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Zeichner und Bildhauer Erwin Heerich tot +++ Passauer Ausstellung zeigt Zeichnungen zum «Konflikt der Kulturen» +++ Neue Ausstellung der Barlach Stiftung Güstrow +++ Klaus Biesenbach an das Museum of Modern Art berufen +++ Zeitgenössische Fotografie von Robert Häusser in Mannheim
Zeichner und Bildhauer Erwin Heerich tot
Der deutsche Zeichner und Bildhauer Erwin Heerich ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Er erlag am Wochenende einer längeren Krankheit, wie die dpa heute aus dem Umfeld des Künstlers erfuhr.
Kennzeichen seiner Arbeit waren Skulpturen und Zeichnungen nach exakt geometrischen Maßstäben. Ebenso ähnelten die von ihm entworfenen Bauten in erster Linie begehbaren Skulpturen, die vom rechten Winkel dominiert werden.
Seit den späten 50er Jahren schuf der Künstler, oft aus der Grundform des Quaders, Skulpturen aus Bronze, Stein und Karton. Auch seine strengen Zeichnungen beruhen auf mathematischer Logik, gleichen minimalistischen Konstruktionen und architektonischen Isometrien.
Heerichs Werk wurde auf vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Ausgezeichnet wurde das Mitglied der Akademie der Künste in Berlin unter anderem mit dem Wil-Grohmann-Preis (Berlin) und 1987 mit dem Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt.
Quelle: orf.at
Passauer Ausstellung zeigt Zeichnungen zum «Konflikt der Kulturen»
Passau (ddp-bay). Eine künstlerische Auseinandersetzung zum Thema «Konflikt der Kulturen» verspricht eine aktuelle Ausstellung im Passauer Museum Moderner Kunst. In umfangreichen Serien von Zeichnungen zeigen die beiden österreichischen Künstler Bernhard Gwiggner und Ferdinand Ruef seit diesem Wochenende ihre Interpretation des Konflikts zwischen arabischer und westlicher Welt. Dabei setzen sie sich speziell mit dem Einsatz von Medien und Propaganda auseinander.
Ausgangspunkt der Ausstellung sei die völlig unterschiedliche Betrachtungsweise der Weltöffentlichkeit in Ost und West bezügliche der wirtschaftlichen, kulturellen und militärischen Ereignisse im arabischen Raum, sagte Kuratorin Uta Spies. Dieses Konfliktpotenzial stelle spätestens seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in seiner Dimension der Auseinandersetzung ein neues globales Phänomen dar. Die Schau ist bis 9. Januar dienstags bis sonntags von zehn bis 18 Uhr zu sehen. Zur Ausstellung sind zwei Kataloge erschienen.
http://www.mmk-passau.de
Neue Ausstellung der Barlach Stiftung Güstrow
Güstrow (ddp). Die Ernst Barlach Stiftung im mecklenburgischen Güstrow eröffnet heute eine neue Ausstellung des deutsche Expressionisten, in der statt der Kunstwerke deren räumliche Hüllen im Vordergrund stehen. Die «Bauen für Barlach» betitelte Schau beleuchtet Architektur und Idee des Museumskomplexes, zu dem neben dem Atelierhaus und der Gertrudenkapelle auch zwei Neubauten gehören. Die Bilder Barlachs, der von 1870 bis 1938 lebte, sind bis zum 20. Februar zu sehen.
Als ältestes Barlach-Museum Deutschlands gilt die Gertrudenkapelle, die 1953 nach dreijähriger Restaurierung als Ausstellungshaus öffnete. Hier stehen unter anderem die «Wanderer im Wind» und «Die gefesselte Hexe». In der Barlach-Stadt Güstrow befindet sich die größte Sammlung von Werken des Künstlers. Sie besteht aus 320 Skulpturen, mehr als 1000 Handzeichnungen, 300 Druckgrafiken, 110 literarische Handschriften und ebenso vielen Skizzenbüchern.
Klaus Biesenbach an das Museum of Modern Art berufen
Berlin (ddp-bln). Der Gründer und Künstlerische Leiter der Kunst-Werke (KW) Institute for Contemporary Art Berlin, Klaus Biesenbach, wechselt ab sofort als Kurator an das Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Seine Basis ist im «Department of Film and Media». Sein Aufgabenbereich umfasst sowohl Ausstellungsorganisation als auch Sammlungsbetreuung innerhalb der internationalen zeitgenössischen aktuellen Kunst, sagte ein KW-Sprecher am Freitag.
Neue Leiterin der KW ist Gabriele Horn. Die Kunsthistorikerin hat als stellvertretende Direktorin der ehemaligen Staatlichen Kunsthalle Berlin zahlreiche Ausstellungen verantwortet, darunter Einzelausstellungen von Vlassis Caniaris, Jan Kotik, Lasar Segall, Gabriele Münter und Rudolf Schlichter. 1992 hat sie «miss-ing» im Rahmen von «37 Räumen» mit Beatrice Stammer kuratiert. Zuletzt organisierte sie als Geschäftsführerin die berlin biennale für zeitgenössische kunst.
Neuer Kurator der KW wird Anselm Franke. Franke hat im Rahmen seiner langjährigen Arbeit für die KW unter anderem die Ausstellungsreihe «Produktionen» kuratiert. Ferner hat er Ausstellungen unter anderem in Bologna («Production Unit») und New York («an uneven exchange of power») mit Künstler wie Thomas Demand, Monika Bonvicini und Armin Linke organisiert. Daneben hat Franke auch Projekte an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, am Schauspielhaus Hamburg und am Hebbel am Ufer realisiert.
Die KW wollen sich auch in Zukunft vor allem als Ort der Diskussion und Präsentation aktueller Berliner Positionen profilieren, internationale künstlerische Tendenzen und Diskurse präsentieren und die Kooperation mit Partnern im In- und Ausland stärken. Weiterhin sind Projekte mit Gastkuratoren geplant, unter anderem ein neues Projekt von Catherine David für 2005, sowie ein neues Projekt von Amy Smith Stewart für 2006.
Zeitgenössische Fotografie von Robert Häusser in Mannheim
Mannheim (ddp-bwb). Die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim widmen dem Kunstfotografen Robert Häusser aus Anlass seines 80. Geburtstags eine große Werkschau. Ab Sonntag bis 27. Februar 2005 ist im «Forum Internationale Photografie» eine breite Auswahl von Arbeiten aus den Jahren 1938 bis 2004 zu sehen. Es ist die 100. Einzelausstellung Häussers, der am 8. November 80 Jahre alt wird.
Nach Museumsangaben gehört Häusser, dessen Arbeit international bekannt ist, zu den herausragenden Persönlichkeiten der künstlerischen Fotografie. Für sein Schaffen wurde er unter anderem mit dem internationalen Fotografie-Preis der «Erna und Viktor Hasselblad Foundation» ausgezeichnet, der als «Nobelpreis der Fotografie» gilt. Der baden-württembergische Kunstsstaatssekretär Michael Sieber (CDU) würdigte Häussler im Vorfeld seines Geburtstages als einen «Wegbereiter der zeitgenössischen Fotografie».
Häussler wurde 1924 in Stuttgart geboren und lebt seit den 50er Jahren in Mannheim. Nach einer Fotografenlehre und Kriegsgefangenschaft wurde er zunächst Bauer in der Mark Brandenburg. Ende der 40er Jahre widmete er sich wieder der Fotografie und floh 1952 aus der DDR in den Westen. Zu seinen Werken gehört unter anderem eine Fotoserie über Kunst im öffentlichen Raum der Bundesrepublik im Auftrag der Nationalgalerie Berlin und des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart. Eine Ausstellung dazu wurde weltweit in 19 Ländern gezeigt.
http://www.reiss-engelhorn-museen.de