Gewandhauskapellmeister und Thomaskantor leiten Opernproduktionen +++ Semperoper feiert Richard Strauss mit einem Festival +++ Gezeitenkonzerte stehen 2024 unter dem Motto „Miteinander!“
Gewandhauskapellmeister und Thomaskantor leiten Opernproduktionen
Leipzig - In der Oper Leipzig sind in der kommenden Spielzeit die Taktgeber zweier anderer musikalischer Institutionen der Messestadt zu erleben. Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons werde mit Schostakowitschs «Lady Macbeth von Mzensk» sein Debüt im Orchestergraben der Oper geben, teilte Intendant Tobias Wolff zur Vorstellung der Spielzeit 2024/25 am Freitag mit. Zudem übernimmt erstmalig Thomaskantor Andreas Reize die musikalische Leitung einer Oper. Er wird «Amadis, der Ritter» von Johann Christian Bach zur Aufführung bringen.
Insgesamt stehen in der nächsten Saison 14 große Premieren in der Oper und der Musikalischen Komödie an. Im Ballett steht der neue Direktor Rémy Fichet vor seiner ersten Spielzeit. Er habe dafür ein «emotionalisierendes Programm» entwickelt, teilte die Oper mit. Dazu zähle ein neuer Blick auf «Romeo und Julia» ebenso wie eine Choreografie eines der ältesten japanischen Märchen, «Die Mondprinzessin».
Semperoper feiert Richard Strauss mit einem Festival
Dresden - Die Semperoper feiert erneut ihren «Hausgott» Richard Strauss (1864-1949). Das Programm der diesjährigen Strauss-Tage vom 27. März bis zum 7. April enthält neben Opern auch Konzerte, einen Liederabend und eine Aufführung des Stummfilms «Der Rosenkavalier» mit Live-Musik, teilte die Sächsische Staatsoper am Donnerstag mit.
Strauss pflegte zur Dresdner Oper und zur damaligen Hofkapelle ein enges Verhältnis. Unter den Generalmusikdirektoren Ernst von Schuch, Fritz Busch und Karl Böhm wurden hier 9 seiner 15 Opern uraufgeführt. Der Komponist widmete dem Orchester auch seine «Alpensinfonie». Bis heute genießt die Staatskapelle Dresden international einen Ruf als «Strauss-Orchester».
Zu den Höhepunkten der Strauss-Tage zählen Aufführungen der Opern «Die Frau ohne Schatten» unter der musikalischen Leitung Christian Thielemanns und die Wiederaufnahme von «Elektra». Ein Liederabend mit Christiane Karg und Gerold Huber am Klavier gibt am 31. März unter dem Titel «Lieder seines Lebens» Einblick in das Schaffen des Komponisten. Bereits am 28. März ist die rekonstruierte Fassung des «Rosenkavalier»-Filmes zu sehen, der 1926 in Dresden seine Uraufführung hatte. Am Pult der Staatskapelle steht nun Frank Strobel. Ergänzt wird das Programm mit einem Kammerabend des Orchesters und zwei Sonderkonzerten unter Leitung von Sir Antonio Pappano.
Gezeitenkonzerte stehen 2024 unter dem Motto „Miteinander!“
Die Gezeitenkonzerte auf der ostfriesischen Halbinsel sind Niedersachsens größtes Flächenmusikfestival. In diesem Sommer will das Festival mit seinem Programm einen besonderen Schwerpunkt setzen.
Aurich - Unter dem Motto «Miteinander!» stellt Niedersachsens größtes Flächenmusikfestival, die Gezeitenkonzerte in Ostfriesland, in diesem Sommer besonders Musik von Künstlern aus Nahost und aus der Ukraine in den Mittelpunkt. «Als Zeichen des Miteinanders und des Mitgefühls mit den Menschen in den Kriegsgebieten der Ukraine sowie in Nahost haben die Gezeitenkonzerte in diesem Jahr sehr bewusst Künstlerinnen und Künstler sowie herausragende Ensembles aus diesen Regionen eingeladen», sagte der künstlerische Leiter des Musikfestivals, Matthias Kirschnereit, am Donnerstag in einer Mitteilung des Veranstalters, dem Kommunalverband Ostfriesische Landschaft, in Aurich.
Musik habe eine verbindende Kraft, sie kenne keine Grenzen, keine unterschiedlichen Hautfarben und Religionen, sagte Kirschnereit. «Unser Festival setzt in diesem Jahr ein sehr deutliches Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und kulturelles Miteinander.»
Auf dem Programm der 12. Auflage vom 18. Mai bis zum 14. Juli stehen etwa Konzerte von Violinist Michael Barenboim, des Mandolinisten Avi Avital und des ukrainischen Exilorchesters MRIYA. Neben Klassik gibt es etwa auch Jazz und Orchestermusik zu hören. Außerdem sind Wort-Musik-Programme mit Schauspielerinnen wie Barbara Auer und Katja Riemann geplant. Insgesamt soll es 40 Konzerte und Vorstellungen geben - wie üblich bei der Reihe an verschiedenen malerischen und geschichtsträchtigen Orten zwischen Dollart und Jadebusen. Zu den Spielstätten zählen traditionell viele Kirchen, Burgen, Höfe und Gärten.
Das Eröffnungskonzert wird am 18. Mai die norwegische Geigerin Ragnhild Hemsing zusammen mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen in Emden spielen. Einige Festivalkonzerte werden auch aufgezeichnet und sollen später im Radio zu hören sein.
Im vergangenen Jahr hatte das Musikfestival einen Besucherrekord mit fast 13 500 Besucherinnen und Besuchern verzeichnet.