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8.6.: film und medien aktuell +++ film und medien

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CDU-Medienexperte warnt vor Kürzungen bei der Deutschen Welle +++ Neuausrichtung der LPR - Vermittlung von Medienkompetenz im Zentrum +++ Filmfestival Kino im Fluss/ Cinéfleuve zum zweiten Mal unterwegs +++ «Final Solution» - Film über Ausschreitungen gegen Moslems in Indien +++ Bernhard-Wicki-Preis für Regisseurin Aisling Walsh

CDU-Medienexperte warnt vor Kürzungen bei der Deutschen Welle
Berlin (ddp). Der Rundfunkratsvize der Deutschen Welle, Günter Nooke, lehnt weitere Kürzungen beim deutschen Auslandsrundfunk ab. Der Sender habe in den vergangenen fünf Jahren bereits erhebliche Einschnitte hinnehmen müssen, «ganz im Gegenteil zu den Programmen von ARD und ZDF», sagte Nooke, der auch kultur- und medienpolitischer Sprecher der Union ist, am Dienstag der Netzeitung in Berlin.
Wolle man das Programm des Senders mit deutschen, englischen und untertitelten Nachrichten, den Sendungen in Krisenregionen wie Afghanistan und dem Internetangebot aufrecht erhalten, dann sei bei den jetzt jährlich zur Verfügung gestellten 265 Millionen Euro «sicherlich das Ende der Fahnenstange erreicht», betonte der CDU-Politiker. Die geplante Streichung des spanischsprachigen Teils des Fernsehprogramms verteidigte Nooke dagegen als «strategische Entscheidung des Senders».
Nooke kündigte schlug vor, einen Teil des Deutsche-Welle-Programms aus den Fernsehprogrammen von ARD und ZDF herzustellen. Er würde es begrüßen, wenn die Landtage im Rundfunkstaatsvertrag verbindlich festlegten, dass eine Zulieferung zum Selbstkostenpreis an die Deutsche Welle möglich sei.
Laut Netzeitung beraten die Direktoren des Senders am 21. Juni über Sparvorschläge, bei denen das spanische TV-Programm nur einer mehrerer Posten sei. Am 2. Juli werde sich dann der Rundfunkrat mit den Vorschlägen befassen.

Neuausrichtung der LPR - Vermittlung von Medienkompetenz im Zentrum
Ludwigshafen (ddp-swe). Das neue Landesmediengesetz in Rheinland-Pfalz wird nach Ansicht des Direktors der Landeszentrale für Private Rundfunkveranstalter (LPR) die Weichen für eine Neuausrichtung der Medienanstalt stellen. Das Gesetz, das der Ministerrat am Dienstag verabschieden wollte, bringe der LPR zunächst einmal «einen neuen Namen», sagte Manfred Helmes in einem Interview der Nachrichtenagentur ddp in Ludwigshafen. Voraussichtlich zum 1. Januar 2005 werde die LPR in «Landesanstalt für Medien und Kommunikation» umbenannt.
Der neue Name mache «deutlich, dass sich unsere Aufgabe künftig stärker dem Internet zuwenden wird», sagte Helmes. Der Schwerpunkt der Landesmedienanstalt werde sich in Zukunft auf die Vermittlung von Medienkompetenz verlagern. Raum dafür sieht der LPR-Direktor durch eine kommende, immer stärkere Zentralisierung der klassischen Kontrollfunktionen der Landesmedienanstalten auf der Bundesebene. Das mache die Landesanstalten aber keineswegs überflüssig, betonte Helmes: «Wir haben immer noch regionale und lokale Veranstalter zu lizenzieren, zu beaufsichtigen und zu fördern.»
Das neue Landesgesetz führe zudem Landesrundfunkgesetz und Landespresserecht zusammen und «entschlacke» die existierenden Regelungen, sagte Helmes weiter. So werde unter anderem das so genannte «Führerscheinmodell» eingeführt, nach dem ein Veranstalter nur noch eine Lizenz benötige, um sich am Rundfunkmarkt zu bewegen. Zudem dürften nach dem Gesetzentwurf Lizenzen nicht mehr verlängert, sondern müssten neu ausgeschrieben werden und die Anbieter müssten nicht länger in Rheinland-Pfalz produzieren.

Saarbrücken: Filmfestival Kino im Fluss/ Cinéfleuve zum zweiten Mal unterwegs
Das Filmfestival Kino im Fluss/ Cinéfleuve zeigt vom 17. bis zum 26. Juni 2004 wieder Flagge in Sachen Kino aus der Großregion. Mit dem umgebauten Frachtkahn Niagara kommt die Kinoleidenschaft in Fluss auf den Wasserstrassen zwischen Frankreich, Deutschland und Luxemburg.
Unter Deck des Kinoschiffs und Open-air wird das Beste von den regionalen Filmfestivals aus der Großregion gezeigt. Wer das Festival des italienischen Films im französischen Villerupt kennen lernen möchte, den Max Ophüls Preis in Saarbrücken verpasst hat oder die Filmfestivals in Virton/Belgien und Fameck/Lothringen nicht kennt: Kino im Fluss schafft Abhilfe. Die aktuellen Preisträger dieser Filmfestivals werden noch einmal gezeigt. Die Leinwände werden in vier Städten in drei Ländern gehisst. Am 17. Juni in Sarreguemines, vom 18. - 20. Juni in Saarbrücken, vom 21 .- 23. Juni in Trier und vom 24. ? 25. Juni in Grevenmacher.
Ein eigener Wettbewerb ist den Sparten Dokumentarfilm, Kurzfilm, Experimentalfilm und Filme von Kindern und Jugendlichen gewidmet. Dieser Wettbewerb setzt die Tradition des SaarLorLux Film- und Videofestivals fort. 170 Filme wurden dafür aus der Großregion und dem Elsass eingereicht. Die für den Wettbewerb ausgewählten Filme werden in den örtlichen Kinos achteinhalb (Saarbrücken), Broadway (Trier) und Cinémaacher (Grevenmacher) und auf der Niagara gezeigt. Am 25. Juni vergeben die internationalen Juries im Rahmen der Abschlussveranstaltung in Grevenmacher die Preise.
Quelle: Saarländisches Filmbüro e.V.

«Final Solution» - Film über Ausschreitungen gegen Moslems in Indien
Potsdam (ddp-lbg). Der Film «Final Solution» von Rakesh Sharma wird am Donnerstag im Filmmuseum Potsdam gezeigt. Die vierteilige Dokumentation, die auf der diesjährigen Berlinale mit dem Wolfgang-Staudte-Preis ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich mit Ausschreitungen gegen Moslems in Indien, wie ein Sprecher des Einstein Forums sagte.
Hintergrund für den Film sind die Ereignisse vom 27. Februar 2002, als im nordindischen Bundesstaat Gujerat ein Wagon eines Reisezugs mit Hindu-Pilgern in Flammen aufging. Zuvor hatte es Streit zwischen einigen Fahrgästen und muslimischen Händlern am Bahnhof gegeben. Obwohl die genaue Ursache des Feuers nicht aufgeklärt wurde, diente dieser Vorfall nach Angaben des Sprechers als Auslöser von Pogromen gegen Moslems im gesamten Bundesstaat.
Die Vorführung beginnt ab 18.00 Uhr im Filmmuseum Potsdam, Schloßstraße 1. Der Eintritt kostet 5 Euro, Teilnehmer der Tagung «Constitution and Confessions. The Politics of Religion» haben freien Zutritt. Zur Einführung spricht Martha C. Nussbaum aus Chicago.

Bernhard-Wicki-Preis für Regisseurin Aisling Walsh
Emden (ddp). Das Drama «Song For A Raggy Boy» der irischen Regisseurin Aisling Walsh ist auf dem Filmfest in Emden mit dem Bernhard-Wicki-Preis ausgezeichnet worden. Hauptdarsteller John Travers nahm den mit 10 000 Euro dotierten Publikumspreis am Sonntagabend entgegen, wie die Festivalleitung am Montag mitteilte.
Darüber hinaus wurde der mit 2500 Euro dotierte Ostfriesische Kurzfilmpreis an den Beitrag «Vergissmeinnicht» des deutschen Regisseurs Till Endemann vergeben. Der mit 5000 Euro dotierte DGB-Filmpreis «Die Sinne» ging an «The Wooden Camera» von Ntshaveni Wa Luruli, der auf der Berlinale bereits den Gläsernen Bären erhalten hatte.
Der in Zwickau geborene Carsten Fiebeler wird vom Staatsbad Norderney zu einem mehrwöchigen Inselaufenthalt eingeladen. Fiebeler wurde für seinen Film «Neuruppin Forever» mit dem erstmals ausgelobten Sonderpreis «Ein Schreibtisch am Meer» ausgezeichnet.
Das 15. Internationale Filmfest Emden-Aurich-Norderney geht am Mittwoch zu Ende.
http://www.filmfest-emden.de