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St. Petersburg: Eremitage-Diebstahl entpuppte sich als Familien-Coup +++ Stuttgart: Monet-Ausstellung - Rekordbesuch im Sommer +++ Ahrenshoop: 260 000 Euro für Werke auf Kunstauktion +++ Warnemünde: Einstige DDR-Kunsthandel-Galerie feiert Jubiläum +++ Recklinghausen: Kunsthalle stellt Arbeiten von Frank Herzog aus +++ Köln: Wallraf-Richartz-Museum halbiert Eintrittspreise wegen Umbauarbeiten
St. Petersburg: Eremitage-Diebstahl entpuppte sich als Familien-Coup
Der spektakuläre Kunstdiebstahl in der St. Petersburger Eremitage hat sich nach jüngsten Erkenntnissen als ein Familien-Coup von Vater, Mutter und Sohn entpuppt. Die russische Polizei nahm auch den Sohn jener verdächtigten Museumsmitarbeiterin fest, die bei der Überprüfung ihrer Abteilung Ende 2005 am Arbeitsplatz einen tödlichen Schlaganfall erlitten hatte.
Das meldete die Agentur Interfax heute unter Berufung auf Ermittlerkreise. Gegen den Witwer wurde demnach heute Anklage erhoben. Er hatte bereits gestanden, in den Diebstahl eines großen Teils der insgesamt 221 wertvollen Kunstobjekte verwickelt zu sein.
Die Ermittler fanden in der Wohnung des Ehemanns etwa 100 Quittungen von Pfandleihern, bei denen er die gestohlenen Kunstwerke verpfändet hatte. Am Wochenende übergaben gutgläubige Käufer der Hehlerware sechs weitere Exponate aus dem Diebesgut der Polizei.
Die Leitung der Eremitage hatte vor einer Woche den Diebstahl von insgesamt 221 Juwelen, Ikonen und Emaille-Schmuckstücken im Gesamtwert von mindestens 120 Millionen Rubel (3,8 Millionen Euro) bekannt gegeben. Nach Expertenschätzungen soll der tatsächliche Wert des Diebesgutes um ein Vielfaches höher sein.
Quelle: orf.at
Stuttgart: Monet-Ausstellung - Rekordbesuch im Sommer
Stuttgart (ddp) - Die Staatsgalerie Stuttgart erreicht mit ihrer aktuellen Monet-Ausstellung neue Spitzenwerte. Noch nie seien in den traditionell schwächeren Sommermonaten so viele Besucher gezählt worden.
Allein am Samstag strömten 3706 Menschen in die Ausstellung, am Sonntag 4588, was zu langen Warteschlangen führte. Seit Beginn der Schau am 20. Mai kamen rund 130.000 Besucher, teilten Museumssprecher am Montag mit.
Die Ausstellung "Claude Monet: Effet de soleil - Felder im Frühling" umfasst 47 Werke des französischen Malers und einiger Wegbegleiter. Sie widmet sich Monets Landschaftsdarstellungen und ist noch bis 24. September zu sehen. Ausgangspunkt ist das Gemälde "Felder im Frühling", das im Sommer 1887 entstand und 1906 vom Stuttgarter Galerieverein erworben wurde. Um das Werk herum gruppieren sich rund 40 weitere Felder- und Wiesenbilder Monets sowie Arbeiten von Adolph William Bouguereau, Camille Pissarro, Alfred Sisley und Vincent van Gogh.
Vor allem in den letzten Ausstellungstagen erwartet die Staatsgalerie einen noch größeren Andrang. Sie empfiehlt Interessenten, nicht bis zum Schluss mit einem Besuch zu warten, da die Wartezeiten dann noch länger sein könnten. Ursprünglich gingen die Ausstellungsmacher von insgesamt 100.000 Besuchern aus.
Ahrenshoop: 260 000 Euro für Werke auf Kunstauktion
Ahrenshoop (ddp). Die Ahrenshooper Kunstauktion ist erneut erfolgreich verlaufen. Bei der 32. Auflage am Samstag seien mehr als 90 Prozent der angebotenen Werke versteigert worden, sagte Auktionator Guenter Roese am Sonntag. Der Erlös liege bei mehr als 260 000 Euro. Damit wurde die Vorjahressumme von über 250 000 Euro überboten. Die Bilder stammten von Künstlern, die in den Künstlerkolonien Ahrenshoop und Schwaan sowie auf den Inseln Usedom und Hiddensee gearbeitet und gelebt haben.
Insgesamt kamen 100 ausgewählte Arbeiten norddeutscher Maler und Grafiker sowie über 40 Werke im so genannten kleinen Kabinett unter den Hammer. Ein um 1910 von Carl Malchin gemaltes Bild mit dem Motiv weidender Kühe auf dem Darß erzielte mit 11 000 Euro die höchste Summe. Insgesamt waren fast 400 Neugierige und Interessenten zu der Auktion gekommen. Viele Angebote wurden auch per Telefon abgegeben. Eine Stiftung aus Hannover erwarb für insgesamt 15 000 Euro zwei Bilder, die für das geplante Kunstmuseum in dem Ostseebad bestimmt sind.
Die Ahrenshooper Versteigerungen zählen zu den wichtigen Spezialauktionen für norddeutsche Kunst. Ahrenshoop war nach Worpswede bei Bremen in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts die bedeutendste Künstlerkolonie Norddeutschlands. Die Liste der Maler, die bis in die Gegenwart hinein auf dem Fischland/Darß tätig sind, umfasst über 300 Künstler und wächst ständig weiter.
Warnemünde: Einstige DDR-Kunsthandel-Galerie feiert Jubiläum
Warnemünde (ddp-nrd). Die Galerie Möller am Alten Strom von Warnemünde kann auf 20 erfolgreiche Jahre zurückblicken. In zwei Jahrzehnten wurden 272 Expositionen mit über 500 Künstlern aus ganz Deutschland, Schweden und Lateinamerika organisiert. Die Jubiläumsausstellung bietet seit dem Wochenende bis zum 12. September unter dem Titel «Der Kunst auf den Leim gegangen» 38 Künstler mit Collagen und Schmuck. «Alle diese Künstler haben bei uns zuvor ausgestellt», sagte die Galeristin Ulrike-S. Möller.
Hervorgegangen ist die Galerie aus dem Staatlichen Kunsthandel der DDR. Die Eröffnung fand am 31. Juli 1986 als 39. Einrichtung des Staatsunternehmens statt. Als erste Galeristin stellte Ulrike-S. Möller 1990 den Antrag auf Privatisierung, der erst 1993 durch die damalige Treuhandgesellschaft genehmigt wurde. Die Galerie Möller vertritt in Warnemünde auch über einhundert Künstler neben der Malerei aus den Bereichen Keramik, Glas, Design und Kunstdruck.
Recklinghausen: Kunsthalle stellt Arbeiten von Frank Herzog aus
Recklinghausen (ddp-nrw). Unter dem Titel «Privathaus» zeigt die Kunsthalle Recklinghausen seit gestern eine Ausstellung mit Werken von Frank Herzog. Nach Angaben der Kunsthalle baut der im Westerwald lebende Herzog seine Ausstellungen nach dem Vorbild alter Kunst- und Wunderkammern auf. So setzt er auf gegenständliche Formensprache und produziert unter anderem Frösche, Maulwürfe oder Meerschweinchen aus Bronze und Holz oder schafft Stillleben mit Steckdosen und Schaltern.
In der Ausstellung, die bis zum 24. September gezeigt wird, sind neben Skulpturen auch Zeichnungen und Gemälde zu sehen. Die Schau ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet 1,50 Euro.
http://www.kunsthalle-recklinghausen.de
Köln: Wallraf-Richartz-Museum halbiert Eintrittspreise wegen Umbauarbeiten
Köln (ddp-nrw). Der Eintritt für das Kölner
Wallraf-Richartz-Museum wird halbiert und kostet ab Montag sechs Wochen lang nur drei Euro für Erwachsene und 1,50 Euro für Kinder. Mit dieser Aktion will das Museum allen Besuchern entgegenkommen, die wegen Umbauarbeiten auf die beliebte Impressionistensammlung des Hauses verzichten müssen, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Ab dem 15. September seien die Gemälde von Paul Cezanne, Edouard Manet und anderen Künstlern dann in der neu gestalteten Abteilung «19. Jahrhundert» wieder zu bewundern.
Das Wallraf-Richartz-Museum verfügt eigenen Angaben zufolge über die umfangreichste Sammlung des Impressionismus und Post-Impressionismus aller deutschen Museen.