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Kunstscheune Katzow in finanziellen Nöten +++ «kunstherbst» bündelt für einen Monat zeitgenössische Kunst in Berlin +++ Liebermann kommt nach Hause - Residenz des Künstlers wird zugänglich
Kunstscheune Katzow in finanziellen Nöten
Katzow (ddp-nrd). Die Kunstscheune im vorpommerschen Katzow steckt in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Ursache für die Misere seien frühere Manipulationen des vor eineinhalb Jahren abgewählten Schatzmeisters sowie der Wegfall von ABM-Stellen, sagte am Freitag der Vorsitzende des Kunstvereins Skulpturenpark, Thomas Radeloff. Zudem schlügen hohe Versicherungskosten für die reetgedeckte Kunstscheune zu Buche. Nach der Absage des traditionellen internationalen Bildhauersymposiums in diesem Jahr müsse die Kultureinrichtung nun auch erstmals im Winter schließen
Die 1995 eingeweihte Kunststätte war erst vor einigen Jahren in den Weltkatalog der Skulpturenparks aufgenommen worden. Das 14 Hektar große Ausstellungsgelände mit inzwischen 80 Kunstwerken wird jährlich von etwa 25 000 Gästen besucht.
«kunstherbst» bündelt für einen Monat zeitgenössische Kunst in Berlin
Berlin (ddp-bln). Berlins zeitgenössische Kunst bekommt auch diesem Jahr für einen Monat ein übergreifendes Festival. Der «kunstherbst berlin 02» vom 13. September bis 13. Oktober bündelt die Aktivitäten der Theater, Museen und weiterer Kultureinrichtungen der Stadt, sagte Friedrich Leopold von Stechow von der Marketingorganisation Partner für Berlin am Freitag. Ein Höhepunkt des vierwöchigen Festivals ist die Kunstmesse Art Forum vom 26. bis 30. September. «Insideout», «Fraktale III» und «MEXartes-berlin.de» präsentieren zeitgenössische Kunst an ungewöhnlichen Orten, so im Bunker in Berlin-Mitte und im Rohbau des U-Bahnhofs Reichstag.
An eine Berliner Tradition aus dem 19. Jahrhundert knüpft der Themenschwerpunkt «Sammler und Sammlungen» an. Exklusiv für den «kunstherbst» öffnen sieben Privatsammler ihre Häuser, Wohnungen und Kanzleien für Besucher. Mit dabei beim «kunstherbstparcours II ? Auf meine Art» am 6. Oktober sind unter anderem die Sammlungen Claus Bacher, Peter Raue, Michel Würthle und Reinald Nohal sowie Annette Giebe-Weber und Friedrich Weber. Bereits am 22. September gewähren Unternehmen wie DaimlerChrysler, Dresdner Bank und Alllianz unter dem Stichwort «Demokratie als Sammler» Einblicke in ihre Kollektionen. Drei «kunstherbstalks» gibt es im Paul-Löbe-Haus des Bundestags. Im Bunker in Berlin-Mitte wird am 14. September das 5. Festival der Neuen Kunst «Insideout» mit 18 Künstlern aus New York, Prag und Berlin eröffnet. Damit stellt sich der Bunker nach der Schließung des dortigen Technoclubs 1996 erstmalig wieder der Öffentlichkeit als Kunstort vor. Nach dem Festival soll das Gebäude komplett saniert und als dauerhafte Kunststätte etabliert werden.
Im Ethnologischen Museum beginnt am 15. September das große Festival «MEXartes-berlin.de», das bis Mitte Dezember mexikanische Kultur der Gegenwart präsentiert. Bereits am langen Eröffnungswochenende vom 19. bis 22. September im Haus der Kulturen der Welt werden sich mexikanische Künstler aller Sparten vorstellen.
Der «kunstherbst 02 berlin» wird im Auftrag von Partner für Berlin vom Institut für Kultur- und Medienmanagement organisiert. Weitere Informationen unter www.kunstherbst.berlin.de.
Liebermann kommt nach Hause - Residenz des Künstlers wird zugänglich
Berlin (ddp-bln). Die Sommerresidenz des Berliner Malers und Grafikers Max Liebermann (1849-1935) wird wieder öffentlich zugänglich. Mit der Ausstellung «Max Liebermann kommt nach Hause» werden Haus und Garten des bedeutenden deutschen Impressionisten am Berliner Wannsee am Samstag eröffnet. Damit ist es der Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin nach siebenjährigen Verhandlungen gelungen, dem Künstler ein eigenes Museum zu widmen.
Liebermann hatte sich 1910 im Südwesten Berlins niedergelassen, wo er sich auf einem 7000 Quadratmeter großen Grundstück am Großen Wannsee ein Landhaus bauen ließ. Der üppige Garten inspirierte Liebermann zu mehr als 200 seiner Gartenbilder in Öl und Pastell. 1940 wurde die Villa des jüdischen Künstlers, dessen Arbeiten die Nazis als «entartet» verfemten, zwangsverkauft. Nach der Rückführung verkauften die Erben das Grundstück an das Land Berlin. Das Haus diente unter anderem als Krankenhaus, zuletzt als Sitz eines Tauchclubs. Nachdem der Deutsche Unterwasser-Club am 25. August die Villa verlassen hat, ist nun der Weg für eine öffentliche Nutzung frei.
Die 1995 gegründete Max-Liebermann-Gesellschaft setzt sich für einen denkmalgerechten Umbau des Hauses zu einem Liebermann-Museum ein. Vor Beginn der Arbeiten stehen Haus und Garten den Besuchern bis Mitte November offen.
Die Dokumentation «Max Liebermann kommt nach Hause» schildert die fast 100-jährige wechselvolle Geschichte des Liebermann-Hauses anhand von Architekturzeichnungen, Autographen und Fotos. Im Garten wird eine Bildergalerie mit historischen Fotos zu sehen sein. Diese dokumentieren Perspektiven, die der Künstler für seine Gartenbilder wählte.