-nrd). Den aus Armenien stammenden Malern Kamo Margaryan und Samwel Ispirian ist seit Mittwoch eine neue Ausstellung im Pommernhus Greifswald gewidmet. In der bis 29. Juli gezeigten Schau werden überwiegend Ölgemälde mit landschaftlichen Motiven, Stillleben und Porträts präsentiert, wie der Pommersche Künstlerbund mitteilte.
Margaryan wurde 1962 in Amawir geboren. Nach dem Besuch armenischer Kunst- und Fachhochschulen wechselte er 1982 als freischaffender Künstler nach Greifswald. Ispirian erlernte sein Handwerk an der Kunsthochschule Jerewan und lehrte dort auch drei Jahre lang. Seit 1987 lebt der 45-jährige Maler in Ueckermünde.
Baden-Baden: Museum Frieder Burda zeigt Kurstadtbilder von Beckmann
Baden-Baden (ddp). Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden zeigt ab Freitag Werke von Max Beckmann (1884-1950). Bis 18. September sind unter dem Titel «Max Beckmann in Baden-Baden» rund 50 Arbeiten aus den 20er und 30er Jahren zu sehen, die zu einem großen Teil auf Aufenthalte von Beckmann in der badischen Kurstadt zurückzuführen sind. Im Mittelpunkt stehen nach Museumsangaben zehn Motive, die der Künstler in den Jahren 1935 bis 1937 geschaffen hat.
Zu den Exponaten gehören sowohl Gemälde als auch Zeichnungen, Skizzen und Skulpturen, die bis auf zwei eigene Werke aus verschiedenen Sammlungen stammen. Ausgestellt sind unter anderem die Gesellschaftsszene «Tanz in Baden-Baden» und mehrere Bilder landschaftlicher Prägung, aber auch Schlüsselbilder wie «Zirkuswagen» und «Traum von Monte Carlo». Vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus und der kritischen Lebenssituation Beckmanns ist die Bildgruppe dem Museum zufolge von einer eigentümlichen Dramatik durchsetzt.
Der unter Erschöpfung und Depressionen leidende Beckmann hatte sich 1935 bis 1937 - damals schon verfemt - mehrmals zu kürzeren Kuraufenthalten in einem Sanatorium in Baden-Baden aufgehalten. Kurz nach seinem letzten Besuch in der Kurstadt emigrierte er nach Amsterdam und kehrte nicht mehr nach Deutschland zurück.
http://www.sammlung-frieder-burda.de