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Max von der Grün im Alter von 78 Jahren gestorben +++ Hamburg: Hansischer Goethe-Preis für Theaterleiterin Ariane Mnouchkine +++ Halle: «Sonnenallee» im Thalia-Theater +++ Altenburg-Gera: «Viel Lärm um nichts» vor Premiere +++ Leipzig: Mehr als 1800 Beiträge zu MDR-Literaturwettbewerb eingereicht +++ Weimar: Batsheva Dance Company eröffnet Tanztheater-Tage
Max von der Grün im Alter von 78 Jahren gestorben
Dortmund (ddp). Der Dortmunder Schriftsteller Max von der Grün ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Ehefrau am Donnerstag. Bekannt wurde der in Bayreuth geborene von der Grün vor allem durch sein Buch «Die Vorstadtkrokodile», in der die Abenteuer einer Jugendbande erzählt werden. Die Geschichte wurde auch für das Fernsehen verfilmt.
Von 1951 bis 1954 arbeitete von der Grün als Bergmann. Nach einem schweren Unfall unter Tage wurde er zum Grubenlokführer ausgebildet - diesen Beruf übte er bis 1963 aus. 1955 begann er mit dem Schreiben. Seit dem Erfolg seines 1963 veröffentlichten Buchs «Irrlicht und Feuer» lebte er als freier Schriftsteller in Dortmund.
Von der Grün war eines der Gründungsmitglieder der «Gruppe 61» und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Literatur der Arbeitswelt in der Nachkriegszeit. Er erhielt unter anderem den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (1981) und den Ruhrpreis für Literatur (1988). Seit 1964 war er Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.
Hamburg: Hansischer Goethe-Preis für Theaterleiterin Ariane Mnouchkine
Hamburg (ddp). Der mit 25 000 Euro dotierte Hansische Goethe-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. geht in diesem Jahr an die französische Regisseurin und Theaterleiterin Ariane Mnouchkine. Mnouchkine werde mit dieser Auszeichnung für ihr Lebenswerk geehrt, teilte die Stiftung am Donnerstag in Hamburg mit. Sie gehört zu den innovativsten Theaterregisseurinnen Frankreichs.
Seit über 40 Jahren leitet Mnouchkine das 1964 von ihr in Paris gegründete Theaterkollektiv «Theatre du Soleil», als dessen prima inter pares sie sich selbst versteht. Ihre gemeinsam mit den Darstellern erarbeiteten Inszenierungen zeichnen sich durch höchste Präzision aus und sind von großem Engagement aller Beteiligten geprägt, hieß es zur Begründung der Jury. Mnouchkines Arbeiten erfreuten sich insbesondere innerhalb Europas großer Resonanz. Sie seien durchdrungen von Mnouchkines Glauben an das Theater als erzieherische Kraft und zivilisatorische Tugend.
Mnouchkine wurde 1939 in Boulogne-Billancourt geboren. 1964 gründete sie das Theaterkollektiv «Theatre du Soleil», dessen Leiterin sie bis heute ist. Es wurde zunächst in einem Zirkuszelt gespielt, bis das Theater 1970 in einer alten Munitionslagerhalle am Rande von Paris sein neues Zuhause fand. International bekannt wurden Mnouchkine und ihre Truppe mit den Werken «1789», «L\'age d\'or», «Molière» und «Mephisto» - einer Bearbeitung des gleichnamigen Romans von Klaus Mann. Tourneen führten das Theater unter anderem nach Holland, Spanien, Belgien, Israel, Italien, Deutschland und Amerika.
Der Hansische Goethe-Preis der Alfred Toepfer Stiftung wird seit 1950 zunächst jährlich, ab 1989 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten oder Personengemeinschaften verliehen, die sich durch überragende völkerverbindende und humanitäre Leistungen im Geiste Johann Wolfgang von Goethes ausgezeichnet haben.
Halle: «Sonnenallee» im Thalia-Theater
Halle (ddp-lsa). Die durch das Kino weithin bekannte Wendegeschichte «Sonnenallee» feiert am Freitag im Thalia-Theater Halle Premiere. Das Stück entstand nach dem von Thomas Brussig geschriebenen Buch für Leander Haußmanns gleichnamigen Film. Regie führt in Halle Frieder Venus. Seinen Aussagen zufolge geht es in seiner Inszenierung weniger um Mauerdrama und glückliche Wiedervereinigung, sondern um Liebe, Lüge und Leidenschaft. Die Figuren stünden zwar räumlich an der Grenze zwischen West und Ost, in ihrem Erleben jedoch vor allem an der Schwelle zum Erwachsen-Sein. Eine live spielende Combo, extra engagierte junge Tänzerinnen und Songs der 70er und 80er Jahre machen das Stück zu einem Rock-Dance-Theater.
http://www.thaliatheaterhalle.de
Altenburg-Gera: «Viel Lärm um nichts» vor Premiere
Gera (ddp-lth). «Viel Lärm um nichts» heißt es am Freitag am Theater Altenburg-Gera. Dann hebt sich für Shakespeares Komödie am Großen Haus in Gera erstmals der Vorhang. Regie bei dieser Geschichte, in der Liebe und Wahrheit über Schein und Täuschung triumphieren, führt Yüksel Yolcu. Er lasse in seiner Inszenierung Shakespeares Komödie mit dem orientalischen Kulturkreis verschmelzen, teilte das Theater mit.
Er gehe unter anderem der Frage nach, ob Liebe eine spontane Laune der Natur sei oder ob sie auch «arrangiert» werden könne. Zentrales Element seien Masken. Für die Kostüme zeichnet Ausstattungsleiterin Franziska Harbort verantwortlich. Das Bühnenbild steuert die in Berlin lebende Türkin Ismet Ergün bei. Eine wichtige Rolle im Stück spiele die Musik von Sonny Thet, die unter seiner Leitung von sechs Musikern live gespielt werde.
Regisseur Yüksel Yolcu, der in der Türkei geboren wurde und in Berlin aufwuchs, hatte am Theater Altenburg-Gera bereits 2003 mit seiner Inszenierung des Kinderstückes «Der kleine Prinz von Dänemark» großen Erfolg, das Torsten Letser nach Shakespeares Drama «Hamlet» schuf. Darüber hinaus war seine mehrfach preisgekrönte Produktion «Fluchtwege» als Gastspiel in Gera zu sehen. Er brachte das Stück von Nick Wood als deutschsprachige Erstaufführung am Potsdamer Hans Otto Theater heraus.
http://www.theater.altenburg.gera.de
Leipzig: Mehr als 1800 Beiträge zu MDR-Literaturwettbewerb eingereicht
Leipzig (ddp-lsa). Der MDR kürt am 9. Mai die Sieger seines mittlerweile 10. Literaturwettbewerbes. Insgesamt wurden 1822 Kurzgeschichten eingereicht, 1731 davon erfüllten die Kriterien zur Teilnahme, wie der Sender am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Wichtigste Voraussetzung ist, dass die Autoren bereits einen Text veröffentlicht haben. Aus den Bewerbungen, die laut MDR von deutschsprachigen Autoren aus ganz Europa kamen, sind von einer Jury sieben Endrundenteilnehmer ausgewählt worden. Der Sieger soll im Haus des Buches in Leipzig gekürt werden, der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.
http://www.mdr.de
Weimar: Batsheva Dance Company eröffnet Tanztheater-Tage
Weimar (ddp-lth). Mit einem Gastspiel der Batsheva Dance Company aus Tel Aviv beginnen am Freitag die 5. Internationalen Tanztheater-Tage Weimar. Die israelische Truppe präsentiert dem Publikum eine neue Choreografie mit dem Titel «Deca Dance», die aus verschiedenen Arbeiten ihres künstlerischen Leiters Ohad Naharin entstand. Tags darauf warten die Tänzer erneut mit Auszügen aus diesem Werk auf, ergänzen es jedoch um die Choreografie «Love» von Sharon Eyal, die erstmals außerhalb Israels gezeigt wird.
Das Festival steht nach Worten der Tanztheater-Kuratorin des Deutschen Nationaltheaters (DNT) Weimar, Francesca Spinazzi, vor einem historischen Hintergrund. Der 60. Jahrestag der Befreiung des vor den Toren Weimars gelegenen Konzentrationslagers Buchenwald und der 40. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland seien ihr Anlass gewesen, es ausschließlich mit israelischen und deutschen Gruppen zu besetzen.
http://www.nationaltheater-weimar.de