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Dresden: Kaendler-Plastik kehrt in den Zwinger zurück +++ Cottbus: Gebrüder Lindenberg stellen Kunst gemeinsam aus +++ Bonn: 61 200 Besucher in zwei Wochen bei Guggenheim-Schau +++ München: Sonderausstellung zu Leonardo da Vincis «Madonna mit der Nelke» +++ Halle: Dali-Ausstellung ab Donnerstag in Halle zu sehen
Dresden: Kaendler-Plastik kehrt in den Zwinger zurück
Dresden (ddp-lsc). Eine im Zweiten Weltkrieg verschollene Porzellanplastik des Modellmeisters Johann Joachim Kaendler ist nach Dresden zurückgekehrt. Ab Dienstag sei die Plastik aus Meißner Porzellan wieder in der Porzellansammlung im Dresdner Zwinger zu sehen, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen am Montag mit. Die Statuette König Augusts III. von Polen und Kurfürst von Sachsen wurde vom Museum of Fine Arts in Boston zurückgegeben. Sie zeigt den König in römischem Imperatorenharnisch mit einem Kommandostab in der Hand und einem Lorbeerkranz auf dem Kopf.
1913 hatte der damalige Direktor der Dresdner Porzellansammlung die 1736 von Kaendler modellierte Statuette für 6000 Reichsmark erworben. Nach 1945 erfolgte der Abtransport der Kunstwerke in die Sowjetunion. Obwohl 90 Prozent der Werke zwischen 1956 und 1958 an die Dresdner Museen zurückging, war die Statuette nicht dabei. Laut Kunstsammlungen wurde diese offenbar bei Kriegsende am Auslagerungsort gestohlen und dann in die USA verkauft.
Dort gelangte sie in den Besitz des New Yorker Kunstsammlerehepaares Kiyi und Edward Pflueger, in deren Bestandskatalog die Plastik 1993 publiziert wurde. Der Direktor der Dresdner Porzellansammlung entdeckte die Plastik wieder und machte Eigentumsrechte an dem Stück geltend. Nach dem Tode des Ehepaares erhielt das Museum deren gesamte Sammlung.
Cottbus: Gebrüder Lindenberg stellen Kunst gemeinsam aus
Cottbus (ddp-lbg). Eine Ausstellung der Brüder Udo und Erich Lindenberg wird am Mittwoch im Kunstmuseum Dieselkraftwerk in Cottbus eröffnet. Unter dem Titel «Die ungleichen Brüder» werden Bilder und Pastelle des studierten Malers Erich Lindenberg sowie cartoonartige Werke des bekannten Sängers präsentiert, sagte eine Sprecherin der Veranstalter am Montag in Cottbus. Das Nebeneinander der unterschiedlichen Ausdrucksweisen ergebe eine belebende Spannung.
Der acht Jahre ältere Bruder Erich zeigt Bilder mit streng formalem Aufbau und suggestiven Motiven. Der Rockmusiker dagegen präsentiert groteske Malereien. Für die beiden Künstler ist die Ausstellung nicht die erste gemeinsame Veranstaltung. Anfang des Jahres hatte es bereits eine Schau am Berliner Checkpoint Charlie gegeben.
Bonn: 61 200 Besucher in zwei Wochen bei Guggenheim-Schau
Bonn (ddp-nrw). Rund 61 200 Menschen haben in den ersten beiden Ausstellungswochen die Schau «The Guggenheim Collection» in der Bonner Bundeskunsthalle besucht. «Das waren mehr Gäste als im Vergleichszeitraum bei der Tutanchamun-Ausstellung im Vorjahr. Wir sind sehr zufrieden, es läuft hervorragend», sagte eine Sprecherin der Bundeskunsthalle auf ddp-Anfrage. In den 14 Tagen habe es zudem bereits 700 Gruppenbesuche gegeben. Weitere 2700 mit zirka 55 000 Gästen seien schon fest angemeldet. Damit das zwölf Millionen Euro teure Projekt zumindest eine «schwarze Null» schreibt, müssen nach Einschätzung der Veranstalter mindestens 600 000 Besucher in die Ausstellung kommen.
Rund 200 Meisterwerke aus der Sammlung der Guggenheim-Foundation sind seit dem 21. Juli in der Bundeskunsthalle zu sehen. Die Ausstellung zeigt bis einschließlich 7. Januar 2007 unter anderem Werke von Édouard Manet, Paul Cézanne, Henri Matisse, Wassily Kandinsky, Marc Chagall, Constantin Brancusi, Piet Mondrian, Joan Miró, Max Beckmann und Alexander Calder. Insgesamt werden etwa zehn Prozent des Guggenheim-Bestandes vorgestellt. Die Werke von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart stammen aus den Guggenheim-Häusern in New York, Bilbao, Venedig und Berlin.
Die Schau ist montags, donnerstags und sonntags von 9.00 bis 19.00 Uhr, dienstags und mittwochs von 9.00 bis 21.00 Uhr sowie freitags und samstags zusätzlich bis 22.00 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet zwölf, ermäßigt sieben Euro.
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München: Sonderausstellung zu Leonardo da Vincis «Madonna mit der Nelke»
München (ddp). Leonardo da Vincis berühmte «Madonna mit der Nelke» ist vom 15. September bis 3. Dezember in einer Sonderausstellung in der Alten Pinakothek in München zu sehen. Die «Madonna» ist das einzige Bild des großen Meisters, das sich in einem deutschen Museum befindet. Als Frühwerk entstand es während da Vincis Tätigkeit in der Werkstatt seines Lehrers Andrea del Verrochhio.
Der Renaissance-Künstler hat mit seiner Kreativität zahlreiche Kollegen inspiriert. An ausgewählten Beispielen mit Gemälden del Verrochhios, Pietro Peruginos und Lorenzo di Credis möchte die Pinakothek diese wechselseitigen Einflüsse zwischen Lehrer und Schülern veranschaulichen.
Die «Madonna» wurde im vergangenen Jahr mit neuesten kunsttechnologischen Methoden untersucht. Ein separater Ausstellungsteil dokumentiert die hierbei gewonnenen Erkenntnisse zu Werk und Maler.
Halle: Dali-Ausstellung ab Donnerstag in Halle zu sehen
Halle (ddp-lsa). Die Ausstellung «Salvador Dali - Genie der Phantasie» ist ab Donnerstag in Halle zu sehen. Der International Art Club präsentiere die Schau des spanischen Surrealisten (1904-1989), die vom Kurator Helmut Schrey zusammengestellt wurde, kündigten die Organisatoren an. Schrey habe bei seinen Dali-Ausstellungen allein in den USA mehr als 100 000 Besucher anlocken können.
Ausgestellt werden in Halle mehr als 300 Exponate. Neben Originalarbeiten auf Papier werden auch Designarbeiten des spanischen Künstlers gezeigt. Das Wirken Dalis zum Thema «Industriedesign und Werbung» werde zum ersten Mal in einer solchen Breite gewürdigt. Die Besucher bekämen Meisterwerke wie eine Damen-Puderbox für das Modemagazin «Vogue» aus dem Jahre 1951 und ein Tellerset mit surrealistischen Blumen von 1972 zu sehen. Mit Blick auf die in Halle ansässige Kunst- und Designhochschule Burg Giebichenstein werde der Thematik Design viel Raum gegeben.
Die Ausstellung ist bis zum 5. November im Kultur- und Kongresszentrum von Halle zu sehen. Sie ist dienstags bis samstags von 10.00 bis 20.00 Uhr und sonntags von 10.00 bis 18.00 geöffnet. Montags bleibt sie geschlossen. Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigte Tickets gibt es für vier Euro.