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Zeitschrift «Film-Dienst» wird doch weiter geführt +++ Filmstadt am Rhein - Duisburg als Drehort zunehmend beliebt +++ Scorsese und DiCaprio verleihen Berlin einen Hauch von Hollywood +++ Mueller-Stahl kritisiert Millionengagen in der Filmbranche +++ 24 deutsche Filme beim 26. Filmfestival Göteborg
Zeitschrift «Film-Dienst» wird doch weiter geführt
Köln (ddp). Die älteste deutsche Filmzeitschrift «Film-Dienst» bekommt eine neue Chance. Redaktionsleiter Horst-Peter Koll sagte am Mittwoch im Deutschlandfunk, er habe die Zusage bekommen, dass der «Film-Dienst» nun doch fortgeführt werde. «Wir werden eine eigene Gesellschaftsform haben, in der wir weiter erscheinen können», betonte Koll. Damit dürften auch die Arbeitsplätze gerettet sein. Unklar sei aber noch, wo das Blatt künftig angesiedelt werde.
Nachdem der Verband der Diözesen Deutschlands im Dezember den Ausstieg aus der Finanzierung des Blatts bekannt gegeben hatte, stand die Zeitschrift vor dem Aus. Das renommierte Blatt erscheint im Katholischen Institut für Medieninformation (KIM) mit Sitz in Köln. Nach Angaben Kolls wird das Medieninstitut jedoch wie geplant liquidiert.
Der Verband der Diözesen Deutschlands hatte im Dezember mitgeteilt, er sehe sich nicht mehr in der Lage, das KIM weiter zu finanzieren. Der «Film-Dienst» selbst erklärte damals, das Institut werde aufgrund der sinkenden Kirchsteuereinnahmen zum 31. Dezember 2002 aufgelöst. Falls sich nicht noch andere Geldgeber fänden, würden sowohl der «Film-Dienst» als auch die Schwesterzeitschrift «Funkkorrespondenz» zum 30. Juni 2003 eingestellt. Der Etat des Instituts wird auf etwa 1,5 Millionen Euro geschätzt.
Der «Film-Dienst» erscheint seit 55 Jahren. Seit 1947 beansprucht die Zeitschrift, lückenlos alle Filme zu rezensieren, die in Deutschland ins Kino kommen. Auf den Besprechungen des Blatts beruht auch das «Lexikon des Internationalen Films», das der Rowohlt Verlag herausbringt. Die Zeitschrift erscheint derzeit alle 14 Tage in einer Auflage von 6 500 Exemplaren.
Filmstadt am Rhein - Duisburg als Drehort zunehmend beliebt
Duisburg (ddp-nrw). Die Kino- und Fernsehszene entdeckt zunehmend die Stadt Duisburg als Drehort. Inzwischen ist die Revierstadt in NRW die drittbeliebteste Filmmetropole nach Köln und Düsseldorf. Die Stadt selbst legt dabei großen Wert darauf, von dem durch die Schimanski-«Tatorte» geschaffenen Schmuddelimage loszukommen. Erwünscht sind vor allem Produktionen, die Duisburgs schöne Seiten ins rechte Kameralicht rücken.
Scorsese und DiCaprio verleihen Berlin einen Hauch von Hollywood
Berlin (ddp-bln). Meisterregisseur Martin Scorsese und Filmstar Leonardo DiCaprio verleihen Berlin am Donnerstag einen Hauch von Hollywood. Beide präsentieren das Filmepos «Gangs of New York». Mit «Gangs of New York» hat Scorsese («Goodfellas») sein bislang umfangreichstes Filmprojekt realisiert. Seit der US-Premiere im Dezember 2002 gilt der Streifen mit Hauptdarsteller DiCaprio bereits als eines der beeindruckendsten Kinoereignisse der Saison.
«Gangs of New York» spielt um 1860 in New York. Der Film erzählt die Geschichte des jungen irischen Einwanderers Amsterdam Vallon (DiCaprio), der nach langer Haftstrafe in das arme Viertel Five Points in Manhattan zurückkehrt, wo rivalisierende Gangs um die Vorherrschaft auf der Straße kämpfen. Amsterdam will den Tod seines Vaters rächen, der von dem mächtigen Gangboss William Cutting (Daniel Day-Lewis) umgebracht wurde. Dabei lernt er auch die schöne Meisterdiebin Jenny Everdeane (Cameron Diaz) kennen. Die Kamera führte Michael Ballhaus, der den Streifen als seinen «schönsten Film» bezeichnete.
Bei der Berlinale wird «Gangs of New York», der im Wettbewerb außer Konkurrenz läuft, am 15. Februar als Abschlussfilm gezeigt. In die deutschen Kinos kommt der Streifen am 20. Februar.
Mueller-Stahl kritisiert Millionengagen in der Filmbranche
München (ddp). Schauspieler Armin Mueller-Stahl hält die Gagen und Gehälter in seiner Zunft für zu hoch. «Es muss kein Schauspieler 20 Millionen Dollar bekommen und kein Produzent das Vielfache davon», sagte der Hollywood-Star dem Magazin «Playboy». Er bewundere Menschen nicht dafür, «Geld für 500 Jahre zu haben».
Auch die Oscar-Verleihungen sieht Mueller-Stahl, der als Mitglied der Academy selbst über die Nominierungen abstimmt, kritisch. Er wisse nicht mal, wer genau die Entscheidungen treffe, betonte er in dem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag. «Da wird Politik gemacht: Jetzt muss ein Schwarzer einen Oscar bekommen, oder nun sind mal die Russen dran.»
24 deutsche Filme beim 26. Filmfestival Göteborg
München (ddp). 24 deutsche Filme und deutsch-internationale Koproduktionen werden beim 26. Filmfestival Göteborg (24. Januar bis 3.Februar) zu sehen sein. Damit setzt das Festival seine «Tradition einer hohen deutschen Beteiligung fort», teilte die Export-Union des Deutschen Films am Mittwoch in München mit. Im Hauptprogramm des Festivals laufen 13 deutsche Spielfilme, darunter «Epsteins Nacht» von Urs Egger, «Solino» von Fatih Akin und «Väter» von Dani Levy. Zudem werden die Kurz- und Dokumentarfilme gezeigt. Göteborg ist das größte Filmfestival Nordeuropas.