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Staatskapelle Weimar feiert 400. Jubiläum - Festakt am 16. Mai +++ Schloss Neuhardenberg zu Kulturzentrum ausgebaut +++ Open Air-Party im Mainzer Regierungsviertel Ende Juni +++ Oper Leipzig kündigt für Saison 2002/03 ein Dutzend Premieren an +++ Grundsteinlegung für Veranstaltungs- und Tagungshaus in Schwedt
Staatskapelle Weimar feiert 400. Jubiläum - Festakt am 16. MaiWeimar (ddp). Die Staatskapelle Weimar begeht am 16. Mai mit einem Festakt den 400. Jahrestag ihrer Gründung. Die Geburtstagsmusik steuern das Weimarer Barockensemble und das Thüringer Kammerorchester bei. Das Barockensemble spielt Auszüge aus dem "Venuskränzlein" von Johann Hermann Schein, das Kammerorchester Johann Sebastian Bachs Konzert für zwei Violinen und Orchester in d-Moll. Als Solisten treten Ursula Dehler und Gernot Süßmuth auf. Den Abschluss des Festakts bestreitet die Staatskapelle selbst. Unter Leitung von Generalmusikdirektor George Alexander Albrecht intoniert das Orchester die Ouvertüre zu Richard Wagners "Tannhäuser".
Der ganze "Tannhäuser" ist zwei Tage später zu hören. Am 18. Mai hat Wagners "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg" seine Premiere in der Dresdner Fassung. In Szene gesetzt hat das Werk Opernregisseur Heinz Lukas-Kindermann. Die musikalische Leitung liegt bei George Alexander Albrecht. In der Titelrolle ist der Niederländer Hendrik Vonk zu hören.
Schloss Neuhardenberg zu Kulturzentrum ausgebaut
Neuhardenberg (ddp). Das Schloss Neuhardenberg wird nach vierjähriger Restaurierung am Mittwoch wieder offiziell eingeweiht. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband - Dachverband von 537 Sparkassen - hatte Herrenhaus und Park 1997 erworben und für 55 Millionen Euro zu seinem Tagungs- und Kulturzentrum ausgebaut. 1814 hatte Preußen-König Friedrich Wilhelm III. das Barockschlösschen seinem reformfreudigen Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg geschenkt. Schinkel baute das Haus aus.
Letzter adliger Schlossherr war Carl Hans von Hardenberg, der 1944 wegen Widerstands gegen das Nazi-Regime verhaftet wurde. Nach dem Krieg beherbergte das Schloss zunächst eine Schule und ab 1978 die Kulturakademie des DDR-Bezirks Frankfurt (Oder). Nach der Wende stimmten die Hardenberg-Erben dem Verkauf an den Sparkassenverband zu, weil die Kosten für Restaurierung und Unterhalt des Areals ihre Möglichkeiten überstiegen hätten. Das Museum im linken Kavaliershaus, der weitläufige Park und die Gaststätte stehen Besuchern offen. Eine Stiftung Schloss Neuhardenberg koordiniert das geistige und kulturelle Leben im Schloss.
Das ostbrandenburgische Schloss Neuhardenberg will mit seinem geistig-kulturellen Programm Gäste aus aller Welt locken. Hier werden internationale Politiker und Künstler von Ex-UN-Generalsekretär Boutros Boutros Ghali bis zum polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki zu Gast sein, kündigte der Generalbevollmächtigte der Stiftung Schloss Neuhardenberg, Bernd Kauffmann, am Dienstag an.Es werde hier "keinen aufgeregten Festivalbetrieb" geben, erläuterte Kauffmann. Vielmehr solle Neuhardenberg ein Ort gesellschaftspolitischer, philosophischer und künstlerischer Debatten mit internationaler Besetzung werden. So solle im kommenden Jahr eine Dialogfolge "Babylon ist Gegenwart" beginnen. Zum Auftakt werden im Mai 2003 Boutros Boutros Ghali und Literatur-Nobelpreisträger Wole Soyinka über Globalisierung und Armut debattieren. Angesichts der Nähe zur EU-Außengrenze werde auch Osteuropa ein Schwerpunkt der hiesigen Diskussionen sein. Mit Russlands Kulturminister Michail Schwydkoj sei vereinbart worden, hier eine Russische Akademie zu etablieren.
Jährlich soll es ein bis zwei Theaterproduktionen geben, sagte Kauffmann, der von der Stiftung Weimarer Klassik ins Oderbruch gewechselt hatte. So werde Martin Wuttke bereits in diesem Jahr eine Regiearbeit vorstellen, die sich mit Fjodor Dostojewskis "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch" auseinandersetzt. Meisterkurse mit Persönlichkeiten des Musiklebens seien hier ebenso geplant wie die Schaffung einer Internationalen Musikakademie OstWest unter Leitung von Penderecki, die Musikgymnasiasten aus Russland, Polen, Litauen und Deutschland zusammenführen soll.
Schon zur Eröffnung wird es in dieser Woche ein fünftägiges Kulturfeuerwerk mit Solisten und Ensembles aus Georgien, Großbritannien, Frankreich und der Schweiz geben. So führt der Brite Michael Nyman am Donnerstagabend die eigens komponierte "Neuhardenberg-Suite" erstmals auf. Der georgische Regisseur Reso Gabriadse bringt sein neuestes Stück "Der Herbst meines Frühlings" auf die Bühne. Am Samstag steigt im Schlosspark die "Neuhardenberg-Nacht" mit Feuer, Licht und Musik. Ab Donnerstag ist auch das Museum mit einer ständigen Ausstellung zur Geschichte von Ort und Schloss sowie einer Sonderschau "Preußische Tugenden" geöffnet.
(Internet: www.schlossneuhardenberg.de)
Open Air-Party im Mainzer Regierungsviertel Ende Juni
Mainz (ddp-swe). Auch in diesem Jahr ist die Landeshauptstadt Mainz wieder Schauplatz der größten rheinland-pfälzischen Open Air-Party: Am 29. Juni steigt zum fünften Mal das "SWR3 Rheinland-Pfalz Open Air" im Mainzer Regierungsviertel, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Die Veranstalter des Musikspektakels rechnen mit mehr als 40 000 Besuchern auf dem Open Air-Gelände auf der "Großen Bleiche". Der Eintritt ist - wie auch schon in den Vorjahren - frei.
Auf dem vom Landtag, Regierung und SWR3 veranstalteten Festival werden auf der Open Air-Bühne zwischen Schloss und Landtag aktuelle Top-Acts der nationalen und internationalen Musikszene erwartet. Mit dabei sind auch SWR3-Comedy-Star Andreas Müller. Moderiert wird das Musik-Spektakel von den SWR3-Moderatoren Stephanie Haiber und Michael Spelth.
Das Festival wird von Ministerpräsident Kurt Beck, Jugendministerin Doris Ahnen (beide SPD) und SWR-Intendant Peter Voß eröffnet. Beck unterstrich, dass sich das Festival mittlerweile "als kulturelles Highlight" für junge Menschen in Rheinland-Pfalz etabliert habe.
Oper Leipzig kündigt für Saison 2002/03 ein Dutzend Premieren an
Leipzig (ddp). Ein Dutzend Neuproduktionen präsentiert die Oper Leipzig in der Saison 2002/03. Sechs Opern, drei Ballette, zwei Operetten, ein Musical und ein Robert-Stolz-Abend werden Premiere haben. Intendant Henri Maier, der am Dienstag in Leipzig seine zweite Spielzeit vorstellte, setzt in der neuen Saison stark auf europäische Koproduktionen.
Mit der Inszenierung der selten gespielten Urfassung von Puccinis "Madame Butterfly" stelle sich zu Beginn der Saison im September der kanadische Regisseur Robert Carsen erstmals in Leipzig vor. Die musikalische Leitung der Kooperation mit der Königlichen Oper Amsterdam habe die Kanadierin Keri-Lynn Wilson übernommen, "eine perfekte Operndirigentin", betonte der Intendant.
Im November kommt Jacques Offenbachs Buffo-Oper "Pariser Leben" heraus. "Mit "La Sonnambula" (Die Nachtwandlerin) starten wir im April einen über mehrere Jahre angelegten Zyklus mit Belcanto-Opern", sagte Maier weiter. Damit wird John Dew als Regisseur zurückkehren. Als Kooperation mit der Staatsoper Montpellier werde die Neuinszenierung von Webers Oper "Der Freischütz" im Mai 2003 präsentiert.
Das Ballett unter Chefchoreograf Uwe Scholz erarbeitet für den Februar 2003 Igor Strawinskys "Le sacre du printemps". Bereits im Oktober hat Scholz\' Ballett "Rot und Schwarz" Leipzig-Premiere. Außerdem steht Shakespeares "Romeo und Julia" nach Musik von Prokofjew auf dem neuen Spielplan.
Im Operettenhaus Musikalische Komödie werde in Kooperation mit dem Theater Rostock "Die Fledermaus" einstudiert. Außerdem kommen dort "Der Vetter aus Dingsda" und das Musical "Ich, Marlene" auf die Bühne.
(www.oper-leipzig.de)
Grundsteinlegung für Veranstaltungs- und Tagungshaus in Schwedt
Schwedt (ddp-lbg). Der Grundstein für einen neuen Theater- und Veranstaltungssaal an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt (ubs.) wird am 15. Mai gelegt. Dazu gehöre auch ein Hallenfoyer, das nach seiner Fertigstellung den Neubau, das intime theater und das Große Haus miteinander verbindet, teilte das Theater am Dienstag mit. Die Fertigstellung ist für Oktober 2003 geplant.
Von den Kosten in Höhe von 4,8 Millionen Euro trägt die Stadt Schwedt über den Investitionshaushalt der ubs. einen Eigenanteil von 20 Prozent. Mit 75 Prozent fördert die EU über das Programm Interreg III a den weiteren Ausbau der ubs. als Veranstaltungs- und Tagungshaus und Messestandort. Die restlichen fünf Prozent finanziert das Land.
Der Rohbau für das neue Haus soll laut Plan bis Dezember stehen, ab Januar 2003 beginnen die Innenausbauten. Der Saal ist nach seiner Fertigstellung vielseitig nutzbar und eignet sich sowohl für Theateraufführungen, Kino, Bälle, Seminare und Tagungen.
Der Neubau ist bereits der zweite Bauabschnitt des Gesamtvorhabens "Veranstaltungs- und Tagungshaus". Bereits 1999 war der Große Saal für rund drei Millionen Euro umgebaut und modernisiert worden.