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8.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Dresden: Kulturstiftung Sachsen vergibt Stipendien +++ Berlin: Max-Beckmann-Ausstellung zeigt Porträts seiner ersten Frau +++ Berlin: Gemälde von Dobiaschofsky geht zurück an Erben des Eigentümers +++Düsseldorf: Auch «museum kunst palast» gibt Raubkunst-Gemälde zurück +++ Essen: Folkwang-Museum zeigt Ausstellung zu Max Peiffer Watenphul +++ Greifswald: Caspar-David-Friedrich-Gemälde kehrt zurück

Dresden: Kulturstiftung Sachsen vergibt Stipendien
Dresden (ddp-lsc). Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen hat für das kommende Jahr Künstler-Stipendien vergeben. Mehr als 20 Talente der Bildenden und Darstellenden Kunst sowie aus Literatur und Musik wurden damit für ihre herausragenden Einzelleistungen ausgezeichnet, wie die Stiftung am Mittwoch in Dresden mitteilte. Unter anderem führten zwei Studienreisen nach New York. Zudem sei das Stipendium des kubanischen Exil-Autors Carlos Aguilera um ein Jahr verlängert worden. Der Schriftsteller gilt als politisch verfolgt.
Im Januar 2006 sollen den Angaben zufolge drei weitere Stipendien ausgeschrieben werden: ein dreimonatiges Atelierstipendium in Leipzig sowie zwei sechswöchige Stipendien für die Denkmalschmiede Höfgen.
http://www.kulturstiftung.sachsen.de

Berlin: Max-Beckmann-Ausstellung zeigt Porträts seiner ersten Frau
Berlin (ddp-bln). Eine Ausstellung «Max Beckmann Seiner Liebsten» ist seit Donnerstag in der Alten Nationalgalerie zu sehen. Die Schau widmet sich den künstlerischen Auswirkungen der langjährigen und inspirierenden Beziehung Max Beckmanns (1884-1950) zu seiner ersten Frau Minna Beckmann-Tube, wie ein Sprecher des Museums sagte. Die Biografie dieser Liebe bilde den Hintergrund der Schau, die zeigt, dass Minna in der Bilderwelt Beckmanns allgegenwärtig ist. Sie ist die Dargestellte auf unzähligen gezeichneten, radierten, lithografierten und gemalten Porträts. Beckmann war von 1906 bis zur Scheidung im Jahr 1925 mit der Malerin und späteren Sängerin Beckmann-Tube verheiratet.
Besonderes Augenmerk haben die Ausstellungsmacher auf Beckmanns Frühwerk der Jahre 1904 bis 1915 gelegt, in denen der Künstler im Umfeld der Secession wirkte. Auch Minna Beckmann-Tube trete in der Schau als Künstlerin in Erscheinung. Zur Ausstellung ist ein Katalog mit dem Briefwechsel zwischen den beiden Liebenden erschienen.
http://www.smb.museum

Berlin: Gemälde von Dobiaschofsky geht zurück an Erben des Eigentümers
Berlin (ddp). Ein in der Nazi-Zeit zwangsverkauftes Gemälde von Franz Dobiaschofsky (1818-1867) aus dem Jahr 1836 geht zurück an die Erben des früheren Besitzers. Das Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (BARoV) konnte den früheren Eigentümer ermitteln, wie die Behörde am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Den Angaben zufolge wurde das Kunstwerk nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Wien im März 1938 an ein Auktionshaus geliefert, um mit dem Erlös die spätere Auswanderung der jüdischen Familie des Besitzers zu finanzieren. Gegen die Familie wurde später ein Ausbürgerungsverfahren eingeleitet und das gesamte Vermögen beschlagnahmt. Das Bild gelangte nach der Versteigerung in den Münchner Kunsthandel und wurde 1941 für 16 500 Reichsmark an die Reichskanzlei verkauft.
Derzeit befindet sich das Gemälde noch als Dauerleihgabe des Bundes im Landesmuseum Hannover.

Düsseldorf: Auch «museum kunst palast» gibt Raubkunst-Gemälde zurück
Düsseldorf (dpa) - Das Düsseldorfer «museum kunst palast» trennt sich von einem Raubkunst-Gemälde. Das Bild «Tricktrack-Spieler und Raucher» des Niederländers Dirck Hals (1591-1656) soll an die Erben des prominenten Amsterdamer Kunsthändlers Jacques Goudstikker nach New York gegeben werden. Die Rückgabe hat der Kulturausschuss der Stadt Düsseldorf jetzt beschlossen, wie dpa am Donnerstag aus zuverlässiger Quelle erfuhr. Das Bild, das NS-«Reichsmarschall» Hermann Göring 1940 bei einem Zwangsverkauf der Sammlung des jüdischen Kunsthändlers Goudstikker in Amsterdam erworben hatte, war seit 1970 im Besitz der Stadt Düsseldorf.
Ein rheinischer Privatsammler hatte das um 1626 entstandene barocke Genre-Gemälde des prominenten Niederländers dem städtischen Kunstmuseum vermacht. Das Bild von mittlerem Format, das nach 1945 in den Handel gekommen war, zeigt zwei Männergruppen an Rauch- und Spieltischen. Die Museumsleitung in Düsseldorf hatte schon länger ihre Bereitschaft zur Rückgabe signalisiert. Die New Yorker Erben haben sich dem Vernehmen nach nicht zu einem Verkauf des Kunstwerks an die Stadt Düsseldorf entschließen können.
Göring hatte 1940 rund 800 Kunstwerke aus der Kollektion Goudstikkers aus Amsterdam nach Deutschland bringen lassen und dort einen Teil von ihnen verkauft oder verschenkt. Über die Restitution der Sammlung des Niederländers, der 1940 auf einem Flüchtlingsschiff ums Leben gekommen ist, hatte es in den vergangenen Jahren auch Auseinandersetzungen zwischen der niederländischen Regierung und den Erben Goudstikkers gegeben.

Essen: Folkwang-Museum zeigt Ausstellung zu Max Peiffer Watenphul
Essen (ddp-nrw). Das Museum Folkwang in Essen zeigt ab Freitag eine Ausstellung mit 20 Gemälden des deutschen Künstlers Max Peiffer Watenphul. Wie das Museum am Donnerstag mitteilte, sind in der Schau «Industriebilder» zu sehen, in denen Peiffer Watenphul Landschaften an der Ruhr bei Hattingen, Bochum oder Essen abgebildet hat. Ergänzt wird die Präsentation mit zeitgenössischen Fotografien von Alfred Renger-Patzsch und anderen Fotografen.
Peiffer Watenphul (1896-1976) ist vor allem für seine Landschaftsbilder aus Italien bekannt, wo er lange Zeit seines Lebens verbrachte. Für eine Lehrtätigkeit an der Folkwang-Schule Essen kam der am Bauhaus in Weimar ausgebildete Künstler Ende der 1920er Jahre vorübergehend ins Ruhrgebiet.
Dort malte er unter anderem Bilder, die Fachwerkhäuser in unmittelbarer Nähe zu Fabriken zeigen. In weiten Sommer- und Winterlandschaften sind qualmende Schornsteine und Fördertürme zu sehen. Nach Ansicht von Experten werden die Industrielandschaften von Peiffer Watenphul «in respektvoller und malerischer Poesie» dargestellt.
Die Ausstellung dauert bis zum 19. Februar und ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Am Freitag können die Besucher bis Mitternacht bleiben. Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet fünf Euro.
http://www.museum-folkwang.de

Greifswald: Caspar-David-Friedrich-Gemälde kehrt zurück
Greifswald (dpa) - Ein Gemälde des Romantikers Caspar David Friedrich (1774-1840) kehrt nach Greifswald - in die Geburtsstadt des Malers - zurück. Mehrere Stiftungen haben die «Zum Licht hinaufsteigende Frau» (1825) für das Pommersche Landesmuseum erworben. Das Bild soll an diesem Donnerstag offiziell übergeben werden. Zuletzt war das Werk, das Anfang des 20. Jahrhunderts mit neun weiteren Gemälden im Geburtshaus Friedrichs hing, in Privatbesitz in Hamburg gewesen. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.
Das Gemälde zeigt Friedrichs Frau Caroline, wie sie eine dunkle Treppe zu einem lichten Raum emporsteigt. Es sei Teil eines Bildpaares, dessen Pendant «Hinabsteigende Frau mit Kerze» bereits im Pommerschen Landesmuseum zu sehen ist, teilte die Kulturstiftung der Länder, die eine der Geldgeberinnen ist, am Mittwoch in Berlin mit. Das Bilderpaar zähle zu den ungewöhnlichsten Schöpfungen Friedrichs. Die Gegenüberstellung seien eine Allegorie des Todes und der Auferstehung - das Hinabsteigen in weltliches und das Hinaufsteigen in göttliches Licht. Ein solches Bilderpaar mit dieser Aussage ist Stiftungsangaben zufolge einzigartig im Schaffen Friedrichs.
Zu den Geldgebern des Ankaufs gehören neben der Kulturstiftung der Länder noch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stiftung der Sparkasse Vorpommern.