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Berlin: «Brücke Berlin»-Literaturpreis für Darvasi und Eisterer +++ Köln: Katholische Bibliotheken im Erzbistum Köln gut angenommen +++ Köln: Kampf für Schulbibliotheken - Preusker-Medaille geht in die Domstadt +++ Weimar: Bücherfest will sein Profil schärfen
Berlin: «Brücke Berlin»-Literaturpreis für Darvasi und Eisterer
Berlin (ddp-bln). Der ungarische Schriftsteller László Darvasi und sein Übersetzer Heinrich Eisterer erhalten den diesjährigen Literatur- und Übersetzungspreis «Brücke Berlin». Die mit insgesamt 20 000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 18. Juni im Alten Museum in Berlin übergeben werden, wie am Mittwoch in Frankfurt am Main mitgeteilt wurde. Darvasi und Eisterer erhalten den Preis für den Roman «Die Legende von den Tränengauklern», der 1999 im ungarischen Original und zwei Jahre später in der deutschen Übersetzung im Suhrkamp-Verlag erschienen ist.
Der «Brücke Berlin»-Preis wird alle zwei Jahre von der BHF-Bank-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vergeben. Damit sollen ein bedeutendes zeitgenössisches Werk der Literatur aus Mittel- und Osteuropa und seine Übersetzung ins Deutsche gewürdigt werden. Schirmherr ist Günter Grass.
Köln: Kampf für Schulbibliotheken - Preusker-Medaille geht in die Domstadt
Köln (ddp). Die diesjährige Karl-Preusker-Medaille geht an die Sprecherin der Initiative zur Rettung der Kölner Schulbibliotheken «Leselust statt Pisafrust», Angelika Casper. Wie die Deutsche Literaturkonferenz am Mittwoch bekannt gab, soll der Preis im Herbst in Köln übergeben werden.
Das Gremium überreicht die Auszeichnung alljährlich zum Gedenken an den Vorkämpfer der Volksbüchereibewegung, Karl Benjamin Preusker (1776-1871). Er hatte am 24. Oktober 1828 in Großenhain (Sachsen) die erste öffentliche Bibliothek ins Leben gerufen. Mit der Medaille wird eine Person oder Institution geehrt, die auf dem Gebiet der Literatur, des Verlagswesens, des Buchhandels oder öffentlicher Bibliotheken tätig ist und den Kulturauftrag wirkungsvoll fördert.
Köln: Katholische Bibliotheken im Erzbistum Köln gut angenommen
Köln (ddp-nrw). In den öffentlichen Büchereien des Erzbistums Köln sind im vergangenen Jahr 3,64 Millionen Bücher und andere Medien ausgeliehen worden. Insgesamt unterhält das Erzbistum 460 Katholische Büchereien und 40 Krankenhausbüchereien, wie ein Sprecher am Mittwoch berichtete. 152 000 Besucher nutzten im vergangenen Jahr das Angebot, davon gut 50 000 Kinder im Alter bis zwölf Jahren. Sie konnten aus einem Bestand von 1,88 Millionen Bänden wählen.
Für Neuanschaffungen wurden knapp 1,6 Millionen Euro ausgegeben. Die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter stieg um 200 auf insgesamt 4800, die 455 000 Arbeitsstunden investierten. Von den Büchereien wurden im Jahr 2003 etwa 6700 Veranstaltungen, die überwiegend der Leseförderung dienten, durchgeführt.
Weimarer Bücherfest will sein Profil schärfen
Weimar (ddp-lth). Das Weimarer Bücherfest geht in diesem Jahr neue Wege. «Bislang hatte das Bücherfest kein klares Profil, es gab einfach viel zu viele Veranstaltungen», sagte Stadtkulturdirektor Felix Leibrock am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms unter dem Titel «Lesarten Russland». Standen im vergangenen Jahr noch mehr als 60 Veranstaltungen auf dem Programm, sind es vom 23. April bis zum 10. Mai nur etwas mehr als 20. Das traditionelle Bücherfest sei auf den Kern von Lesungen und Vorträgen reduziert worden, sagte Leibrock.
Russland steht dabei im Mittelpunkt. Anlass sei das 200. Jubiläums-Jahr des Einzugs der Großherzogin Maria Pawlowna, sagte der Stadtkulturdirektor. Ein Höhepunkt sei die Autorenlesung von Polina Daschkowa am 24. April. Sie werde aus ihrem Werk «Russische Orchidee» vortragen. Alexander Kostinskij liest am 27. April aus «Der Sternenverkäufer», für den 7. Mai wird Tschingis Aitmatow erwartet und am 10. Mai besucht Jewgeni Jewutschenko die Klassikerstadt. Aitmatow und Jewutschenko werden einen Querschnitt aus ihren Werken präsentieren.
«Wir wollen, dass Russland in Weimar präsent wird. Dazu gehören auch die wirtschaftlichen Verhältnisse, die Lebensbedingungen», erklärte Leibrock. So wird mit Wolfgang Leonhard ein Wahlbeobachter erwartet, der mehrfach in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion unterwegs war. Zum Thema «Russland heute: Stabilisierung und wirtschaftlicher Aufschwung aber Beschränkung der demokratischen Freiheiten und der Menschenrechte» wird der gebürtiger Wiener am 30. April Stellung nehmen.
Neben Vorträgen und Lesungen zeigen mehrere Filme im kommunalen Kino die russische Realität. So wird am 29. April beispielsweise «Wo der Himmel die Erde berührt» gezeigt. Für Kinder und Jugendliche hat die Stadtbücherei Weimar eine ganze Reihe von Veranstaltungen organisiert. «Wir verstehen das Bücherfest als Leseförderung», sagte die Direktorin der Stadtbücherei, Sabine Brändel.
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