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8.4.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Schwerin: Filmkunstfest feiert 15. Geburtstag +++ Berlin: Berlinale 2006 vom 9. bis 19. Februar +++ Paris: Filmdokumentation als Hommage an Peter Zadek +++ Berlin: Regisseur David O. Russell besucht Berlin


Schwerin: Filmkunstfest feiert 15. Geburtstag
Schwerin (ddp-nrd). Eine cineastische Tradition in Mecklenburg-Vorpommern feiert Geburtstag. Zum nunmehr 15. Mal findet in diesem Jahr das Filmkunstfest Schwerin statt. Erneut haben die Macher ein vielseitiges und hochkarätiges Programm zusammengestellt. Es kommt vom 4. bis 8. Mai mit allerlei großen Branchennamen daher, verspricht aber auch spannende Neuentdeckungen.
Das Festival sei sich in all den Jahren treu geblieben, sagte der Künstlerische Leiter Hasso Hartmann am Donnerstag in Schwerin. Im Blickpunkt hätten stets nationale Produktionen, die europäische Filmkultur sowie junge Regisseure gestanden. Als Beispiele nannte er Christian Petzold («Die innere Sicherheit») und Andreas Dresen («Halbe Treppe»), die in den 90er Jahren noch vor dem großen Ruhm nach Schwerin gekommen seien und dem Festival auch später die Treue gehalten hätten.
Neben dieser Kontinuität betonte Hartmann aber auch die innovative Natur des Filmkunstfestes. Sieben Ur- und Erstaufführungen stünden diesmal auf dem Programm, und unter den zehn Beiträgen des Spielfilmwettbewerbs befänden sich allein sechs Debütarbeiten. Neben dem Festival-Intimus Petzold mit seinem Film «Gespenster» treten auch zwei Produktionen aus der Schweiz an, der das besondere Augenmerk der diesjährigen Veranstaltung gilt.
Auch in diesem Jahr wird sich Schwerin als Magnet für Stars aus der Kunstszene erweisen. Erwartet werden unter anderen die Schauspieler Nina Petri, Anna Thalbach, Jürgen Vogel und Heike Makatsch sowie Theaterregisseur Frank Castorf und die Schriftsteller Urs Widmer und Christoph Hein. Senta Berger und Michael Verhoeven werden für ihre Produktionsfirma «Sentana» den diesjährigen Ehrenpreis durch Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) überreicht bekommen.
Neben den Wettbewerben in den Sparten Spiel- und Kurzfilm erwarten die Besucher zahlreiche weitere cineastische Veranstaltungen. Das Filmforum widmet sich dem Länderschwerpunkt «Schweiz», im «NDR-Special» werden Dokumentarfilme vorgestellt, und die kleinen Kinogänger werden von den Defa-Indianerfilmen in den Wilden Westen aus Sicht des Ostens entführt - inklusive einem Besuch von «Defa-Chefindianer» Gojko Mitic.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs wird unter anderem mit der Premiere von Verhoevens Film über die Wehrmachtausstellung beleuchtet. Zu sehen sind aber auch bereits auf internationalen Festivals ausgezeichnete Werke wie Wong Kar-Wais «2046», «5x2» von Francois Ozon oder die wegen ihrer sexuellen Freizügigkeit umstrittenen «9 Songs» von Michael Winterbottom. Abgerundet wird das Programm durch zahlreiche Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und Podiumsdiskussionen.
Das Filmkunstfest zog im vergangenen Jahr rund 15 000 Besucher an. Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag bei der Schwerin-Information, im «Wurm» und im Festivalbüro im Capitol. Einzelkarten kosten 5,50 Euro, Tageskarten 12 Euro und Dauerkarten 45 Euro. Die Kino-Einzeltickets sind ab 15. April erhältlich.
Nina Jerzy
http://www.filmkunstfest-schwerin.de

Berlin: Berlinale 2006 vom 9. bis 19. Februar
Berlin (ddp-bln). Die 56. Internationalen Filmfestspiele Berlin werden vom 9. bis 19. Februar 2006 stattfinden. Nach dem Publikums- und Fachbesucherrekord in diesem Jahr erwarte die Berlinale wieder großes internationales Interesse, teilte das Festivalbüro am Donnerstag mit. Mit mehr als 17 000 Akkreditierten aus 120 Ländern - darunter 3800 Journalisten - seien 1000 Branchenvertreter mehr als im Vorjahr nach Berlin gekommen.
Hintergrund sei die steigende Bedeutung des European Film Market (EFM) der Berlinale für die internationale Filmwirtschaft. 2006 wird der EFM erstmals im Martin-Gropius-Bau stattfinden, der mit seiner Architektur und dem größeren Angebot an Ausstellungsfläche ein idealer Veranstaltungsort für den neu positionierten Markt sei.

Paris: Filmdokumentation als Hommage an Peter Zadek
Berlin (ddp). Das Pariser Museum Louvre veranstaltet am Freitag und Samstag eine Hommage an den großen deutschen Theaterregisseur Peter Zadek. Dabei wird die Dokumentation «Peter Zadek inszeniert Peer Gynt» von Alexander Nanau, eine Produktion der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb), als einziges Filmdokument über Zadek, gezeigt, teilte die Akademie in Berlin mit. Zadek hatte Henrik Ibsens Drama «Peer Gynt» 2004 am Berliner Ensemble (BE) auf die Bühne gebracht. Es ist das Stationendrama eines Mannes von der Jugend bis zum Alter.
Am Freitag sprechen Isabelle Huppert, Angela Winkler und Patrice Chereau über Peter Zadek und sein in Frankreich erscheinendes Regiebuch. Am Samstag wird der Zadek-Film vorgeführt, der einen seltenen Einblick in Zadeks Probenarbeit gibt. Verschiedene Regisseure wie Chereau, Stephane Braunschweig und Claus Peymann werden anwesend sein und über den Film diskutieren.
Der 1926 in Berlin geborene Zadek war Intendant am Schauspielhaus Bochum, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Wiener Burgtheater. Als freier Regisseur inszenierte er an allen großen Bühnen des Landes. Zadek erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen und wurde mehrfach zum Regisseur des Jahres gewählt.
http://www.louvre.fr

Berlin: Regisseur David O. Russell besucht Berlin
Berlin (ddp-bln). US-Filmregisseur David O. Russell besucht am 14. April die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Er wird sich dort mit Studenten treffen, um mit diesen über seine jüngste Produktion «I Heart Huckabees» mit Dustin Hoffman, Isabelle Huppert und Jude Law zu sprechen, wie die dffb am Donnerstag mitteilte.
Russell wurde 1958 in New York geboren. Sein erster Langfilm «Spanking the Monkey» feierte 1994 beim Sundance Film Festival Premiere und gewann dort den Publikumspreis. 1996 folgte die viel beachtete Komödie «Flirting with Disaster».