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Berlin: Strafanzeige wegen Rückgabe des Kirchner-Gemäldes +++ Dessau: Ausstellung zu Mies van der Rohes «Haus Wolf» zu sehen +++ Dresden: Kupferstich-Kabinett ehrt Hans Arp mit Ausstellung +++ Magdeburg: Grafikerin stellt erste Arbeiten des Projekts «Artist in Lab» vor
Berlin: Strafanzeige wegen Rückgabe des Kirchner-Gemäldes
Der Förderkreis des Brückemuseums will nach der umstrittenen Rückgabe des Kirchner-Gemäldes "Berliner Straßenszene" Strafanzeige gegen Kultursenator Thomas Flierl und seine Staatssekretärin Barbara Kisseler stellen. Es bestehe der Verdacht der Untreue, so der Anwalt des Förderkreises Lutz von Pufendorf. "Die Stellen, die hätten gefragt werden müssen, sind gar nicht angefragt worden. Hier wird einfach Vermögen des Landes und wichtigstes Kunstgut weggegeben", so Pufendorf. Der Anspruch der Erbin des ehemaligen jüdischen Eigentümers sei, ohne Prüfung und gegen den Rat der Kulturverwaltung anerkannt worden. Das Gemälde war Ende Juli 2006 an die Erbin zurück gegeben worden und soll am 8. November in New York versteigert werden.
Quelle: 3sat
Dessau: Ausstellung zu Mies van der Rohes «Haus Wolf» zu sehen
Dessau (ddp-lsa). Eine Wanderausstellung erinnert ab heute in Dessau an das von Ludwig Mies van der Rohe entworfene erste moderne Landhaus in Guben. Der spätere Dessauer Bauhaus-Direktor hatte von 1925 bis 1927 in Guben eine Villa für den Textilfabrikanten Erich Wolf gebaut, mit der er seine Visionen vom modernen Bauen erstmals verwirklichen konnte, wie die Internationale Bauausstellung als Organisator mitteilte. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus stark zerstört und später abgetragen.
Heute befinde sich am Standort im polnischen Teil der Doppelstadt Guben-Gubin ein kleiner Park mit den Fundamentresten des Hauses. Diese seien erst 2002 auf Initiative der Internationalen Bauausstellung ausgegraben und durch das New Yorker Museum of Modern Art vermessen worden, das den Mies-Nachlass besitzt. Mit der Wanderausstellung erinnere die IBA an diesen Meilenstein der Architekturgeschichte.
Dresden: Kupferstich-Kabinett ehrt Hans Arp mit Ausstellung
Dresden (ddp-lsc). Mit einer Ausstellung des Künstlers Wolfgang Petrovsky ehrt das Kupferstich-Kabinett ab Donnerstag den Maler, Dichter und Bildhauer Hans Arp (1887-1966). Die Schau «Für Arp: 40 schwarze Eier und 120 Blätter» sei bereits in mehreren Städten zu sehen gewesen und werde im Josef-Hegenbarth-Archiv bis zum 28. September neu inszeniert, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden am Mittwoch mit. Mit einer Installation und etwa 120 Collagen interpretiert Petrovsky die späten Gedichte Arps. Der Straßburger Arp war einer der Begründer des Dadaismus in der Schweiz und arbeitete in der Bewegung der Surrealismus mit.
Der 1946 in Freital bei Dresden geborene Petrovsky machte 1970 sein Diplom als Kunsterzieher an der Karl-Marx-Universität Leipzig, hatte mehrere Lehraufträge in Dresden und Hamburg und ist heute Leiter des Kunstvereins Wolfen Malerei und Graphik.
Magdeburg: Grafikerin stellt erste Arbeiten des Projekts «Artist in Lab» vor
Magdeburg (ddp-lsa). Die Grafikerin Maria Volokhova wird heute in Magdeburg erstmals ihre während des Projekts «Artist in Lab» entstandenen Arbeiten vorstellen. Das Projekt bringe in einmaliger Weise Künstler und Wissenschaftler zusammen, teilte die Kunststiftung Sachsen-Anhalt mit.
Volokhova hatte ein Arbeitsstipendium für die Magdeburger Klinik für Neurologie der Otto-von-Guericke-Universität sowie das dortige Leibniz-Institut erhalten. Während ihres Aufenthaltes in den Forschungslaboren begleitete die Künstlerin die Wissenschaftler bei ihrer täglichen Arbeit.
Fasziniert war die Künstlerin vor allem von den Abbildern des menschlichen Inneren, wie sie im Magnetresonanztomographen entstehen. Mit einer speziellen Technik übersetzte sie diese Abbilder in ihre Radierungen.