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Dresden: Linkspartei sieht ARD nach Ullrich-Affäre in Existenz gefährdet +++ Hamburg: Komödie «Ein Freund von mir» eröffnet 14. Filmfest
Dresden: Linkspartei sieht ARD nach Ullrich-Affäre in Existenz gefährdet
Dresden (ddp). ARD und ZDF sollen nach dem Willen der Linkspartei von sich aus auf die umstrittene Rundfunkgebühr für internetfähige Computer verzichten. Die öffentlich-rechtlichen Sender könnten nicht auf wachsende Einnahmen setzen, wenn sie gleichzeitig nicht die zweckentsprechende Verwendung der Gebühren absichern könnten, kritisierte der Medienexperte der Linkspartei, Heiko Hilker (parteilos), am Mittwoch in Dresden. Die ARD-Geheimverträge für den Radprofi Jan Ullrich seien dabei «nur ein I-Tüpfelchen auf die Skandale der vergangenen Jahre».
Bei den Öffentlich-Rechtlichen gebe es «Dutzende Fälle, wo Gebühren zweckentfremdet eingesetzt werden». Mit der im Fall Ullrich gezeigten «organisierten Verantwortungslosigkeit» gefährde die ARD ihre Existenz, sagte Hilker. Wieder einmal gebe es beim Ersten «einen Skandal, für den keiner verantwortlich sein will». Diese «Normalität muss ein Ende haben, sonst wird die ARD ein Ende haben».
Problematisch sei, dass ARD und ZDF über Millionen-Etats von der Größenordnung kleiner Bundesländer verfügten, es aber für die Politik keine Möglichkeit zur Kontrolle gebe. Es sei an der Zeit, Instrumente wie Untersuchungsausschüsse einzuführen.
Am Dienstag war bekannt geworden, dass die ARD von 1999 bis 2002 und seit 2003 exklusive Geheimverträge mit Ullrich über dessen Mitwirkung im Programm geschlossen hatte. Demnach soll der Sieger der Tour de France von 1997 zuletzt pro Jahr 195 000 Euro für Interviews, Auftritte in Talkshows und die Mitwirkung an Filmbeiträgen erhalten haben. Außerdem sollen Ullrich zusätzlich fünfstellige Euro-Beträge für Erfolge bei bedeutenden Radrennen zugesichert worden sein.
Hamburg: Komödie «Ein Freund von mir» eröffnet 14. Filmfest
Hamburg (ddp). Die Weltpremiere der Komödie «Ein Freund von mir» eröffnet am 5. Oktober das 14. Filmfest Hamburg. Der neue Film des Regisseurs Sebastian Schipper ist die humorvolle Geschichte zweier Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Kinostart der Komödie über die Verrücktheit von Freundschaft und das Entdecken der Liebe ist der 26. Oktober. In den Hauptrollen sind Daniel Brühl und Jürgen Vogel zu sehen.
Rund 100 internationale Spielfilme stehen auf dem Programm des Filmfestes. Außerdem sind vom 5. bis 12. Oktober an der Hamburger Kinomeile acht Tage lang 19 Dokumentationen und zahlreiche Kurzfilme aus mehr als 30 Ländern zu sehen. Darunter sind neben zahlreichen Deutschland- auch Europa- und Weltpremieren.
Auf dem Festivalprogramm steht unter anderem der Film «Sommer \'04 an der Schlei» von Stefan Krohmer. Im Zentrum des Streifens mit Martina Gedeck und Newcomerin Svea Lohde steht ein Segelurlaub an dem Fluss in Schleswig-Holstein. Dabei geht es um ein zwölfjähriges Mädchen, das eine Affäre mit einem erwachsenen Mann beginnt. Gezeigt werden auch «Shortbus», der neue Film von US-Regisseur John Cameron Mitchell, und «Fast Food Nation» von Richard Linklater.
http://www.filmfesthamburg.de