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8.1.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Ostdeutsche Galerie Regensburg zeigt «Sammlung im Verborgenen» +++ Güstrow beherbergt größte Barlach-Sammlung +++ Künstler als Therapeuten - Die Ausbildung von Maltherapeuten +++ Magdeburg-Stipendium für Kunststudenten +++ Munch-Gemälde kommt nach Chemnitz


Ostdeutsche Galerie Regensburg zeigt «Sammlung im Verborgenen»
Regensburg (ddp-bay). Eine Auswahl von Landschaftsporträts des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zeigt das Museum Ostdeutsche Galerie in Regensburg. Unter dem Titel «Sammlung im Verborgenen» sind vom 14. Januar bis 30. März 16 Gemälde zu sehen, die bislang in den Depots des Museums lagerten. Die Werke von Adolf Hölzel, Walter Leistikow, Oskar Moll, Max Pechstein, Carl Thiemann und Lesser Ury spiegelten ein sensibles, aber auch kritisches Verhältnis zur Natur und zum Mitmenschen, sagte Museumsdirektor Pavel Liska am Mittwoch. Zwischen Romantik und Expressionismus verwiesen sie zugleich auf den Wandel des Landschaftsbegriffs dieser Zeit.

Güstrow beherbergt größte Barlach-Sammlung
Güstrow (ddp). Neun Jahre nach ihrer Gründung beherbergt die Ernst Barlach Stiftung Güstrow heute die größte Sammlung zu dem bedeutenden Expressionisten. Dazu zählen 320 Skulpturen, mehr als 1000 Handzeichnungen, 300 Druckgrafiken, 110 literarische Handschriften und ebenso viele Skizzenbücher. Der 1870 in Wedel bei Hamburg geborene Künstler lebte in seiner Hauptschaffensperiode ab 1910 bis zu seinem Tod 1938 in Güstrow. Er war nicht nur Bildhauer, sondern auch Grafiker und Schriftsteller. Seine Kunst galt im Naziregime als «entartet». Zahlreiche Werke konnten aber vor der Vernichtung gerettet werden.
Die Barlach-Stiftung versteht sich nicht nur als Museum, sondern auch als wissenschaftliche Forschungsstätte zum Expressionismus in Norddeutschland. Dafür stehen gegenwärtig etwa 3300 Bände zur Verfügung, 400 kommen jährlich dazu. Schriftentausch erfolgt mit Museen in Bremen, Chemnitz, Berlin, Flensburg und Passau. Die Stiftung gibt Publikationen und Kataloge zu den Ausstellungen heraus. Ein Forschungsprojekt sucht gegenwärtig nach dem Konsens zwischen den Holzfiguren Barlachs und denen des Mittelalters in Norddeutschland.
(www.ernst-barlach-stiftung.de)

Künstler als Therapeuten - Die Ausbildung von Maltherapeuten
Ottersberg (ddp-nrd). Die «Freie Kunst- und Studienstätte» in Ottersberg ist neben der Fachhochschule Nürtingen in Baden-Württemberg die einzige Einrichtung ihrer Art in Deutschland. Seit gut 35 Jahren werden dort Kunsttherapeuten ausgebildet. Was im Jahre 1967 mit sieben Studenten und drei Mitarbeitern aus der Taufe gehoben wurde, ist heute eine Hochschule mit etwa 500 Studierenden. Angeboten werden an der Fachhochschule Ottersberg zurzeit der Studiengang Kunsttherapie/Kunstpädagogik mit den Studienrichtungen Bildende und Darstellende Kunst sowie der Studiengang Freie Bildende Kunst.
Innerhalb von vier Jahren sollen die Studenten für ihre Aufgabe als Kunsttherapeuten vorbereitet werden. Im Grundstudium werden ihnen in erster Linie künstlerische Techniken vermittelt, während im Hauptstudium pädagogische und therapeutische Kenntnisse im Vordergrund stehen. Das Kernstück der Ausbildung umfasst vier frei-künstlerische Trimester, in denen der Student die Aufgabe hat, durch Selbsterfahrungsprozesse eigene Methoden zur therapeutischen Arbeit zu entwickeln.
Darüber hinaus wird von den Studenten erwartet, unternehmerisch tätig zu sein und Managementqualitäten zu entwickeln. Dieses geschieht teilweise in studentischen Initiativen wie Mensaorganisation, Wohnraumvergabe oder Bibliotheksleitung.
(Internet: www.fh-ottersberg.de)

Magdeburg-Stipendium für Kunststudenten
Magdeburg (ddp-lsa). Das Theater der Landeshauptstadt vergibt erstmals ein Magdeburg-Stipendium für Kunststudenten. Am 16. Januar wird es an zwei Preisträger überreicht, wie die Bühne am Mittwoch mitteilte. Der Preis geht an den Schauspielstudenten Christian Friedel und den Musikstudenten Zsolt-Tihamer Visontay.
Friedel wurde in Magdeburg geboren und spielt schon seit seiner Kindheit Theater. Er war im Theaterjugendklub des Theaters der Landeshauptstadt aktiv. Seit September 2001 studiert er an der renommierten, den Münchner Kammerspielen angegliederten Otto-Falckenberg-Schule in München. Visontay wurde in Schönebeck geboren. Bei den Wettbewerben «Jugend musiziert» errang er schon Preise, bevor er an der Hochschule für Musik «Franz Liszt» in Weimar ein Studium begann. seit 2001 ist er eines der 22 deutschen Mitglieder des Jugendorchesters der Europäischen Union.
Seit acht Jahren widmet das Magdeburger Theater die Aufführung der 9. Sinfonie von Ludwig von Beethoven am 16. Januar, dem Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs, Projekten für die Jugend der Region. Ab diesem Jahr wird das Geld für das Stipendium verwendet.
(www.theater-magdeburg.de)

Munch-Gemälde kommt nach Chemnitz
Chemnitz (ddp-lsc). Die Kunstsammlungen Chemnitz erhalten wieder einen echten Munch. Das aus einer norwegischen Privatsammlung stammende Doppelporträt «Käthe und Hugo Perls» von Edvard Munch (1863 - 1944) werde im April in Chemnitz vorgestellt, sagte die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Karin von Welck, am Mittwoch in Chemnitz. Die Stiftung unterstütze den Ankauf eines Bildes des norwegischen Malers mit etwa einem Drittel der Kaufsumme. Die Chemnitzer Kunstsammlungen erführen damit eine wichtige Ergänzung ihres Bestandes an Klassischer Moderne.
Das Chemnitzer Museum besitzt seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen umfangreichen Bestand an Druckgrafiken Munchs. Das 1928 erworbene Gemälde «Zwei Menschen (Die Einsamen)» wurde im Gefolge der nationalsozialistischen Aktion «Entartete Kunst» verkauft.
Eine direkte Beziehung zwischen Munch und Chemnitz gab es seit 1905. Damals malte der Künstler die Familie des Industriellen und Mäzens Herbert Esche. Später fanden mehrere Ausstellungen und Besuche statt. Die große Retrospektive von 1929 mit etwa 140 Werken galt zum damaligen Zeitpunkt als besondere Herausforderung. Genau 70 Jahre später zeigte die international stark beachtete Ausstellung «Edvard Munch in Chemnitz» noch einmal mehr als 150 Gemälde und grafische Arbeiten.