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8.12.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Bayerischer Rechnungshof kritisiert FilmFernsehFonds +++ "Goldener Spatz" erstmals für Filme von Kindern +++ «Max-Ophüls-Filmfestival» 2005 setzt auf «Patchwork-Familien» +++ Andrew Lloyd Webber stellt «Phantom der Oper»-Film in München vor


Rechnungshof kritisiert FilmFernsehFonds
München (ddp-bay). Der FilmFernsehFonds ist ins Visier des Bayerischen Obersten Rechnungshofes (ORH) geraten. Nach Errichtung des Fonds im Jahr 1996 habe sich der Marktanteil deutscher Filme und die Rückzahlungen von Fördermitteln aus erfolgreichen Produktionen nicht wesentlich verbessert, heißt es in dem Bericht der Behörde, der am Dienstag in München vorgelegt wurde.
Der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Erwin Huber, wies die Kritik zurück. Der Rechnungshof lege den falschen Maßstab an, wenn er den Erfolg der bayerischen Filmförderung am stagnierenden Ergebnis des deutschen Films insgesamt messe, sagte Huber. Er fügte hinzu: «Man darf natürlich nur auf die Filme schauen, die der Fonds gefördert hat. Und da sprechen die Zahlen eindeutig für uns.»
Die vom FilmFernsehFonds Bayern geförderten Filme erreichen der Staatskanzlei zufolge eine weit überdurchschnittliche Zuschauerquote. Huber betonte, auch die Qualität der Filme stimme. Seit 1996 seien fünf Oscars an Filme gegangen, die mit Hilfe der bayerischen Filmförderung gedreht wurden.
Nach Angaben des Rechnungshofes betrug des Fördervolumen in Bayern im Jahr 2003 insgesamt 32,3 Millionen Euro. In ganz Deutschland seien seit 1999 rund neun Milliarden Euro in Medienfonds investiert worden. Dennoch sei es nicht zu einem stärkeren Zufluss privaten Kapitals in die deutsche Filmwirtschaft gekommen. Die angesammelten Fondsmittel dienten laut Rechnungshof zu über 80 Prozent der Finanzierung von US-amerikanischen Filmproduktionen.
Nach den Vergaberichtlinien sollen die Fördermaßnahmen des FilmFernsehFonds dazu beitragen, die Qualität der Film- und Fernsehproduktionen sowie die Leistungsfähigkeit der bayerischen Produktionswirtschaft zu steigern und eine vielfältige Kulturlandschaft zu gewährleisten. Dabei gilt der Kinofilm als Förderschwerpunkt.
Der Bayerische Oberste Rechnungshof überprüft die gesamte Haushaltsführung des Freistaats auf ihre Transparenz und Sparsamkeit. Der Jahresbericht hat aber trotz seiner Brisanz keine bindende Wirkung für die betroffenen Ministerien.

"Goldener Spatz" erstmals für Filme von Kindern
Beim Kinder-Film & Fernseh-Festival "Goldener Spatz" in Gera wird 2005 erstmals der beste Kinderfilm preisgekrönt. Kinder, die Lust am Filme-Drehen haben, können ab sofort ihre Eigenproduktion an die Festivalorganisatoren schicken.
Beteiligen können sich junge Filmemacher aus ganz Deutschland. Bedingungen sind allerdings, dass die Filme zwischen Dezember 2002 und Dezember 2004 schon einmal im Fernsehen gezeigt wurden, auch in Offenen Kanälen. Außerdem dürfen sie nicht länger als 60 Minuten sein.
Der Wettbewerb wird in drei Kategorien ausgetragen: Information/Dokumentation, Animation und Spielfilm.
Einsendeschluss für den "Spixel"-Wettbewerb ist der 17. Dezember. Die Veranstalter wollen mit dem "Spixel" vor allem solche Sendungen und Beiträge auszeichnen, die die Ideen und Ansichten der Kinder besonders gut wiedergeben.
Quelle: mdr.de

«Max-Ophüls-Filmfestival» 2005 setzt auf «Patchwork-Familien»
Saarbrücken (ddp). Das Saarbrücker «Max-Ophüls-Filmfestival» erfreut sich bei den Filmemachern zunehmender Beliebtheit. Die Zahl der aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingereichten Filme für den Langfilmwettbewerb sei um über 40 Prozent auf 206 Bewerbungen gestiegen, sagte der Künstlerische Leiter Boris Penth am Mittwoch in Saarbrücken. Der 26. «Max-Ophüls-Preis» vom 17. bis 23. Januar 2005 in Saarbrücken gilt als das wichtigste Festival für deutschsprachige Nachwuchsfilmer.
Im Langfilmwettwettbewerb werden elf Streifen aus Deutschland, je einer aus der Schweiz und aus Österreich sowie zwei deutsch-österreichische Produktionen gezeigt. Schwerpunkt in diesem Jahr seien «Patchwork-Familien», sagte Penth. Gezeigt würden etwa Filme, in denen die Kinder in der Realität angekommen, die Erwachsenen aber nach der Trennung «sozial abgehängt» seien.
Auch im Kurzfilmwettbewerb stünden vorwiegend «Sozialdramen und persönliche Schicksale» im Vordergrund. Komödien und klassische Liebesfilme seien bei den Jungfilmern out, sagte Gabriella Brandel von der Vorauswahljury. Bei den Kurzfilmern konkurrieren 14 deutsche und eine österreichische Produktion untereinander.
In der Reihe «Transit: Frankreich» gibt das Festival Penth zufolge auch einen Einblick in die Entwicklungen und Strömungen des aktuellen französischen Films. Dazu habe man vier «hochkarätig aufgestellte» Produktionen ausgewählt.

Andrew Lloyd Webber stellt «Phantom der Oper»-Film in München vor
München (ddp-bay). Starkomponist Andrew Lloyd Webber stellt heute in München den Kinofilm zu seinem Musical «Das Phantom der Oper» vor. Zu der Deutschlandpremiere werden auch Regisseur Joel Schumacher, die Hauptdarsteller Gerard Butler (Das Phantom), Emmy Rossum (Christine) und Minnie Driver (La Carlotta) erwartet.
Das «Phantom der Oper» ist eines der erfolgreichsten Musicals der Welt. Seit der Uraufführung 1986 haben es mehr als 80 Millionen Menschen gesehen, allein in Deutschland sind es rund acht Millionen.
Der Film läuft am 16. Dezember in den deutschen Kinos an. Gezeigt wird eine synchronisierte Fassung, gesungen von Musicalstars wie Uwe Kröger und Jana Werner. Webber, der als Lord im britischen Oberhaus sitzt, hat auch Erfolgsmusicals wie «Jesus Christ Superstar», «Evita» oder «Cats» komponiert. Er ist Produzent des Films und hat gemeinsam mit Schumacher das Drehbuch geschrieben.